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Eure Meinung zu Google Streetview?

Erstellt von t2t vor 13 Jahren Letzter Beitrag vor 13 Jahren 15.944 Views
Hinweis von herbivore vor 13 Jahren

Glaubenskriegsmodus=OFF. Das ist ein kontroverses Thema. Bitte bleibt trotzdem ruhig und sachlich. Vielen Dank!

T
t2t Themenstarter:in
415 Beiträge seit 2007
vor 13 Jahren
Eure Meinung zu Google Streetview?

Was haltet ihr von dem Thema Google Streetview? Welches im Rahmen der Einführung in Deutschland gerade große Wellen in den Medien schlägt.

Ich habe gerade hier http://maps.google.de/intl/de/help/maps/streetview/ einen Antrag auf Unkenntlichmachung für das Haus meiner Mutter beantragt.

Mein eigenes Haus werde ich nicht unkenntlich machen lassen. Denn zum einen ist mein Haus von der Straße aus nicht richtig sichtbar und zum anderen finde ich den Service absolut genial.

Wie steht ihr zu dem Thema? Werdet ihr eine Unkenntlichmachung beantragen? Wenn ja, warum?

446 Beiträge seit 2004
vor 13 Jahren

Hallo,

ich werde die Unkenntlichmachung von Google nicht in Anspruch nehmen.

Häuser die unkenntlich gemacht werden, könne trotzdem von jedem, zumindest rein theoretisch, begutachtet werden, in dem sie einfach zur Wohnungsadresse fahren.

Außerdem gibt es inzwischen Projekte die es sich zur Aufgabe gemacht haben die unkenntlich gemachten Häuser auf zu spüren und zu fotografieren.

Siehe dazu
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolit...,712426,00.html

Schaut mal im IRC vorbei:
Server: https://libera.chat/ ##chsarp

187 Beiträge seit 2009
vor 13 Jahren

Wie steht ihr zu dem Thema? Werdet ihr eine Unkenntlichmachung beantragen? Wenn ja, warum?

Mein Haus bleibt im Netz. Auf den Google Street View Bilder erkennt man nichts was man nicht auch aus einem Auto/Reisebus erkennen könnte.
Ich versteh ehrlich gesagt die Aufregung nicht, da legt die Bevölkerung auf Facebook & Co. ihr gesamtes Privatleben der Öffentlichkeit vor und dann empört man sich wenn öffentlich einsehbare Bereiche im Internet abgebildet werden.

Über WebCams etc. beschwert sich doch auch niemand.

Interessante Links zum Thema:

-Udo Vetter erklärt der Polizeigewerkschaft warum man mit StreetView keine Streifen fahren kann
http://www.lawblog.de/index.php/archives/2010/08/16/verbrecherjagd-mit-street-view/

L
63 Beiträge seit 2008
vor 13 Jahren

Was mich im Moment an dem Thema ärgert ist, dass es in den Nachrichten wegen dem Sommerloch plattgetreten wird. Die unbekannten Politiker, die wegen dem Thema zum ersten mal Medienpräsenz zeigen, gehen mir so richtig auf die Nerven.

Außerdem gibt es inzwischen Projekte die es sich zur Aufgabe gemacht haben die unkenntlich gemachte Häuser auf zu spüren und zu fotografieren.

Vielleicht sollte ich mein Elternhaus auch unkenntlich machen, ich mag es wenn solche Leute beschäftigt sind 😄

238 Beiträge seit 2007
vor 13 Jahren

Mahlzeit,
wenn das mit dem verpixeln nicht mal nach hinten losgeht, da dadurch ja suggeriert wird das es dort etwas gibt was nicht jeder sehen soll was dann wiederrum das Interesse weckt zu schauen was genau das ist.
Ich persönlich würde mein Haus (wenn ich denn eines hätte) nicht verpixeln lassen.

Cheerio

1.985 Beiträge seit 2004
vor 13 Jahren

Hallo zusammen,

auch "mein" Haus bleibt im Netz.

  • Bürger gegen StreetView (mit vollem Namen und Bild der Person/Hausfasade)

    >

das ist das Beste überhaupt! Die armen Rentner wussten es offenbar nicht besser. Durch den Artikel sind die auf der Webseite der RP gelandet. Da sie ihre gesamte Adresse im Telefonbuch veröffentlicht haben, konnte anschließend jeder ganz leicht rausfinden, wo sie tatsächlich wohnen.

Die Kommentare dazu in diversen Blogs waren köstlich 😃.

Gruß,
Fabian

"Eine wirklich gute Idee erkennt man daran, dass ihre Verwirklichung von vornherein ausgeschlossen erscheint." (Albert Einstein)

Gefangen im magischen Viereck zwischen studieren, schreiben, lehren und Ideen umsetzen…

Blog: www.fabiandeitelhoff.de

F
10.010 Beiträge seit 2004
vor 13 Jahren

@mo#:
Dir ist schon bekannt, das mehr Leute Facebook und Co besch.. finden und nicht dran teilnehmen, als es welche gibt die da alles ausbreiten?

Ist genauso wie SecondLive.

Die Sensationsgierige Presse ist natürlich verteten, weil sie ja fast alle diese narzistische Veranlagung haben und glauben das alle so sind, und deshalb treten sie das dann alles breit.

Es ist auch immer witzig wie Technikhasser und Technikgläubige immer meinen den anderen ihren Willen und ihre "richtige" Meinung aufdrängen wollen.

187 Beiträge seit 2009
vor 13 Jahren

@mo#:
Dir ist schon bekannt, das mehr Leute Facebook und Co besch.. finden und nicht dran teilnehmen, als es welche gibt die da alles ausbreiten?

Kann ich nicht bestätigen. In meinem Freundes / Bekanntenkreis kenne ich niemand der kein Social Networking betreibt. Sei es SchülerVz bei den Jüngeren, Studi(Mein)Vz/Facebook/Xing/LinkedIn bei den 20ern und "Wer kennt wen" bei den älteren Semestern.
Das ist weit weg von einem Hype á la Second Life.

82 Beiträge seit 2009
vor 13 Jahren

Also ich sehe da die oft suggerierte Gefahr nicht. Ganz ehrlich, aber was soll ich für einen Nachteil haben, dass jemand im Internet die Fassade des Hauses sehen kann wo ich wohne?

Klar er weiß dann in welcher Strasse dieses Haus steht, aber es ist ja nicht so, dass er meinen Namen eingibt, dass Haus ploppt auf mit meiner Adresse darunter ^^

D.h. man müsste schon meine Adresse wissen, um zu schauen, wie denn mein Haus von außen(!) aussieht, aber wer meine Adresse hat, könnte auch einfach so vorbeifahren.

Letztlich geht es ja hier um nicht mit Personen verknüpfte öffentlich für jeden auch ohne StreetView zugängliche Daten.

Diskordianer schwimmen nicht gegen den Strom - sie klettern aus dem Fluss! Ein Mathematiker ist ein Mensch, der einen ihm vorgetragenen Gedanken nicht nur sofort versteht, sondern auch weiß auf welchem Denkfehler er beruht
3.170 Beiträge seit 2006
vor 13 Jahren

Hallo,

ob jemand sein ganzes Privatleben in sozialen Netzwerken preisgibt, bleibt ihm immerhin selbst überlassen. Das ist bei SV erst mal nicht so, und das ist ein gewaltiger Unterschied.

Denn es gäbe sicherlich auch einen Aufschrei, wenn Facebook alle verfügbaren Daten über alle Personen zu denen welche ausfindig gemacht werde, online stellen würde, und man erst mal widersprechen müsste um das zu verhindern.

Ich halte die Richtung der Verfahrensweise daher schlicht für falsch. Das will aber nicht viel heissen, ich halte so einiges für falsch was andere für richtig oder toll halten - z.B. eben das Ausbreiten privater Informationen in sozialen Netzwerken.

Ich mag Google nicht - ausser vielleicht Google Earth - und ich werde auch StreetView nicht mögen. Warum ich das Haus in dem ich wohne dennoch nicht verpixeln lasse:

  1. Es gibt nix zu verstecken
  2. Ich werde Google nicht zu Ihren Aufnahmen noch meine Adressdaten/E-Mail frei Haus liefern.

Zu den Gefahren: Ich halte es zwar nicht für sehr wahrscheinlich, dass damit Einbrüche über sowas geplant werden. Ähnlich wie bei sozialen Netzwerken sehe ich vielmehr die Gefahr, daß sich hier Arbeitgeber, Banken, Versicherungen, Werbefritzen und viele andere mehr und wesentlich effizienter für sie interessante Informationen beschaffen können, man muss sich nämlich nicht mehr erst vor Ort bewegen.

Gruß, MarsStein

Non quia difficilia sunt, non audemus, sed quia non audemus, difficilia sunt! - Seneca

82 Beiträge seit 2009
vor 13 Jahren

ob jemand sein ganzes Privatleben in sozialen Netzwerken preisgibt, bleibt ihm immerhin selbst überlassen. Das ist bei SV erst mal nicht so, und das ist ein gewaltiger Unterschied.

Anders als bei sozialen Netzwerken geht es aber nicht um personenbezogene Privatdaten, sondern personenunabhängige öffentliche Daten. Denn zu den Adressen und Hausbildern werden die Daten der Anwohner nicht mitgeliefert, etwaige Passanten und Autokennzeichen unkenntlich gemacht.

Und da die Bilder seit 2008 entstanden sind, sind sie teilweise furchtbar veraltet und auch für Werbeleute (was auch immer die mit Fassaden-Bildern anfangen wollen) uninteressant. Wenn ich nächstes Jahr umzieh sieht man vermutlich trotzdem noch meine Wackenflagge am Fenster, obwohl die da gar net mehr hängt 😄

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3.170 Beiträge seit 2006
vor 13 Jahren

Hallo,

Anders als bei sozialen Netzwerken geht es aber nicht um personenbezogene Privatdaten, sondern personenunabhängige öffentliche Daten. Denn zu den Adressen und Hausbildern werden die Daten der Anwohner nicht mitgeliefert, etwaige Passanten und Autokennzeichen unkenntlich gemacht. Schon klar, deshalb ist es ja auch erlaubt und deshalb habe ich mich ja auch nicht beschwert - und das ist ja auch der Grund für
2. Ich werde Google nicht zu Ihren Aufnahmen noch meine Adressdaten/E-Mail frei Haus liefern.

Ich wollte mit meiner Aussage lediglich klarstellen, daß der Social-Networking-Wahn und Streetview nicht so einfach zu vergleichen sind, schon gar nicht darf man IMHO davon ausgehen, daß die Befürworter des einen die Gegner des anderen wären.

Gruß, MarsStein

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F
10.010 Beiträge seit 2004
vor 13 Jahren

@mo#:
Siehst Du, und in meinem Bekanntenkreis ( alles nicht Informatiker oder Schüler ) gibt es so gut wie gar keinen des das macht.
Und glaube mir, das ist in der Bevölkerung die grössere Gruppe.

187 Beiträge seit 2009
vor 13 Jahren

@mo#:
Siehst Du, und in meinem Bekanntenkreis ( alles nicht Informatiker oder Schüler ) gibt es so gut wie gar keinen des das macht.
Und glaube mir, das ist in der Bevölkerung die grössere Gruppe.[/color]

Das ist deine subjektive Wahrnehmung, die Zahlen sprechen eine andere Sprache:

In Deutschland hat Facebook per Juli 2010 9,948 Millionen Mitglieder. 59 Prozent der deutschen Nutzer sind zwischen 18 und 34 Jahren alt, die Männer sind mit 49 Prozent knapp schwächer vertreten als die Frauen mit 51 Prozent.

Quelle: Wikipedia

Das sind mehr als 10% der Bevölkerung. Und in den Zahlen sind die anderen sozialen Netzwerke nicht mit eingerechnet. Zusammen mit der Anzahl der Menschen die in D regelmäßig das Internet nutzen (~50 Mio laut Heise) ergibt das erschrekende Dimensionen

265 Beiträge seit 2006
vor 13 Jahren

Ich freue mich auf street view... dass personen unkenntlich gemacht werden finde ich richtig, aber "mein" haus darf schon erscheinen

-=MasterMax=-

799 Beiträge seit 2007
vor 13 Jahren

Ich finde bei diesem Thema geht es um das Prinzip der Erhaltung der Privatssphäre. Natürlich ist klar, dass bei den meisten Leuten weder pikante noch sonst irgendwie schädlichen Fotos gemacht werden dennoch greift hier ein Unternehmen gezielt zur Fotokamera um systematisch das eigene Wohnhaus weit mehr in die Öffentlichkeit zu tragen als es ohne GSV möglich wäre.

Das oben schon angesprochene Prinzip des opt-out halte ich für sehr schädlich und der unbekümmerte Umgang damit der immer weiter in die Gesellschaft sickert für ein Zeichen, dass es am Bewusstsein für die Technologie und die Konsequenzen mangelt.

Es ist keine neue Erkenntnis, dass die kulturelle Entwicklung der technologischen hinterher hinkt doch so bereitwillig ein hart erkämpftes Recht auf Privatssphäre gegen die Möglichkeit eines opt-in Datenschutz zu tauschen halte ich für unverantwortlich.

Meiner Meinung nach sind diese Debatten, auch wenn sie nur ein Sommerloch füllen, gut um wieder etwas Leben in die Bewusstseinsbildung was Datenschutz allgemein angeht bringt.

Ich persönlich habe einen Facebook-Account bin aber kaum aktiv und nutze den Dienst nur um zu wissen welche Veranstaltungen in meiner Umgebung sind. Ansonsten werden nur sehr gezielt Informationen von mir dort veröffentlicht. Google Street View gibt es bei uns noch nicht, wenn es aber kommt werde ich mein Haus und das meiner Eltern mit Sicherheit verpixeln. (So wie die meisten Nachbarn auch. Der Ort aus dem ich stamme wird ca. alle 3 bis 4 Jahre von einer Einbruchswelle getroffen.)

As a man thinketh in his heart, so he is.

  • Jun Fan
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82 Beiträge seit 2009
vor 13 Jahren

Nur dass es bei StreetView keinerlei Eingriff in irgendeine Privatsphäre gibt. Alle Photos sind für jeden theoretisch selbst machbar. Jeder kann theoretisch die Städte abklappern und für sich Photos von den Häusern machen, da ist absolut kein Eingriff in die Privatsphäre der Leute zu erkennen.

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49.485 Beiträge seit 2005
vor 13 Jahren

Hallo Xand0r,

du wirst zustimmen, dass es einen großen qualitativen Unterschied macht, ob jemand privat dein Haus fotografieren könnte, selbst wenn er das Foto dann auf irgendeine Website stellt (und es in den allermeisten Fällen weitgehend unbeachtet bleibt) oder ob es einen systematischen Zugriff auf alle Fotos aller Häusern an einer zentralen Stelle gibt.

Natürlich könnte ein Chef theoretisch zu allen Adressen seiner Bewerber fahren und sich angucken, wie die wohnen. Oder ein Händler theoretisch zu allen Kunden fahren, um zu gucken, ob ihm das Wohngebiet seiner Kunden solvent genug ausschaut. Das werden beide aber schon aus Aufwandsgründen nicht tun. Bei StreetView können sie innerhalb Minuten etliche Adressen checken, egal wie weit die Leute weg wohnen. Deshalb wird hier eine neue Qualität geschaffen.

Es muss geprüft werden, ob durch die Aggregation der Daten neue Risiken entstehen. Datenschutz und Persönlichkeitsrecht sind ja nicht gottgegeben, sondern müssen an die sich ändernden Umstände angepasst werden. Dass die Daten bisher frei verwendbar waren, heißt nicht, dass man nicht zu der Erkenntnis kommen kann, dass neue technische Möglichkeiten einen höheren Schutz erfordern.

Damit spreche ich nicht für oder gegen StreetView, ich wende mich nur gegen den unzulässigen Schluss, dass weil es jedem einzelnen erlaubt ist, beliebige Häuser zu fotografieren, auch unbedenklich ist, dass systematisch alle Häuser fotografiert werden.

herbivore

82 Beiträge seit 2009
vor 13 Jahren

Es macht am Ende für mich nicht den großen Unterschied, wenn mein Chef oder ein Makler das machen will, wird er es machen (und kann es eigentlich auch näherungsweise schon über Google Earth). Gerade der Makler wird eher hinfahren, da die Daten nicht aktuell sind.

Die Frage ist, welchen Missbrauch kann man mit diesen Daten treiben? Und da fällt mir spontan keine Möglichkeit ein, wie ich in meinen Persönlichkeitsrechten irgendwie beschränkt werden könnte, wenn jemand mein Wohnhaus ansehen kann.

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799 Beiträge seit 2007
vor 13 Jahren

Es macht am Ende für mich nicht den großen Unterschied, wenn mein Chef oder ein Makler das machen will, wird er es machen (und kann es eigentlich auch näherungsweise schon über Google Earth). Gerade der Makler wird eher hinfahren, da die Daten nicht aktuell sind.

Gerade um die Zugänglichkeit der Daten geht es. (Das meinte ich auch mit **weiter **in die Öffentlichkeit tragen) Besonders wenn es um HR geht, eröffnet das Internet einen Fundus leicht erreichbaren Datenquellen. Wie herbivore schon beschrieben hat, fällt es dann leichter einzuschätzen wie liquide der mögliche Käufer oder wie dringend der Job für den Bewerber ist.

Das Argument "Das könnten sie auch so ..." ist sehr fadenscheinig und ohne dich persönlich angreifen zu wollen ist das genau das was ich als fehlendes Bewusstsein weiter oben bezeichnet habe.

Offensichtlich ist zum einen, dass die Hemmschwelle drastisch absinkt wenn der Arbeitsaufwand auf das Eintippen in einer Browser-Zeile zusammenschrumpft und dass niemand bezahlt werden muss der sich dein Haus anschaut ist wohl auch klar.
Viel dramatischer finde ich, dass diese Daten gespeichert bleiben und mit der fortschreitenden Technik auch der automatisierten Auswertung deiner Daten (und damit sind nicht nur die aus GSV gemeint) Tür und Tor geöffnet werden.

Man mag sich nun nicht dafür fürchten, bedacht sollte es aber werden und vor allem die Konsequenzen für den einzelnen, also auf eine Datensammlung und einen daraus resultierenden Kennwert reduziert zu werden, ohne darauf Einfluss nehmen zu können.

Genau darauf läuft es hinaus wenn auch in Zukunft so getan wird, als während solche professionell gesammelten Daten mit Photos in irgendwelchen verstaubenden Fotoalben zu vergleichen. (siehe "fehlendes Bewusstsein")

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82 Beiträge seit 2009
vor 13 Jahren

Also wie liquid ein potentieller Käufer ist oder wie dringend ein Bewerber den Job braucht allein aus seiner Wohnumgebung abzuleiten find ich indes gewagt und teilweise unerheblich.

Wenn ich bei einem Makler ein Haus kaufen will und er meint, ich sei nicht vermögend genug, weil ich in einer günstigen Wohnlage wohne, werd ich mir wohl einen anderen Makler suchen müssen. Oder ihn aber von meiner Liquidität anders überzeugen müssen, letztlich werd ich das Geld ja haben müssen, um ein Haus zu kaufen, daran ändert meine momentane Wohnlage nichts ^^

Gut, dass der Chef sieht, dass ich nicht im Geld schwimme, wenn er mein Wohnhaus sieht, könnte eher passieren, wobei er ja nicht einschätzen kann, wie groß meine Wohnung im Wohnhaus dann ist. Daher fänd ich so einen Rückschluss sehr sehr fragwürdig.

Es stimmt zwar, und das geb ich gern zu, man wird sehr viel einfacher an diese Daten kommen (man braucht für eine Aggregation der Daten vorher aber auch die Adresse!) und die Hemmschwelle danach zu suchen wird sinken, keine Frage.

Aber, und das ist letztlich die wirklich einzig interessante Frage: Welcher wirkliche und realistische Nachteil kann mir dadurch entstehen? Vorausgesetzt, dass dieser Nachteil durch die Faulheit persönlich vorbeizufahren, nicht gegeben ist.

Vielleicht fehlt mir letztlich die kriminelle Energie, um mir vorzustellen, welchen Schindluder man damit treiben könnte, aber ein realistischer Fall, in dem jemand durch GSV wirklich benachteiligt wird, seh ich erstmal nicht. Daher ist es mir egal. Andere Datenschutzangelegenheiten übrigens sind das nicht.

Hätte bspw. Blizzard seinen Plan durchgeführt und statt eines Nicknames in seinen Foren den echten vollen Namen anzeigen lassen, hätte ich daraus auch meine Konsequenzen gezogen, da es dann um personenbezogene Daten ginge ^^

Übrigens fällt mir da grad ein, dass es bei WoW seit einiger Zeit ja auch so eine Diskussion gibt, da jeder offen einsehen kann, wann welcher Char was gemacht hat, und die Leute dort auch ihre Privatsphäre in Gefahr sehen. Zwar nicht 100%ig analog zu GSV, aber ähnlich gelagert, da es auch dort drum geht, dass theoretisch für jeden nachvollziehbare Daten, in einfach zugänglicher Form bereitgestellt werden, allerdings nur dann personenbezogen sind, wenn man schon weiß, wer hinter welchem Char steckt. Auch da könnte der Chef ja sehen, ob man im Urlaub oder gar wenn man krank ist zockt, aber dafür muss er mehr wissen, als man so offen erfahren kann.

Diskordianer schwimmen nicht gegen den Strom - sie klettern aus dem Fluss! Ein Mathematiker ist ein Mensch, der einen ihm vorgetragenen Gedanken nicht nur sofort versteht, sondern auch weiß auf welchem Denkfehler er beruht
503 Beiträge seit 2008
vor 13 Jahren

Irgendwann haben wir ein Leben wie in Minority Report! Die Frage ist nicht ob, sondern wann.
Wir sind doch schon seit geraumer Zeit gläserne Menschen. Seitdem der Mensch angefangen hat Listen über sämtliche Dinge zu führen gibt es diese Entwicklung. Damals gab es die klassischen Spione die Daten ausspähten, deren Arbeit gefährlich und schwierig war (und immer noch ist ^^), heute gibt es Google Streetview die seelenruhig durch die Straßen tuckern.

Verhindern kann man die Datensammelei nicht. Etwas bremsen vielleicht, aber keinesfalls total zum erliegen bringen (Naturkatastrophen mal ausgenommen...). Ich würde mein Haus, wenn ich denn eines hätte, auch nicht verpixeln lassen, denn wie schon oben öfters erwähnt, könnte man denken da ist was zu holen. Wenn man Daten über mich finden möchte glaube ich nicht, dass man da gleich schnurstraks zu meinem Haus fährt und sich in der Hecke versteckt. Der erste Schritt ist doch meistens Google -> Name der Person und schon hat man hunderte bis tausende Ergebnisse, je nach dem wie aktiv man im Netz ist. Es gibt tausende Möglichkeiten an Daten eines Bürgers heranzukommen. Da juckt mich Streetview einen Dreck.

Viele Grüße Trekki

F
10.010 Beiträge seit 2004
vor 13 Jahren

@mo#:
Schöne Zahlen, und sicherlich richtig, wobei davon auszugehen ist, das bei den anderen Sozialen Netzen wahrscheinlich die selben Leute sind.

Aber jetzt erzähl mir mal, wie Du der Meinung sein kannst das 10% die Mehrheit der Bevölkerung darstellen können.
Meine Schulzeit ist zwar schon etwas her, aber irgendwie will mir das nicht einleuchten.

Selbst wenn bei den anderen SN nochmal 10% dazu kämen, wären immer noch 80% der Bevölkerung nicht involviert.

187 Beiträge seit 2009
vor 13 Jahren

Du kannst ja bei der Nutzung der sozialen Netzwerke nicht die absoluten Bevölkerungszahlen hernehmen. Du sagst ja auch nicht das "niemand das Internet nutzt" weil es nur 50. Mio nutzen. Oder "niemand ist Arbeitslos weil wir nur ~3 Milionen haben".
Nehmen wir mal realitischer Weise an es gibt 20 Millionen SN Nutzer in D, dann sind das 25% der Bevölkerung und mehr als 50% der Internetnutzer, da die Hauptzielgruppe 14-49 Jahre alt ist, haben wir auch die Werberelevante Zielgruppe.
In dieser Zielgruppe düfte die Durchdringung beachtlich sein...zumal stetig wachsend.

Zum Vergleich, im TV hat eine Sendung absolute Top-Quoten mit ~2 Mio. Zuschauern und einen Marktanteil von ca. 25 %.

So schwer man sich mit SN auch tut und so viel einem die Entwicklung missfällt, so muss man doch die Dimensionen ansehen mit denen dieses Phenomen skaliert.
Sowas mit Second Life zu vergleichen passt einfach nicht, SL hatte trotz Mega-Medien-Hype nur um die 1 Mio. Spieler in D.
Facebook nimmt gerade erst Fahrt auf und in ein paar Jahren wird Internet ohne FB so wenig denkbar sien wie ohne Google....

Nochmal ein Edit: Wenn ich mir die Posts so durchlese reden wir aneinander (und am Thema) vorbei 😉

49.485 Beiträge seit 2005
vor 13 Jahren

Hallo mo#,

FZelle nie gesagt, dass keiner soziale Netzwerke benutzt. Er hat nur gesagt, dass es mehr Leute gibt, die soziale Netzwerke nicht nutzen, als welche, die es nutzen. Das kann man wohl als Fakt ansehen und braucht es nicht weiter zu diskutieren.

Denn es geht hier um StreetView und nicht um soziale Netzwerke. Also bitte stopp damit!

herbivore

L
416 Beiträge seit 2008
vor 13 Jahren

Diese ganze Aufregung ist doch totale Heuchelei ... Da machen die Medien ein bisschen Panik und schon springt Hans und Kunz auf den Zug auf. Besonders Politiker die vor einiger Zeit für die Vorratsdatenspeicherung gestimmt haben und jetzt groß rumtönen ...

Deutschland ist im internationalen Vergleich das Land wo sich am meißten über SV aufgeregt wird. Wird es deswegen nicht kommen? Würde mich schwer wundern.

Dabei gäbs doch viel dringendere Probleme (Seehofer: AKWs dauerhaft laufen lassen - "so lange sie sicher sind") ...

Naja mir gehts wie Xandor, ich kann mir grad nicht richtig vorstellen wie die Bilder mißbraucht werden sollen. Und das Beispiel "Chef oder Verkäufer sieht sich die Wohnlage an" zieht bei mir nicht. Über Scoring Agenturen die auch die Wohnlage mit berücksichtigen regt sich auch keiner auf.

742 Beiträge seit 2005
vor 13 Jahren

Ich sehe keine direkte Gefahr in Street View selbst, aber die Möglichkeit der extremen Verlinkung von Daten sehe ich schon als recht kritisch an.

  • Amazon kennt deine Vorlieben und Hobbys über deine Einkäufe.

  • Google kennte deine Bewegungen im Internet über Suchanfragen.

  • Google hat E-Mails, Dokumente und Karten-Informationen.

  • Facebook speichert die Bewegung im Internet über Like Buttons.

  • Facebook speichert auch Daten von Kontakten die nicht bei Facebook angemeldet sind.

usw.

Das ist nicht unbedingt was neues, wenn man überlegt, wo man überall auch ohne Internet Daten angeben muss (Bank, Vermieter, etc.), aber neu ist die Möglichkeit Beziehungen zu setzen und aus diesen Beziehungen und Klassifikationen neue Informationen zu bilden, z.B. Kunden die X gekauft haben, kauften auch Y.

Das finde ich noch beängstigend. Noch arbeiten Google, Facebook und Co nicht miteinander, aber das ist vll. nur eine Frage der Zeit.

799 Beiträge seit 2007
vor 13 Jahren

Da machen die Medien ein bisschen Panik und schon springt Hans und Kunz auf den Zug auf. Besonders Politiker die vor einiger Zeit für die Vorratsdatenspeicherung gestimmt haben und jetzt groß rumtönen ...

Das ist doch kein Argument Konsequenzen nicht ernst zu nehmen. Es stimmt natürlich, dass die VS nirgends beliebt ist aber deswegen die Datensammlung eines Unternehmens zu akzeptieren - die ja jederzeit weiter ausgebaut werden kann - ist fragwürdig begründet.

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  • Kasperl
L
416 Beiträge seit 2008
vor 13 Jahren

Das ist doch kein Argument Konsequenzen nicht ernst zu nehmen. Es stimmt natürlich, dass die VS nirgends beliebt ist aber deswegen die Datensammlung eines Unternehmens zu akzeptieren - die ja jederzeit weiter ausgebaut werden kann - ist fragwürdig begründet.

Welche Konsequenzen denn?
Ich habe nicht gesagt das ich mit dem allgemeinen Handeln von Google einverstanden bin. Eher das Gegenteil ist der Fall. Aber ich sehe Dinge wie das Erstellen eines Benutzerprofils anhand von Suchanfragen verknüpft mit einem Google Email Konto, unter Umständen mit Verbindung zu einem Youtube Account, verlinkt zu ... etc. sehr viel bedenklicher an als jetzt das Ablichten von Häuserfassaden.

Mit dem was du von mir zitiert hast wollte ich lediglich ausdrücken das (in meinen Augen) zwecks Sommerloch ein Thema zu Unrecht von den Medien gehyped wird. Und wie die Politik mal wieder versagt hat. Seid 2008 fahren die Autos von Google in Deutschland rum und in der Zeit wurde gerade mal erreicht das man bei Google sein Haus verpixeln lassen kann. Das passt irgendwie nicht zu den Aussagen das Ganze sei sooo bedenklich.

82 Beiträge seit 2009
vor 13 Jahren

Eine grundlegende Frage stellt sich mir bei dieser Diskussion übrigens auch noch. Was unterscheidet Streetview jetzt eigentlich Google Earth? Den bei letzterem hab ich bisher eigentlich nie gehört, dass jetzt der Persönlichkeitsrechte-SuperGAU gekommen ist, ich arbeitslos bliebe wenn mein Chef mein Wohnlage sieht (ob er mein Haus von oben oder von vorn sieht, ist dafür recht egal ^^), etc.

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T
t2t Themenstarter:in
415 Beiträge seit 2007
vor 13 Jahren

Eine grundlegende Frage stellt sich mir bei dieser Diskussion übrigens auch noch. Was unterscheidet Streetview jetzt eigentlich Google Earth? Den bei letzterem hab ich bisher eigentlich nie gehört, dass jetzt der Persönlichkeitsrechte-SuperGAU gekommen ist, ich arbeitslos bliebe wenn mein Chef mein Wohnlage sieht (ob er mein Haus von oben oder von vorn sieht, ist dafür recht egal ^^), etc.

Guter Einwand. Zumal man per Google Earth auch an zusätzliche Infos kommt, wie z.B. ob hinter dem Haus noch ein Garten liegt etc...

799 Beiträge seit 2007
vor 13 Jahren

Welche Konsequenzen denn?

Dass Daten über eine Person öffentlich und leicht zugänglich (Google API) gemacht werden die durch die Natur eines digitalen Datums sehr leicht in Relationen mit anderen Datenquellen gesetzt werden können die dann zu bestimmten Kennzahlen oder weitreichenden Personenanalysen verwendet werden können.

Wenn dich das nicht stört und dir dessen bewusst bist, ist das OK in deinem Fall. Meine persönliche Meinung ist, dass ich das von mir nicht haben möchte weswegen ich auch meine digitale Signatur so weit wie möglich auf ein Pseudonym reduziere.

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L
416 Beiträge seit 2008
vor 13 Jahren

Dass Daten über eine Person öffentlich und leicht zugänglich (Google API) gemacht werden

Was meinst du damit in Bezug auf SV?

799 Beiträge seit 2007
vor 13 Jahren

Das schnell und einfach die RL-Person samt Abbild des Wohnplatzes mit der digitalen Person verknüpft werden kann. Die Idee gefällt mir nicht. (Z.B.: man nehme ein Mashup zwischen einem beliebigen Online-Telefonbuch, 123people und GSV)

Vor allem an diesem Punkt kann das Netz beliebig weiter gesponnen werden.

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82 Beiträge seit 2009
vor 13 Jahren

Welchen Mehrwert hat denn die Information wie die Hausfassade aussieht? Die Adresse einer Person bezieht man ja schon aus dem Telefonbuch. Gut, unter Umständen kann es für Einbreche interessant sein so vorab zu sehen, wie gut man in das Haus reinkommt. Allerdings bekommt man auch so nirgends die Info her, wo Person X in einem Mehrfamilienhaus wohnt. Bei den wenigsten sieht man es an der Fassade.

Ansonsten kommt immer wieder das Argument, dass die Daten in irgendeine Relation gesetzt werden können und bestimmte Kennzahlen zu generieren oder Personenanalysen durchzuführen. Da meine Frage (die gleiche wie oben): Welchen Mehrwert an Informationen bietet StreetView den es bis dato nicht gibt, und der irgendwie verwendet werden kann?

Klar, dass man verschiedene Informationen aus dem Internet verquicken kann, ist bekannt. Gab ja vor nicht allzu langer Zeit eine Seite, als Warnung, wo Twitter-Nachrichten von Personen gelistet wurden, die öffentlich bekannt gemacht haben, dass sie im Urlaub sind. Das verknüpft mit deren Adresse = Freude für jeden Einbrecher.

Also ich bestreite nicht, dass man mit seinen persönlichen Daten bewusst umgehen sollte, da es sonst zu o.g. Konsequenzen führen kann. Aber, und hier kann ich der Argumentation der GSV-Gegner nicht mehr folgen, welche personenbezogenen Daten bietet GSV? GSV an sich bietet nämlich KEINE Information die in irgendeiner Weise mit irgendeiner Person verknüpft ist. Twitter schon, über den Accountnamen. Ebenso die verschiedenen Social Networks wie Facebook, StudiVZ o.ä.

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49.485 Beiträge seit 2005
vor 13 Jahren

Hallo Xand0r,

welche personenbezogenen Daten bietet GSV?

ich weiß, es gibt Gerichtsentscheidungen, dass die StreetView-Daten nicht personenbezogen sind, allerdings finde ich das gar nicht so klar, denn Wikipedia schreibt:

Daten sind personenbezogen, wenn sie eindeutig einer bestimmten natürlichen Person zugeordnet sind oder diese Zuordnung zumindest mittelbar erfolgen kann. Im zweiten Fall spricht man auch von personenbeziehbaren Daten.

Beispiele für personenbezogene Daten:
Erika Mustermann besitzt einen VW Golf.

Eine mittelbare Beziehung zwischen der Person und Daten über dieselbe gibt es aber bei StreetView, oder nicht? Dabei müssen wir ja nicht mal an die Bewohner des Hauses denken, sondern können ja - analog zu dem Auto-Beispiel von Wikipedia - auf die Eigentümer abheben.

Letztlich komme ich doch mit StreetView (mindestestens in Kombination mit anderen Datenquellen) zu sowas wie

  • Erika Mustermann besitzt ein solches Haus (Foto)
    (genauer gesagt: Erika Mustermann ist Eigentümerin ein solches Hauses (Foto))

Ob das nun schlimm ist oder was man da mit machen kann, sei dahingestellt. Es war nur eine direkte Antwort auf eine direkte Frage.

herbivore

1.818 Beiträge seit 2005
vor 13 Jahren

Hallo!

Also wie liquid ein potentieller Käufer ist [...]
Wenn ich bei einem Makler ein Haus kaufen will und er meint, ich sei nicht vermögend genug, weil ich in einer günstigen Wohnlage wohne, werd ich mir wohl einen anderen Makler suchen müssen. Oder ihn aber von meiner Liquidität anders überzeugen müssen, letztlich werd ich das Geld ja haben müssen, um ein Haus zu kaufen, daran ändert meine momentane Wohnlage nichts.

Genau dass wird bereits getan, und zwar anhand von Schufa-Daten (oder anderen Auskunftsdiensten). Der dort errechnete Scoringwert wird u.a. durch die Wohngegend beeinflusst. D.h. selbst wenn du dir problemlos sagen wir mal einen Fernseher für 4.000 € leisten könntest, aber in einer sog. "Hartz-IV"-Siedlung lebst, könnte es u.U. Probleme bei einer Bestellung per Internet geben. Bei einem Haus ist es natürlich alleine schon aufgrund des persönlichen Kontakts etwas anderes, aber grundsätzlich wird dieses Kriterium bereits intensiv genutzt.
Das ist nur ein Beispiel, aber mit GSV ergeben sich nun ähnliche Möglichkeiten für andere Situationen, die meiner meinung nach durchaus Berücksichtigung finden sollten.

Nobody is perfect. I'm sad, i'm not nobody 🙁

699 Beiträge seit 2007
vor 13 Jahren

Hallo,

Das schnell und einfach die RL-Person samt Abbild des Wohnplatzes mit der digitalen Person verknüpft werden kann. Die Idee gefällt mir nicht. (Z.B.: man nehme ein Mashup zwischen einem beliebigen Online-Telefonbuch, 123people und GSV)

Das ist nur ein Beispiel, aber mit GSV ergeben sich nun ähnliche Möglichkeiten für andere Situationen, die meiner meinung nach durchaus Berücksichtigung finden sollten.

Aber diese Möglichkeit ergibt sich nur bei den Personen, die unbedacht Ihre persönlichen Daten usw, in den Sozial Netzwerken oder anderen Quellen, welche die dann zur Erhebung nehmen wollen, hinterlassen.

Wenn man aber mit seinen Daten sauber umgeht, dann wird das für diesen Firmenkreis, die diese Daten aufbereiten wollen, ungleich schwerer.

Um auf das Thema StreetView zu kommen. Ich persönlich finde das nicht schlimm, wenn das Mietshaus in dem ich wohne zu sehen ist. Das selbe wäre auch mit einem Haus, wenn ich eines haben würde.
Denn schlussendlich trete ich meine persönlichen Daten im Internet nicht breit. Bin in keinem dieser Sozial Netzwerken angemeldet, da mich dieses Zeug nicht die Bohne interessiert.
Somit sehe ich keine Gefahr für mich durch StreetView.

Grüße Stephan

T
708 Beiträge seit 2008
vor 13 Jahren

Guten Tag zusammen,

jedes Mal frage ich mich bei den Diskussionen über Street View:
Wo waren die Marktschreier bei Google Earth? Dort hat niemand sich aufgeregt, das man in den Garten schauen kann. Das die Stadt die Dachfläche & Bebauungsfläche neu berechnen kann. Griechenland aktuell nach Pools im Garten sucht (Pool-Steuer), usw.

Dort waren alle begeistert und fanden es toll, dass man bei der Routenberechnung auch Gebäude sehen konnte. Oder man sein Urlaubsziel im voraus inspizieren konnte.

Kaum geht Google einen Schritt weiter regen sich alle auf. Gerade die Politiker, die immer wieder bestätigt haben, dass sie sich vorher nicht (ausreichend) informieren schreien am lautesten.

Generell halte ich GSV für eine nette Sache. Die Navigation wird mit echten Bildern revolutioniert. Die Suche nach Gebäuden, U-Bahn Haltestellen oder anderen POI´s wird vereinfacht. Wer ein Problem hat, das sein Haus (Was jeder von der Straße aus sehen kann) im Internet zu sehen ist, kann es verpixeln. Reicht doch imho aus...

Klar schafft sich Google damit ein riesen Kapital und wahrscheinlich ist es nichtmal geplant in absehbarer Zeit Geld mit GSV zu verdienen. Aber man muss sich vorstellen, das Google so viel Gewinn macht, dass die nicht wissen wohin mit der Kohle. Da werden auch mal Millarden jedes Jahr in YouTube gesteckt, ohne das ein Cent dabei herauskommt. Zukunftsorientiert haben sie aber ein unglaubliches Grundkapital geschaffen und lagern das Geld "auf der Hohen Kante". So stell ich mir das mit GSV auch gerade vor 😃

U
1.578 Beiträge seit 2009
vor 13 Jahren

Kennt doch jeder, ein Bewerbungsgespräch in der nächste großen Stadt, von der Adresse nie was gehört und man muss rum suchen, da kann man mit GSV schon vorher schauen wo der Eingang ist und wie es mir Parkplätzen aussieht 😁

Wie oft werden die Bilder in GSV überhaupt aktualisiert? Nach ein Paar Monaten/Jahren sind die Bilder eh obsolet.

//Smilies aktiviert

49.485 Beiträge seit 2005
vor 13 Jahren

Hallo trib,

Wo waren die Marktschreier bei Google Earth? Dort hat niemand sich aufgeregt, das man in den Garten schauen kann.

das hat vermutlich psychologische Ursachen. Zu Anfang waren die Auflösungen der im Netz verfügbaren Satelliten- bzw. Luftbilder so gering, dass - ich glaube - 1 Pixel ca. 10 Metern entsprachen. Da hat man keine Details erkennen können, nicht mal einen Pool 😃 selbst Häuser waren nur kleine Pixelhäufchen. Die Auflösung wurde dann in mehreren kleinen Schritten erhöht. Es war also ein schleichender Prozess. Die Leute hatten sich an den - damals unkritischen - Service gewöhnt und haben nicht gemerkt, dass die erstmal rein quantitativ Auflösungsverbesserung zu einer neuen Dimension von Risiken geführt hat. Bei StreetView ist offensichtlicher, dass da in einem großen Schritt ein neue Dimension von Risiken erreicht wird.

herbivore

1.346 Beiträge seit 2008
vor 13 Jahren

Ich finde das ganze überhaupt nicht tragisch. Man kann eben zu dem gewissen Haus hinfahren und es sich viel genauer angucken, bzw Fotografieren als Google das tut. Das ist doch weitaus "schlimmer". Das Abfotografieren von Hauswänden ist für mich kein Eingriff in die Privatspähre.

49.485 Beiträge seit 2005
vor 13 Jahren

Hallo pdelvo,

Man kann eben zu dem gewissen Haus hinfahren ...

klar kann man. Aber du wirst zugegeben müssen, dass dadurch, dass der Aufwand so drastisch sinkt, wenn man nicht hinfahren muss, sondern sich beliebig viele und beliebig entferne Häuser innerhalb sehr kurzer Zeit anschauen kann, eine neue Qualität bzw. neue Dimension erreicht wird.

Du kannst sagen, elektronische Patientenakten sind auch nichts anderes als das, was der Arzt früher auf Karteikarten gemacht wird. Es hat aber eben doch eine neue Qualität. Weshalb es vor der elektronischen Datenverarbeitung auch noch keine Datenschutzgesetze gab, obwohl natürlich auch da schon schon Daten (von Hand) verarbeitet wurden.

Eine neue Qualität bzw. eine neue Dimension erfordert eben auch ein neues Nachdenken darüber, ob der nötigen Schutz verbessert werden muss. Zu welchem Ergebnis man bei dieser Überlegung kommt, steht auf einem anderen Blatt.

herbivore

P
660 Beiträge seit 2008
vor 13 Jahren

Im prinzip habe ich auch nichts gegen GSV aber anfangs ging es nicht um die Häuser sondern um andere Daten wie Kennzeichen.
klar sieht man davon genug wenn man durch die straßen geht aber das problem hier ist ja, dass es dann jeder von überall machen kann.
ich bin mir nicht sicher ob der einfache User das Kennzeichen dann einer Person zuordnen kann aber andere leute bestimmt
So hätte man schonmal einen Namen, durch facebook und co. auch noch ein Foto und vllt sogar die adresse...

vllt sagt der name Bashiok einigen leuten hier was
Verärgerte Spieler sammeln Privatdaten von "Bashiok"

EDIT: link hinzugefügt

MfG
ProGamer*Der Sinn Des Lebens Ist Es, Den Sinn Des Lebens Zu Finden! *"Wenn Unrecht zu Recht wird dann wird Widerstand zur Pflicht." *"Ignorance simplifies ANY problem." *"Stoppt die Piraterie der Musikindustrie"

187 Beiträge seit 2009
vor 13 Jahren

Im prinzip habe ich auch nichts gegen GSV aber anfangs ging es nicht um die Häuser sondern um andere Daten wie Kennzeichen.

Versteh den Zusammenhang nicht. Kennzeichen werden doch, wie Gesichter auch, verpixelt?

P
660 Beiträge seit 2008
vor 13 Jahren

Das stimmt aber erst nach dem Google druck gemacht worden ist.
vorher konnte man alles klar sehen (in USA soweit ich das gehört habe (Radio))

MfG
ProGamer*Der Sinn Des Lebens Ist Es, Den Sinn Des Lebens Zu Finden! *"Wenn Unrecht zu Recht wird dann wird Widerstand zur Pflicht." *"Ignorance simplifies ANY problem." *"Stoppt die Piraterie der Musikindustrie"

T
708 Beiträge seit 2008
vor 13 Jahren

andere Daten wie Kennzeichen.

...werden automatisiert unkenntlich gemacht. Genauso wie Gesichter.
(mo# war schneller) [schon wieder ein Post...]
Auch in den USA wurden von Anfang an Gesichter und Kennzeichen unkenntlich gemacht. Aber das ist auch oftmals schiefgegangen. Die Ergebnisse werden aufgrund der schieren Menge nicht manuell kontrolliert.

@herbivore, das stimmt schon. Siehe Bielefeld 😄 Aber es waren schon viele Großstädte von Anfang an gut erkennbar.
Sicherlich geht GSV einen großen Schritt weiter aber die Digitalisierung ist in allen Bereichen kaum aufzuhalten. Da finde ich so Sachen wie ELENA schlimmer!

Leider habe ich immer öfter das Gefühl, das irgendwelche Politiker sich wichtig machen wollen ohne sich genug in das Thema eingearbeitet zu haben. Ähnlich Frau von der Leyen bei der Stopp-Schild Debatte, die nun auch sang & klanglos untergegangen ist.
Willkommen bei der Polemik...

82 Beiträge seit 2009
vor 13 Jahren

Letztlich komme ich doch mit StreetView (mindestestens in Kombination mit anderen Datenquellen) zu sowas wie

Erika Mustermann besitzt ein solches Haus (Foto)
(genauer gesagt: Erika Mustermann ist Eigentümerin ein solches Hauses (Foto))

Wenn du mir jetzt noch erklärst, wie du von einem Bild eines Hause inkl. seiner Adresse auf den Besitzer schließen kannst, wäre ich immernoch nicht überzeugt ^^ Denn das Bild, und nur darum geht es bei GSV, bietet keine (verwertbare) Information. Denn neu ist nur das Bild, sonst bekommen wir nichts neues vorgesetzt, allein ein Photo der Fassade. Und genau hier muss man ansetzen und fragen: Was erfahr ich nun neues, vorher ohne Bild nicht dagewesenes? Denn nur das, was durch GSV als Information hinzukommt, kann auch Gegenstand einer Diskussion über personenbezogene oder -beziehbare Daten und Privatsphäre sein. Und ganz ehrlich, GSV bringt keine neuen Informationen. Daher ist die Diskussion ohne Grundlage ^^
Um was es wirklich geht, ist doch die Frage, inwiefern personenbezogene oder -beziehbare Daten miteinander verlinkt werden können, um Profile zu erstellen, allerdings geschieht das eh schon, zumind. besteht die Möglichkeit, ganz ohne GSV. Dieser neue Dienst hat durch die Medien und durch Politiker mit scheinbarem Aufmerksamkeitsdefizit nur eben diese alte, teils geführte, teils vergessene Diskussion neu belebt, an sich hat GSV aber nicht viel damit zu tun.

Daher auch meine Meinung. Ja zu GSV, weil es dem User einen großen Nutzwert bietet mit sehr sehr geringem Missbrauchspotential, nein zum UNGEWOLLT gläsernen Bürger. Denn auch darum geht es. Dass Informationen ohne Einverständnis veröffentlich werden. Social Networks sind hier ja auch fehl am Platz, denn da veröffentlicht jeder freiwillig, was auch immer er da schreibt. Gezwungen wird er ja in letzter Konsequenz nicht, daran zu partizipieren. Würde GSV Gesichter und Kennzeichen nicht verpixeln, so würden persönliche Daten ohne eigene vorangehende Aktivität veröffentlicht, und das darf nicht sein.

Diskordianer schwimmen nicht gegen den Strom - sie klettern aus dem Fluss! Ein Mathematiker ist ein Mensch, der einen ihm vorgetragenen Gedanken nicht nur sofort versteht, sondern auch weiß auf welchem Denkfehler er beruht
49.485 Beiträge seit 2005
vor 13 Jahren

Hallo Xand0r,

Wenn du mir jetzt noch erklärst, wie du von einem Bild eines Hause inkl. seiner Adresse auf den Besitzer schließen kannst,

wie schon gesagt, sind personenbezogene Daten auch solche, die man - nötigenfalls unter Hinzuziehung weitere Datenquellen - einer bestimmten, natürlichen Person zuordenbar sind. So sind z.B. KFZ-Kennzeichen nach der laufenden Rechtsprechung personenbezogen bezogene Daten, obwohl die Zuordnung für den normalen Bürger nicht möglich ist. Es reicht, das mit den beim Kraftfahrt-Bundesamt vorhandenen Daten eine Zuordnung prinzipiell möglich ist. Das Analoge bei StreetView wäre also eine Abfrage beim Grundbuchamt.

Es gibt meines Wissens keine Einschränkung, die sagt, dass nur textuelle Daten personenbezogene Daten sein können. Also ist nach meiner Argumentation das Bild als solches schon ein personenbezogene Datum, egal was sich da herauslesen lässt.

Ich habe zu keinem Zeitpunkt gesagt, dass StreetView schlecht oder böse ist, sondern nur, dass ich eine Prüfung auf mögliche Risiken für erforderlich halte.

herbivore

82 Beiträge seit 2009
vor 13 Jahren

Nur welches Risiko sollte es bergen, dass man ein Photo einer Person zuordnen kann (naja nicht mal das, da man bei GSV ja keine einzelnen Photos sieht, sondern den Zusammenschnitt, wäre es korrekter von einem Bildausschnitt zu reden). Sprich ich würde, wenn ich das Bild aus personenbeziehbares Datum ansehe (was durchaus gerechtfertigt ist), nur sagen können "Auf dem Bild(ausschnitt) seh ich das Haus von Person X". Wie gesagt, die Information, die GSV im Gegensatz zu "früher" bietet ist nahezu null, und ebenso das Missbrauchspotential.

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