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Wie kann man sich selbst zum Programmieren motivieren?

Erstellt von Jack_AI vor 12 Jahren Letzter Beitrag vor 12 Jahren 14.392 Views
J
Jack_AI Themenstarter:in
193 Beiträge seit 2007
vor 12 Jahren
Wie kann man sich selbst zum Programmieren motivieren?

Hallo Community,

egal ob auf der Arbeit oder an meinen eigenen Projekten: Ständig muss ich mich dazu durchringen an meinen Programmen weiter zu schreiben. Es ist schlimm. Ich wäre gerne konstruktiv, aber mein innerer Schweinehund lässt mich nicht. Ich sitze vor dem Sourcecode, werfe einen Blick darauf und habe schon wieder keine Lust mehr. Dann denke ich mir: "Ne, komm. Ich stöbere lieber im Internet nach C#-Blogs." Dabei würde ich ja gerne konstruktiv werden. Aber da gibt es so eine Art Blockade, die mich davon abhält. So ein unterbewusster Schalter, der mir ein schlechtes Gefühl gibt, sobald ich es versuche. Man muss gegen das Gefühl erst eine Weile ankämpfen. Merkwürdigerweise klappt es dann meistens. Aber die Anfangs-Ankämpf-Energie scheint enorm.

Kurzum, was sind eure Tipps und Methoden, um sich selbst zur Arbeit durchzuringen, bzw. euch zu motivieren?

Gruß,
Jack

C
80 Beiträge seit 2010
vor 12 Jahren

Wenn du nicht motiviert bist, am Code zu arbeiten gibt es meistens mehrere Gründe:
1.) Die Aufgabenstellung unterfordert dich
2.) Der Sourcecode ist von einem anderen schlecht geschrieben und nicht
dokumentiert, sodass du den Einstieg nicht findest
3.) Das Projekt und die Aufgaben liegen dir nicht (zum Beispiel wenn du mit der Branche nichts anfangen kannst)
4.) Du bist ausgelaugt und würdest gerne an eine andere Aufgabe gehn, weil dir die derzeitige Aufgabe zum Hals raushängt.

Ich schnapp mir meist ein aktuelles Fachbuch, das ich gerade lese, und lese vielleicht ne Stunde. Danach geh ich wieder an den Code. usw.

C
1.214 Beiträge seit 2006
vor 12 Jahren

Also, daheim programmieren macht mir immer Spass, weil ich nur das programmiere, was mir Spass macht und was mich grad interessiert. Führt natürlich dazu, dass ich daheim nie ein produktreifes Programm schreiben werde, weil mir die meisten Routineaufgaben, wie GUI, Persistenz etc. schon lang zum Hals raushängen und ich sie meist komplett ignoriere.

In der Arbeit mach ich mir immer sehr detaillierte TODO Listen und hack die einzelnen Punkte ab. Auch wenn ich das nicht so detailliert auflisten müsste, mir hilft das. Man hat auch ständig das Gefühl voranzukommen.
Natürlich muss die Arbeit generell Spass machen. Aber das ist natürlich alles nicht so einfach, und wenns dir grad keinen Spass macht (kenn das Gefühl gut), dann wirst dir auch wirklich schwertun.

2.187 Beiträge seit 2005
vor 12 Jahren

Hallo Jack_AI,

Was du beschrieben hast kenne ich, auch wenn es bei mir nicht häufig auftritt.
Meistens denke ich entspannt irgend wo über meinen Code nach ohne ihn vor mir zu sehen, z.B. auf der Zugfahrt zur Arbeit, aufm Klo, etc.
Wenn ich dann wieder am Code bin, hab ich genügend Ideen, die ich alle Ausprobieren will.

Gruß
Juy Juka

J
Jack_AI Themenstarter:in
193 Beiträge seit 2007
vor 12 Jahren

In der Arbeit mach ich mir immer sehr detaillierte TODO Listen und hack die einzelnen Punkte ab. Auch wenn ich das nicht so detailliert auflisten müsste, mir hilft das. Man hat auch ständig das Gefühl voranzukommen.

Hallo Coder007,

etwas vergleichbares versuche ich derzeit auch. Ich habe auf meinem Webspace "Dolibarr", ein Freeware-Tool für Projekt-Management, aufgesetzt. Dort lassen sich auch Aufgaben einrichten und deren Fortschritt verwalten. Leider läuft das eher unkomfortabel und langsam. Darum ist die Idee mit einer einfacheren ToDo-Liste gar nicht so schlecht. Muss ich ausprobieren.

Gruß,
Jack

C
1.214 Beiträge seit 2006
vor 12 Jahren

etwas vergleichbares versuche ich derzeit auch. Ich habe auf meinem Webspace "Dolibarr", ein Freeware-Tool für Projekt-Management, aufgesetzt.

Ich benutz dafür natürlich einen Block und Stifit 😉 Allein schon ab und zu vom Bildschirm wegzukommen und auf was anderes zu schauen, kann die Konzentration fördern.

1.346 Beiträge seit 2008
vor 12 Jahren

Was noch ziemlich wichtig sind sind Erfolgmomente. Wenn du darauf hinarbeitest, dass du nach 2 Monaten den nächsten Schritt hast, ist das Ermüdent. Besser ist es sich kleine Ziele zu stecken und auch zu sehen, wwas man geschafft hat. Wenn man irgendwo nen Monat reininvestiert, man aber immer noch ne leere Form hat, macht es auch nicht wirklich Spaß.

265 Beiträge seit 2006
vor 12 Jahren

Ich hab oft die Blockade, wenn ich eine größere Änderung vornehmen muss (meist um zusätzliche Funktionalität zu gewinnen). Ich mache es oft so, dass ich erst mal alles drum herum refactore und so die eigentliche Aufgabe bis zum nächsten Tag herauszögeren. Dann fange ich aber direkt damit an und gehe auch motiviert an die Sache ran (weil ich durch das refactoring oft die eigentliche Implementation leichter gemacht habe)...

-=MasterMax=-

3.430 Beiträge seit 2007
vor 12 Jahren

Hey,

mir geht es auch manchmal so, dass ich meine Motivation finde um ein Problem anzugehen.
Oft reicht es einfach wenn man sich kurz ablenkt.
Dabei löse ich entweder ein anderes Problem, oder mach ganz was anderes.

Die Lösung für das Problem findet man dann am nächsten Tag innerhalb ein paar Minuten 😃

Gruß
Michael

D
233 Beiträge seit 2008
vor 12 Jahren

Persönlich habe ich keine Methode, mich zum Programmieren zu motivieren, da ich nach dem Arbeitsalltag einfach keine Lust mehr habe, die IDE anzuwerfen und Code zu schreiben. Man macht einfach gerne mal was andres und sollte sich auch nicht dazu zwingen, wenn man keinen Kopf mehr dafür hat.

643 Beiträge seit 2006
vor 12 Jahren

Kenne das... Habe auch immer nur Phasen, wo es auch ohne Motivationsblockaden leuft.

S
142 Beiträge seit 2007
vor 12 Jahren

Also privat programmieren hat imo nur dann Erfolg, wenn es einem auch Spaß macht. Wichtig ist halt, dass man sich selbst mit dem Projekt / Ziel identifizieren kann.

Und wenn es keine allgemeine 'Unlust' ist wie Du sagst, sondern nur eine Blockade ist doch alles super. Einfach 2 Kaffe reinziehen, Musik an und mit Gewalt den inneren Schweinehund überwinden. Ist man dann einmal wieder drin geht es wieder 😃

1.002 Beiträge seit 2007
vor 12 Jahren

Hallo Jack_AI,

ich handhabe das genau wie Coder007 und mache mir kleinschrittige (!) ToDo-Listen. Es ist einfach ein klasse Gefühl, wenn man sich mal 1,5 Stunden hinsetzt und 5 Punkte abhaken kann! Auf diese Weise hat man sogar einen Nachweis, dass es vorangeht — ziemlich motivierend, wie ich finde.

Ralf Westphal spricht in vielen seiner Blogposts von senkrechten Durchstichen an Funktionalität, die jede Entwicklungs-Iteration erreichen sollte. Es soll also nicht wochenlang lediglich an der Infrastruktur einer Anwendung gearbeitet werden, sondern kleine, vorzeigbare Funktionseinheiten hinzugefügt werden. Bemerke ich über einen längeren Entwicklungszeitraum auf Dauer keinen sichtbaren Funktionszuwachs oder eine Produktivitätssteigerung, ist das für mich der Motivationskiller #1!

m0rius

Mein Blog: blog.mariusschulz.com
Hochwertige Malerarbeiten in Magdeburg und Umgebung: M'Decor, Ihr Maler für Magdeburg

D
216 Beiträge seit 2009
vor 12 Jahren

Ich kenne das auch, grade wenn ich zulange an immer dem gleichen Projekt gearbeitet habe. Dann such ich mir ein anderes Projekt oder mach mal was ganz anderes, und nach so einer Woche bis 1 Monat kann ich dann wieder wunderbar weitermachen, wenn ich mich nicht darüber aufrege was ich da für einen Müll fabriziert habe 😉

Also immer mal wieder was anderes machen und nicht ein Projekt verbissen versuchen zu beenden, wenns dann mal nicht weitergeht ist man sehr frustriert und unmotiviert. Ist man aber ganz frisch wieder an einem Projekt, habe ich auch kein Problem mich über längere Zeit mit einem Problem zu beschäftigen und es macht wieder richtig Spaß.

Darth Maim

1.820 Beiträge seit 2005
vor 12 Jahren

Hallo!

@Jack_AI:
was du im ersten Beitrag geschrieben hast, habe ich auch oft (allerdings meistens nur zu Hause). Allerdings liegt bei mir die "Sperre" eher daran, dass ich genau weis: Wenn ich erstmal dran bin, verbringe ich sehr viel Zeit vor dem Computer (und das findet der Rest der Familie nicht immer so toll).
Da muss man sich die zeit sehr gut einteilen und darauf achten, die anderen Dinge nicht zu vernachlässigen.

Nobody is perfect. I'm sad, i'm not nobody 🙁

S
443 Beiträge seit 2008
vor 12 Jahren

Ich hatte früher sehr grosse Schwankungen der Motivation
Manchmal konnte ich vom PC nicht weg, programmieren bis die Sonne aufgeht
und dann wieder 2 Wochen nicht mal reingeschaut.
was natürlich auch dazu führt, dass man nach 2 Wochen eigentlich nicht mehr weis wo man war.

Aber seitdem ich privat auf TDD umgestellt habe sind diese Schwankungen weg
(ich nenne es TDD, ob es das wirklich ist kann ich nicht sagen, ich schreibe halt zuerst einen Test)

Da sich dadurch die Herangehensweise an das Problem ändert bekommt man auch einen anderen Blick auf 'Wo stehe ich gerade'

Früher programmierte ich oft 3 Wochen an einer Funktion (4-5 h die Woche, mehr geht nicht) und dann, wenn ich fertig war, wusste ich nicht mehr für was ich die eigentlich geschrieben hatte und/oder ich wusste nicht mehr was ich eigentlich vor hatte.

mit TDD ist es eigentlich von Haus aus dokumentiert wo man steht

zuerst macht man (mache ich) UseCases: Was brauche ich eigentlich?
Da wachsen dann wenige Klassen heraus die für z.b. das neue Framework öffentlich benützbar sein müssen und welche Methoden sie haben müssen
Daraus erstelle ich ein UML und mache mir das erste Mal darüber Gedanken was das Ding intern eigentlich alles können muss (UseCases anpassen erlaubt ... sollte aber im Rahmen bleiben)
Danach erstelle ich aus dem UML die benötigten Klassen (hier sieht man das erste Mal auch die internen)
Dann baue ich die UseCases um zu TestMethoden in UnitTest-manier

Und als Abschluss mache ich jeden Test grün.

Mit dieser Vorgehensweise kann man am Abend sagen, heute habe ich 3 Tests grün gemacht. Egal wieviele noch sind, jetzt sind es 3 weniger und so bleibt die Motivation fast immer auf dem gleichen Level.

Fazit:
Mit einer anderen Vorgehensweise kann man die, in meinem Fall, die fehlende Planung und die dadurch Schwankende Motivation gut unter Kontrolle bringen.

mbg
Rossegger Robert
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Montag morgen ist die beste Zeit um eine erfolgreiche Woche zu beginnen

1.985 Beiträge seit 2004
vor 12 Jahren

Hallo zusammen,

schwierige Sache mit der Motivation. Wenn es um Probleme mit der Motivation im Beruf geht, dann stimme ich meinen Vorpostern bzgl. dem Punkt zu. Einfach mal die Aufgaben überprüfen, ist man stark unter- oder überfordert? Gespräch mit dem Vorgesetzten etc. pp. Nur wer den Mund aufmacht, dem kann geholfen werden.

Was das private Programmieren angeht: Bei wenig Motivation rate ich zu einer einfachen Sache: Lass es 🙂. Ganz einfach. Kein Bock auf programmieren in der Freizeit? Weg vom Computer! Geh nach draußen, mal was unternehmen, Sport treiben. Dann kommt die Motivation schon wieder. Und wenn gar nicht, Projekt erst einmal begraben.

Ich finde, man muss nicht ständig in der Freizeit am PC hängen. Eine Pause kann sehr gut tun und den Blickwinkel zurecht rücken.

Grüße,
Fabian

"Eine wirklich gute Idee erkennt man daran, dass ihre Verwirklichung von vornherein ausgeschlossen erscheint." (Albert Einstein)

Gefangen im magischen Viereck zwischen studieren, schreiben, lehren und Ideen umsetzen…

Blog: www.fabiandeitelhoff.de

U
282 Beiträge seit 2008
vor 12 Jahren

Einige Tipps bzgl. Arbeit wurden ja gegeben: TODO-Liste, überfordert oder unterfordert dich das Projekt, hat es eine schlechte Code-Qualität (ist bei mir ein Motivationskiller).

Ansonsten würde ich aber auch versuchen, etwas relaxter auf der Arbeit zu sein. Häufig ist Stress oder Unausgeglichenheit ein Grund für sowas.

Ein Ansatz unabhängig von der Arbeit wäre: Aktive Freizeitgestaltung. Weg vom Rechner, was draußen machen, mit Freunden oder der Familie. Ich persönlich gehe gerne Wandern oder Geocachen.

Wenn ich abends oder am Wochenende am Rechner hänge, verdaddel ich meistens sinnlos Zeit im Internet. Verblüffend aber, dass auf SPON immer noch nix neues steht, ist doch ein Uhr nachts und das letzte mal habe ich vor 5 Minuten geschaut..... Wenns ganz schlimm kommt, schaue ich sogar bei MyCSharp 😁

Vielleicht hilft das schon. Bei mir reicht es manchmal. Wenn ich eine demotivierte Woche habe, laufe ich zur und von der Arbeit (5 km pro Richtung). Diese 90 Minuten Fußweg jeden Tag bieten mir Erholung.

Irgendjemand (finde das Zitat nicht mehr) hat mal gesagt "Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich auf meinem Sterbebett liege und Sage: Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit damit verbracht, auf meinem Hintern zu sitzen und auf Pixel zu starren".