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Wie funktioniert die "Frag Anna"-Anwendung von IKEA?

Erstellt von Riv3r vor 15 Jahren Letzter Beitrag vor 15 Jahren 4.959 Views
R
Riv3r Themenstarter:in
206 Beiträge seit 2007
vor 15 Jahren
Wie funktioniert die "Frag Anna"-Anwendung von IKEA?

Hallo Leute,
ich wollte Fragen ob von euch jemand Anna von IKEA kennt (www.ikea.de -> Frag Anna).
Mich würde intressieren wie sowas funktioniert.

Ich denke da wird ne Datenbank dahinter sein in der Sätze und mögliche Antworten / Aktionen abgelegt sind. Aber man kann eine Frage auf so viele Arten stellen - die DB müsste riesig sein.

Kennt sich jemand auf dem Gebiet aus? Oder noch besser - hat sowas schonmal jemand realisiert?

Danke für die Antworten

G
146 Beiträge seit 2006
vor 15 Jahren

Sowas gibts den ich als OpenSource in Basis auf PHP und MySQL. Weiß aber leider im Moment nicht den Namen.

Martin Bauer - bauer-martin.com

Gelöschter Account
vor 15 Jahren

sowas ist nciht mithilfe einer riesigen datenbank von möglichen fragen realisiert, sondern ist die weiterentwicklung von simplen gramatikprüfungen. sobald man die wörter mit eienr bedeutung verknüpft und die gramatik erkennt, kann man mit hoher wahrscheinlichkeit den sinn des satzes feststellen (simpel ausgedrückt). genau nach dem selben schema dürfte auch die neue suchmaschine arbeiten (namen habe ich nicht im kopf), die als möglicher googlekiller gepriesen wird (hier im forum ist ein thread darüber am laufen).

458 Beiträge seit 2007
vor 15 Jahren

genau nach dem selben schema dürfte auch die neue suchmaschine arbeiten (namen habe ich nicht im kopf), die als möglicher googlekiller gepriesen wird

Wolfram Alpha, Diskussion hier.

be the hammer, not the nail!

R
Riv3r Themenstarter:in
206 Beiträge seit 2007
vor 15 Jahren

Hallo JAck30lena,

das klingt doch schon viel besser als meine Idee. Die "RiesenDatenbankLösung" ist wohl eher eine Sackgasse.... Hat sowas schonmal jemand gemacht?

Gruß,
Max

Gelöschter Account
vor 15 Jahren

ja genau. danke.

das ist die konsequente weiterentwicklung mit dem ziel irgendwann denn sinn bzw die kernaussage von büchern, artikeln und nachrichten maschniell erfassen zu können um dann benutzerspezifisch filtern und zusammenfassen zu können.

sprich man will eine menge reporter arbeitslos machen (nur die, welche die informationen aufbereiten) 😃

in diesem feld gibt es aber viele nebenzweige. so ist es z.b. für otto-normal-verbraucher leichter in ausgeschriebenen sätzen mit einer maschine zu kommunizieren, als z.b. T-Sql zu schreiben. für die firmen ist es zudem auch billiger einen server hinzustellen, als 100 servicemitarbeiter zu beschäftigen, die banale fragen beantworten, wie z.b. wo ist die nächste ikea-filiale. dadurch sind die firmen in der lage kosten zu sparen und ihre produkte billiger zu machen (ok die wollen einfach nur mehr verdienen).

durch das große industrielle interesse fließt dann dementsprechend viel geld in diesen forschungszweig....

wenn dich die funktionsweise näher interessiert, so findest du die grundlagen im compilerbau (ganz besonders die optimierungsalgorithmen). ein compiler macht eigendlich vom prinzip her auch ncihts anderes.

das klingt doch schon viel besser als meine Idee. Die "RiesenDatenbankLösung" ist wohl eher eine Sackgasse.... Hat sowas schonmal jemand gemacht?

vermutlich gab es ein paar aber die intelligenteren würden schon bei näherer betrachtung das handtuch werfen.

190 Beiträge seit 2005
vor 15 Jahren

Hallo zusammen,

mir fällt dazu das Stichwort Chatterbot ein. http://de.wikipedia.org/wiki/Chatbot

3.825 Beiträge seit 2006
vor 15 Jahren

Das erste Programm, das menschliche Sprache "verstanden" hat und antworten konnte, war ELIZA von Joseph Weizenbaum.

Er schrieb das Programm 1966 (!), eigentlich um zu zeigen dass Computer dumm sind.

http://de.wikipedia.org/wiki/ELIZA

http://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Weizenbaum

Irgendwo hab ich das Programm noch auf Kassette, mal suchen 😉

Das Programm war in BASIC und hatte ca. 6 KB Source.

Grüße Bernd

Workshop : Datenbanken mit ADO.NET
Xamarin Mobile App : Finderwille Einsatz App
Unternehmenssoftware : Quasar-3

4.207 Beiträge seit 2003
vor 15 Jahren

Speziell im Fall von Ikea ist das ja nun auch wieder nicht sooooo schwer, da das Verständnis sich auf einen sehr kleinen Sprachbereich beschränkt (Stühle, Tische, Sofas, ...) ... plus ein bisschen Smalltalk.

Naja, und dann wirft man halt alle "sinnlosen" Wörter raus, nimmt einen Thesaurus dazu, normalisiert zB die Farben und Materialien, so dass aus

  • "Ich suche ein weißes Ledersofa"
  • "Hast Du Sofas, in weiß und Leder?"
  • "Weiße Ledercouch gesucht"

dann wird:

"Couch, weiß, Leder"

Das fasst man als Pattern

"Möbel, Farbe, Material"

zusammen, und dazu gibt's in Verbindung mit einer Datenbankabfrage dann irgendeine mehr oder weniger schlaue Antwort:

"{Möbel} in {Farbe} aus {Material} findest Du unter {URL}."

Und fertig.

Wissensvermittler und Technologieberater
für .NET, Codequalität und agile Methoden

www.goloroden.de
www.des-eisbaeren-blog.de

3.003 Beiträge seit 2006
vor 15 Jahren

Er schrieb das Programm 1966 (!), eigentlich um zu zeigen dass Computer dumm sind.


>


>

Irgendwo hab ich das Programm noch auf Kassette, mal suchen 😉

Das Programm war in BASIC und hatte ca. 6 KB Source.

Ich denke nicht, dass Weizenbaum 1966 in BASIC programmiert hat 😉. Und er hat das Programm NICHT geschrieben, um zu zeigen, dass Computer dumm sind, ganz im Gegenteil - es war ein Versuch eines Turing-Tests. (Sprich: zeigen, dass der MENSCH dumm ist 😉 )

LaTino

"Furlow, is it always about money?"
"Is there anything else? I mean, how much sex can you have?"
"Don't know. I haven't maxed out yet."
(Furlow & Crichton, Farscape)

3.825 Beiträge seit 2006
vor 15 Jahren

Hallo Latino,

die Version von ELIZA, die ich hatte, war in BASIC. Lief auf Microsoft BASIC von 1978.

Es ist wahr dass Prof. Dr. Weizenbaum mit dem Programm die Beschränktheit des Computers zeigen wollte. Leider sahen dass die meisten Leute anders, ELIZA wurde als Geburt der KI gefeiert.
Aus diesem und anderen Gründen wurde Joseph Weizenbaum zu Kritiker der Computergläubigkeit.

Ich hatte (und verehrte) damals sein Buch "Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft".

Kann man sicher alles nachlesen (WIKI oder so).

Grüße Bernd

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3.003 Beiträge seit 2006
vor 15 Jahren

Jo. Und in der Wikipedia steht auch, was seine Intention (nix Beschränktheit der Computer) war 😉. Hatte zweimal das Vergnügen, mit ihm persönlich sprechen zu dürfen, er war schon ein...hm...ganz eigener Charakter.

LaTino

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Gelöschter Account
vor 15 Jahren

mit ihm persönlich sprechen zu dürfen

erzähl mal bitte.

3.825 Beiträge seit 2006
vor 15 Jahren

Hatte zweimal das Vergnügen, mit ihm persönlich sprechen zu dürfen

Wow !

Ich war schon ganz ehrfürchtig als ich ihn im deutschen Fernsehen sehen durfte.

Grüße Bernd

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3.003 Beiträge seit 2006
vor 15 Jahren

Soviel ist da nicht zu erzählen.

Weizenbaum war mehrmals Gast der Internationalen Studentenwoche an der TU Ilmenau. Beim ersten Mal sagte mir der Name noch nichts (hey, ich war jung und Mathestudent, nix Informatik 😉 ), allerdings kannte ich wen, der Fan war und auch in der Orga beschäftigt (1993?). Beim zweiten Mal (1997) hielt er einen Vortrag über die Entwicklung der Informationsgesellschaft. Da ich da selbst einen Workshop dort veranstaltet habe, hatte ich wieder ein bisschen mit dem Orgateam zu tun. Die Gespräche drehten sich hauptsächlich um organisatorisches / persönliches. Der Vortrag ist mir gut in Erinnerung, hauptsächlich, weil seine Argumentation nachvollziehbar, aber nicht (mich) überzeugend war (Tenor: wir brauchen einen neuen Umgang mit Informationen, weil die Menge an Informationen so überhand nimmt, dass sie längst nicht mehr handhabbar ist. Langfristplanung bei der Entwicklungsgeschwindigkeit der IT ist zB im Gegensatz zu vor 40 Jahren gar nicht mehr möglich -> Herausforderung ist, den Menschen, nicht die Information, in den Mittelpunkt der Gesellschaft zu stellen. Ich konnte nicht nachvollziehen, wo die Fokussierung auf Information einer Gesellschaft unwürdig sein soll). Hat einen aber zum Nachdenken gebracht.

Ich war jung und konnte die Begegnungen gar nicht richtig einordnen 😉.

LaTino

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