Ich finde es ist ein interessantes Phänomen. Zu sehen, wie das kollektive Empfinden in der Bevölkerung lautet "Straftaten steigen". War das nicht zu jeder Zeit so, dass irgendetwas die Menschen glauben gemacht hat, die momentane Zeit wäre besonders unsicher? Und die Lage verschärfe sich sogar noch? Sind es keine U-Bahn-Schläger, dann sind es islamistische Terroristen. Sind es keine Islamisten, ist es die RAF. Und ist es nicht die RAF, dann die Nationalsozialisten, etc. etc.. Ein Freund von mir auch, der meinte (und das hat er wie eine Tatsache betont): "Die Zeit in der wir leben, ist die gewalttätigste." - "Und was ist mit dem Mittelalter?", habe ich ihm entgegnet. Darauf hat er nichts geantwortet.
Es ist wohl nur menschlich, dass man annimmt, man lebe in Unsicherheit. Nur mal als Beispiel die Amokläufe an den Schulen. Ohne damit jetzt ein neues Thema aufmachen zu wollen, aber daran merkt man, wie weit die Wahrnehmung von der Realität entfernt sein kann. Kühl und rational betrachtet: Wie viele Schüler sterben jährlich bei einem Amoklauf in Deutschland? Bei aktueller Tendenz so um die 3 bis 4. Vergleiche mal dagegen, wie viele Schüler im Straßenverkehr sterben. Aber kein Mensch spricht von Todesunfällen im Straßenverkehr. Das ist etwas, was man einfach hinnimmt. Erwachsene machen sich nicht mal die Mühe Kindern ein Vorbild zu sein, und nicht bei Rot über die Straße zu gehen. Aber dieselben Leute verlangen überzogene Konsequenzen wie bewaffnetes Sicherheitspersonal an Schulen.
Bei dem Thema fällt mir immer nur Epikur und das hedonistische Kalkül ein. Lustgewinn um jeden Preis, gleichzeitig Schmerzen minimieren. Aber bloß nicht an die langfristigen Konsequenzen denken. So ticken doch die meisten Leute. Aber ich schweife ab... 😉
Jack
Offtopic: Mir sind hier zu viele "Jacks" in dem Thread unterwegs. Wollt ihr euch nicht 'nen anderen Nickname zulegen? Ok?, danke. 😛