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Schützt endlich unsere Kinder: Was steckt hinter der Aktion?

Erstellt von ErfinderDesRades vor 13 Jahren Letzter Beitrag vor 13 Jahren 7.119 Views
ErfinderDesRades Themenstarter:in
5.299 Beiträge seit 2008
vor 13 Jahren
Schützt endlich unsere Kinder: Was steckt hinter der Aktion?

Hi!

Empfinde ich das richtig, dass da derzeit eine rel. fette Kampagne läuft?

Also nicht nur Werbespots, sondern auch so "Reportagen", wo iwelche (scheinbare?) ChatRoom-Päderasten vorgeführt werden und sowas.

Mir sieht das aus nach einer Vorbereitung für eine neue Zensur-Attacke gegen das Internet.
Nach dem üblichen Schema: Versetze die Bevölkerung in Angst, dann kannst du ihre Rechte beschneiden nach Belieben.

Oder findet ihr derlei Mutmaßungen paranoid?

Der frühe Apfel fängt den Wurm.

E
180 Beiträge seit 2010
vor 13 Jahren
hm

mal davon abgesehen das sie anstiftung zur straftat begehen die reportagenbetreiber bzw gar keine Straftaten teilweise vorliegen weil die schauspieler ja nicht minderjährig sind?

B
33 Beiträge seit 2010
vor 13 Jahren

Hallo,

von welcher Kampagne ist hier denn die Rede?

Gruß,

Bodie

Wer immer das tut, was er schon kann,
bleibt immer das, was er schon ist.

U
457 Beiträge seit 2006
vor 13 Jahren

Dass die Leute, die sich mit minderjährigen verabreden, ein Problem haben sollte ja eigentlich klar sein. Nur ob es richtig ist, diese so an den Pranger zu stellen weiß ich nicht. Ich glaube ehr nicht. Zwar wird es, hoffenltich, eine abschreckende Wirkung haben und das ist ja auch gut so aber eine Zensur des Internets unter dem Deckmantel "Zum Schutz unserer Kinder" zu starten ist nicht richtig. Ehr sollte man einen Finger auf die Erziehnungsberechtigten halten und da weiter ansetzen. Aber daraus würde sich halt keine Serie machen lassen. Jednefalls nicht ohne eine gute Quote.

5.657 Beiträge seit 2006
vor 13 Jahren

Ist das nicht einfach eine typische Bild-Kampagne? Wie auch die Kampfhunde, Amokläufer, kriminelle Ausländer-Jugendliche usw. usf.?

Nur daß sich halt jetzt auch noch die Frau des Ministers einspannen läßt. Für die Quote von RTLII und die Auflage der Bild-Zeitung.

Dafür jedenfalls spricht u.a. folgendes:

  • Mehrere Kinderschutzorganisationen (sowie die Justizministerin) haben sich gegen das Sendeformat geäußert, da es nicht den Kindern, sondern allenfalls Quote hilft.
  • Die vorgeführten "Täter" wurde nicht der Polizei übergeben, sondern es wurde bis zum Sendetermin alles geheimgehalten.

Christian

PS: Für Aufklärung (und Unterhaltung) sorgt in jedem Fall der BildBlog.

Weeks of programming can save you hours of planning

E
180 Beiträge seit 2010
vor 13 Jahren

nicht zu vergessen die hetzkampagne gegen paintballspieler oder Computerspieler. kann dem TE nur zustimmen, dumm ist das volk und je mehr angst man reinreden kann, desto mehr spielraum erhält man. Leider.

5.657 Beiträge seit 2006
vor 13 Jahren

Hallo,

von welcher Kampagne ist hier denn die Rede?

Gruß,

Bodie

Hier ein kurzer Überblick: http://www.bildblog.de/23604/bravo-stephanie-zu-guttenberg/

Weeks of programming can save you hours of planning

B
33 Beiträge seit 2010
vor 13 Jahren

@ MrSparkle:

Danke, für den Link.

@ All:

Ich denke dass diese Art der Aufdeckung, oder auch Selbstjustiz, nicht der richtige Weg ist.
Dadurch werden nur die Leute verängstigt.
Es sollte vielmehr bei den Eltern und den Kindern, die diese Chats benutzen, anfangen.
Auf- und Erklärung sind hier die Schlüsselpunkte zum Erfolg.

Gruß,

Bodie

Wer immer das tut, was er schon kann,
bleibt immer das, was er schon ist.

187 Beiträge seit 2009
vor 13 Jahren

Ich bin ab un zu an Schulen und versuche den "Kindern" (bei 14-16 Jährigen von Kindern zu sprechen finde ich zumindest eine Verzerrung) beizubringen welche Gefahren das Internet birgt. Sowohl zum Thema Internetsicherheit (Viren, Phishing etc.) wie auch zum Thema Jugenschutz und Gefahren. Es ist schön zu sehen das diese Jugentlichen ein recht gutes Gespühr dafür haben was richtig und was falsch ist. Meist fehlt ihnen aber ein Ansprechpartner mit dem sie über ihre Erfahrungen in Chaträumen sprechen können.

Aber es ist erschreckend wie wenig sich die Eltern interessieren und aufklären. Jedem Kind wird eingeschärft keine Süßigkeiten von Fremden zu nehmen und nicht in fremde Autos zu steigen. Aber mit der Webcam auf Chatroulette und sich mit "Freunden" aus dem Chat in einer Stadt 100km entfernt treffen lässt bei niemand die Alarmglocken läuten.

Auch wenn ich mit den Eltern diskutiere und ihnen vor Augen führe das dass Internet eine Erweiterung unseres täglichen Lebens und bei weitem kein Kinderspielplatz ist, schreien sie nach Gesetzen. Es ist noch nicht angekommen das ein Internetfähiger PC kein Fernseher ist vor dem ich die Kinder relativ gefahrlos "abstellen" kann (wobei ich auch kein Freund des Fernsehprogramms bin - siehe RTL & Pro7Sat1)...

T
415 Beiträge seit 2007
vor 13 Jahren

Mal ganz davon abgesehen, dass ich rein garnichts von dieser Sendung "Tartort Internet" halte, so liegt das eigentliche Problem ganz woanders.

Dieser Artikel hat mich vom Hocker gehauen. Achtung, lesenswert aber äußerst schockierend:

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,716629,00.html

Milliarden für irgendwelche Bahnprojekte ausgeben, aber kein Geld für den einen minimal Schutz der Bürger kopfschüttel

3.971 Beiträge seit 2006
vor 13 Jahren

RTL2 und den Machern von Tatort Internet geht es nur um Einschaltquoten und Geld.

Hier ein paar sehr Interessante Links
Hobby-Ermittler und Hobby-Juristen am “Tatort Internet”
Nichts sagen, gehen
„TATORT INTERNET“ (Verbot der Ausstrahlung durch einstweilige Verfügung)
RTL 2 kann nicht den Rechtsstaat ersetzen.
Kinderschützer attackieren RTL-2-Show
Caritas-Mitarbeiter verschwindet nach TV-Folge

Den Kindern (egal ob betroffen oder nicht) geht es durch diese Sendung definitiv nicht besser als ohne.

Es gibt 3 Arten von Menschen, die die bis 3 zählen können und die, die es nicht können...

3.825 Beiträge seit 2006
vor 13 Jahren

Hallo,

vorab möchte ich sagen dass ich gegen jegliche Form der Gewalt bin. Besonders unsere Kinder und auch Tiere sind ein schützenswertes Gut, da sie sich oft nicht wehren können und uns ausgeliefert sind.

Zu Tatort Internet kann ich nur sagen :

Tatort Fernsehen, wer schützt endlich unsere Kinder vor RTL II !

Ich habe mir die bisherigen Sendungen angesehen und dann im Internet recherchiert um Hintergründe zu erfahren. Was man da liest lässt einem alle Haare zu Berge stehen :

  • Die Sendung zielt nur auf Einschaltquoten, die meisten Fälle wurden nicht an die Polizei übergeben (soll lauf Pressemitteilung anders werden)

  • Die dramaturgischen Effekte mit Musik aus Horrorfilmen und schnellen Schnitten widerspricht dem angeblichen Sinn der Sendung : Aufklärung

  • Die Handlungen der selbsternannten Richter über Recht und Unrecht sind selbst strafbar : Anstiftung zu einer Straftat, Erwachsener gibt sich als Minderjährige aus ... Da können Juristen mehr sagen.

  • Die gleichartige Sendung in den USA wurde eingestellt als ein Enttarnter Selbstmord beging

  • Die Frage, die immer wieder in den Raum gestellt wird, "Wann schützen wir endlich unsere Kinder" wird nicht beantwortet. Es wird nur eine kostenpflichtige Hotline angegeben, die auch einem der teilnehmenden Vereine gehört.

  • Die Sendung basiert auf den Prinzipien Lynchjustiz und Pranger. Diese Verfahren sollten seit mehreren Jahrhunderten abgeschafft sein.

  • Der Fall Mandy : Das Kind wird ein zweites Mal von den Medien mißbraucht, nur für Einschaltquoten.

Im Hintergrund möchten die Macher der Sendung, neben den Einschaltquoten, Gesetzesänderungen. Diese sind aber nicht notwendig, da Cyber Grooming, Stalking und sexuelle Belästigung bereits strafbar sind (bis zu 5 Jahren).

Die Damen v.z. Guttenberg und von Weiler sind zusammen mit Ursula v.d. Leyen Verfechter der Internetzensur. Was davon zu halten ist braucht ich nicht zu sagen :

Weggucken statt Handeln, Täter ausfindig machen und bestrafen.

Frau Guttenberg schreibt selbst in ihrem Buch "85% der Kindesmißhandlungen sind im persönlichen Bekanntenkreis", 90% der missbrauchten Kinder sind im Alter von 2 bis 10.
Und die haben ihre Peiniger im bösen Internet kennengelernt ?

Eine gute Sache : Ein Fall gestern hat gezeigt, dass es durch das Internet auch Aufklärung geben kann. Ein Täter hatte über seine Taten geschrieben und konnte so ermittelt werden.

Meine Meinung : Gesetze gibt es genug. Sie müssen auch angewandt werden. Helfen kann uns nicht der Staat. Die Eltern sind selbst verantwortlich ihre Kinder aufzuklären und zu selbstbewussten Menschen zu erziehen.

mo# : Du hast mit deinen Besuchen in den Schulen mehr für unsere Kinder getan als Guttenberg, Leyen und Weiler zusammen.

Grüße Bernd

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ErfinderDesRades Themenstarter:in
5.299 Beiträge seit 2008
vor 13 Jahren

Ja, meine Befürchtung ist halt, dasses sich um eine Kampagne mit einem ernstzunehmenden Ziel handelt, nämlich einen weiteren gesetzlichen Angriff auf die Freiheit im Internet.
Ich denke zB nicht, dass die Geldgeber der "Schützt endlich Kinder" - WerbeSpots sich um Kinderschutz scheren, sondern da wird ein anderes Interesse verfolgt.

Das sind doch auch recht eigenartige WerbeSpots, weil sie keinen "Absender" haben, und auch nicht mitteilen, was man denn nun kaufen soll, sondern ist nur aufwendig gemachte Bangemacherei.

Der frühe Apfel fängt den Wurm.

187 Beiträge seit 2009
vor 13 Jahren

Das sind doch auch recht eigenartige WerbeSpots, weil sie keinen "Absender" haben, und auch nicht mitteilen, was man denn nun kaufen soll, sondern ist nur aufwendig gemachte Bangemacherei.

Ja genau wie RTL Aktuell, Pro 7 News, RTL 2 News und wie sie alle heissen. Das Konzept ist einfach und kommt aus den USA, so lange die Bevölkerung in Angst gehalten wird konsumiert sie brav.....

Es geht hier aber noch um etwas anderes. Um Kinder, das schönste und höchste Gut unserer Gesellschaft. Und es macht mich richtig wütend wie in der öffentlichen Diskussion mit dem Thema Kinder umgegangen wird. Dieser unerträgliche Umkehrschluss á la "Wir sind gegen Missbrauch von Kindern, also sind unsere Gegner Befürworter des Missbrauchs oder sogar selbst Täter" wirkt leider in der Gesellschaft.
Wie man an der Forderung einiger Provinzpolitiker nach dem Pranger für Sexualstraftäter gut sehen kann.

Mit der Überschrift "Kinderschutz" werden heutzutage Gesetze durchgepresst die selbst Orwell sich nicht hat ausmalen können und die Kinder profitieren am aller wenigsten davon. Denn vor realem Missbrauch, der leider (mit oder ohne Internet) tagtäglich passiert, verschließt dank der Scheindebatte die Öffentlichkeit die Augen (oder pappt ein Stoppschild davor). Die Vorstellung das ein böser alter Mann aus dem komischen Interdings die Kinder alle Missbraucht ist auch angenehmer als sich einzugestehen das sowas in der Regel in der eigenen Familie passiert.

Ich glaube ich beschäftige mich zu sehr mit dem Thema denn es macht mich nur noch traurig wenn ich die Zeitung aufmache und das (pardon) dumme Geschwätz unserer Regierung lesen muss.

309 Beiträge seit 2007
vor 13 Jahren

Wenn man dabei bedenkt, dass die Rechte der Tiere im Grundgesetz besser geschützt sind als die Rechte der Kinder ...

... und Grundstück total an Wert verlieren, weil ein Kindergarten aufmacht ...

... 😜

mfg Hajoseb

**"Zufall ist das Pseudonym Gottes, wenn er nicht selbst unterschreiben will.” **
Anatole France

3.971 Beiträge seit 2006
vor 13 Jahren

Spätestens seit der letzten großen Koalition hat D. auch keine Demokratie mehr sondern nur eine Lobbykratie. Fasst alles was dort beschlossen wurde, hatte mit Volksnähe wenig am Hut.

Es gibt 3 Arten von Menschen, die die bis 3 zählen können und die, die es nicht können...

3.825 Beiträge seit 2006
vor 13 Jahren

Hallo Hajoseb,

ich finde dass es genug Gesetze gibt. Deutschland war so wie ich in einer (seriösen) Doku gesehen habe das erste Land das 1975 Kinderpo. verboten hat.
Auch die Gesetze gegen Stalking und Grooming sind vorhanden und gut.

Tiere sind zwar entgegen der landläufigen Meinung keine Sachen im Gesetz, aber Menschen die Tiere quälen (z.B. Hund Joshi) oder durch falsche Tierhaltung Menschen gefährden kommen meistens ungeschoren davon.

Anders sieht es aus mit der Umsetzung der Gesetze :

Nicht nur dass es viel zu wenig Beamte gibt, wie im Link von T2T zu sehen, die meisten sind auch nicht ausgebildet. Wenn ich sehe dass ein ganzer VW-Bus voller Monitore konfiziert wird ...... (Hä?)
Und wenn ich sehe dass wegen der Unfähigkeit der Behörden 25 Leute unschuldig wegen angebl. Kindesmissbrauch bis zu 2,5 Jahre im Gefängnis sitzen und die Kinder weggenommen wurden (Wormser Prozess).

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5.657 Beiträge seit 2006
vor 13 Jahren

Gerade bei Spiegel gelesen: Das BKA hat ganze "6,3 Stellen", um Kinderporno-Seiten zu löschen und gegen die Betreiber vorzugehen: http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,725446,00.html

Wenn das die Alternative zu den Stoppschildern ist, tja.

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3.825 Beiträge seit 2006
vor 13 Jahren

_HSH-Nordbank-Affäre : Fahnder durchsuchen Büros von Sicherheitsfirma Prevent

Der Druck auf HSH-Chef Dirk Jens Nonnenmacher wächst: Ermittler haben nun eine Razzia bei der Sicherheitsfirma des Geldkonzerns durchgeführt. Es geht um den Verdacht, das Unternehmen Prevent habe einem Mitarbeiter der Bank Kinderpornos untergeschoben._

Quelle : http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,726953,00.html

In dieser Sicherheitsfirma hat der ehemalige Hamburger Innensenator Udo Nagel bis Ende April 2010 im Vorstand gearbeitet, also genau zu der Zeit als der Skandal mit den Kinderpornos stattfand.

Der gleiche Udo Nagel der jetzt im Fernsehen "Tatort Internet" moderiert.

🤔

Grüße Bernd

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3.825 Beiträge seit 2006
vor 13 Jahren

Es ist alles noch schlimmer als man denkt :

Die mit Riesenaufwand und -Werbung erzielten Spendengelder für "Innocent in Danger" kamen keinen einzigen Kind zugute sondern wurden anscheinend in die eigene Tasche gesteckt.

Ausser einem Malkurs für 6 Mißbrauchsopfer. Naja, immerhin.

Quelle : http://www.radio-utopie.de/2010/11/29/tatort-guttenberg-blaubluter-in-danger/

Grüße Bernd

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L
416 Beiträge seit 2008
vor 13 Jahren

Bleibt nur die Frage ob das jetzt Konsequenzen nach sich zieht ...

Wie war das mit dem Milliardenmarkt Kipo?

Siehe auch heise online - Schünemann für härtere Strafen bei Kinderporno-Delikten

Interessant hier vor allem:

Für einen großen Markt für kinderpornografisches Material, wie er von Politikern immer wieder einmal vermutet wird, habe man keine Hinweise gefunden, erläuterte Arnd Hüneke vom Institut im Gespräch mit heise online. Hüneke, der die Untersuchung federführend durchführt, wies außerdem darauf hin, dass nach Aktenlage in keinem der analysierten Fälle auf Vorrat gespeicherte Verbindungsdaten die Ermittlung hätten voranbringen können.

5.657 Beiträge seit 2006
vor 13 Jahren

Über den Verein "Innocence in Danger", der die Kampagne gemeinsam mit "Bild", RTL II und Frau Guttenberg gestartet hatte, berichtet auch die Berliner Zeitung unter dem Titel Undurchsichtige Finanzen, dubiose Methoden.

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