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Informatikstudium

Erstellt von webstarg vor 16 Jahren Letzter Beitrag vor 16 Jahren 1.442 Views
W
webstarg Themenstarter:in
558 Beiträge seit 2006
vor 16 Jahren
Informatikstudium

Hallo Leute,

auch ich habe vor, im nächsten Jahr ein Informatikstudium zu beginnen.

Nun hätte ich folgende Fragen:
1 Was ist der Unterschied, wenn ich Informatik an einer "normalen" Universität studiere und wenn ich an einer Technischen Universität studiere?
2 Welche Studienrichtung würdet ihr empfehlen? (Theoretische) Informatik, Angewandte Informatik, Wirtschaftsinformatik? Informatik stelle ich mir (im Ggs. zur angewandten) ziemlich theoretischer vor. Und was ist Wirtschaftsinformatik, wenn ich davon nur den Informatikbereich betrachte?

Danke schon im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen
webstarg

822 Beiträge seit 2005
vor 16 Jahren

Also ich weiß ja nicht wie das in Deutschland ist, aber in Österreich an der technischen Uni Wien kannst du zwischen vielen verschiedenen Informatikstudien wählen, sind glaub ich 10...

Ich würde mich mal im Internet auf der entsprechenden Uni-Seite informieren

D
2 Beiträge seit 2007
vor 16 Jahren

Hy,
also die reine Informatik unterteilt sich an den meisten Unis in Theoretische, Praktische/Angewante, Technische - Informatik...
Dann gibt es noch die Kombi Studiengänge wie Wirtschaftsinformatik, BioInformatik, Medizininformatik, Medieninformatik und bestimmt noch andere 😉

Theoretische Informatik ist das Richtige für dich wenn Du gerne mit formalen Sprachen, Beweisen und Komplexitätsberechnungen hantieren möchtest. Technisch geht mehr richtung Assembler Programmierung, Compiler Bau und Microcontroller (um es mal ganz stumpf zu beschreiben). Praktische Informatik dürfte unter den aufgeführten Studiengängen der sein den die meisten wählen. Hier hast du Inhalte aus allen anderen Primären Informatik Bereichen und das ganze etwsa mehr auf die Praxis bezogen. Ich sage bewusst etwas da die Uni im gegensatz zur Fachhochschule doch wensentlich mehr auf Theorie und Forschung legt. Also auch die Praktische Informatik legt wert auf die Theorie der Praxis.

Ich studiere noch auf Diplom Wirtschaftsinformatik und kann sagen das man grob 70 % der Praktischen Informatik Vorlesungen besucht. Dazu kommen nochmal 70% der BWL. Ja ich weiß das das 140% ergibt, allerdings ist das bei uns so gewollt.. Why Ever 😉

Egal was Du dir aussuchst, du solltest dich vorher gut informieren wo die entsprechende Uni ihren individuellen Schwerpunkt legt. Meine hat zu meinem bedauern einen der Schwerpunkte auf Mathe gelegt, was nicht unbedingt zu meinen Favoriten gehört 😉

So ich hoffe ich konnte ein wenig helfen und habe nicht zu viel geschwafelt 😉

Q
214 Beiträge seit 2006
vor 16 Jahren

Hallo,
zur 1. Frage:
Es gibt keinen Unterschied.
Technische Unis bieten i.d.R. nur technische orientierte Studiengänge an (Maschinenbau, Physik, Elektrotechnik etc.) während man an normalen Unis auch Geisteswissenschaften u.ä. hat, wie z.B. Musik, Philosophie, BWL etc.
Diese findet man oft an technischen Unis nicht.

Allerdings, die Technische Hochschule Aachen (RWTH Aachen) bietet auch Studiengänge wie Deutsch, Englisch (auf Lehramt) oder auch Geschichte an genauso wie BWL.

In größeren Städten, München z.B., ist das eben deutlicher getrennt. An der TU München werden im Prinzip nur technische orientierte Studiengänge angeboten, während die anderen Unis in München auch soetwas wie Musik anbieten.
Kleinere Städte, wo sich 2 Unis nicht lohnen, bietet eben alles quer durch an einer Uni an.

2.:
Schau dir an was dir liegt und wo du evt. eine Vertiefung drin haben möchtest. Manche Unis bieten nur Anwendungsfächer an, wie z.B. Bio, Physik, Mathe etc., andere auch Schwerpunkte wie Softwareentwicklung, eingebettete Systeme etc.

Sofern du schon ungefährt weißt, was du später machen willst, dann achte darauf welche Schwerpunkte die Uni so anbietet.
Ansonsten, wie es bei dir der Fall ist, und du dies noch nicht wirklich weißt, fang erstmal an Informatik zu studieren und gucke dann was dir liegt und worin du dir deinen Schwerpunkt dir suchst.

Am Anfang evt. wirklich nur schauen, ob die angeboten Schwerpunkte generell dir zusagen, aber im Verlauf des Studiums kann sich an der Interessenlage viel ändern.

PS:
In meinen Augen sind Wirtschaftsinformatiker keine wirklichen Informatiker sondern BWLer mit überdurchschnittlichen Computerkentnissen.
Selbst an unserer Uni, wo der Schwerpunkt auf Informatik und nicht auf Wirtschaft liegt, bei vielen ist anders rum, 60% BWL und 40% Informatik/Mathe, lernen die Wirtschaftsinformatiker überhaupt nicht die Grundlagen der Grundlagen, sprich die hören z.B. keine Technische Informatik und müssen auch nur 'Mathe für Wirtschaftswissenschaftler' (nichts anders als Oberstufen-Mathe) hören.

Wenn einem BWL mehr liegt, ist er dort gut aufgehoben, möchte man später aber wirklich als Informatiker arbeiten, ist der Informatikstudiengang der richtige.

Natürlich, auch als hardcore-Informatiker sind betriebswirtschaftliche Grundlagen wichtig und sie sollte man sich auch aneignen.
Aber wie gesagt, das Aufgabenfeld eines Wirtschaftsinformatiker ist komplett anders als die eines Informatikers.
Darüber sollte man sich im klaren sein und auch entsprechend informieren, wozu man später eingesetzt wird.

D
2 Beiträge seit 2007
vor 16 Jahren

ich möchte das hier jetzt ja nicht zu einem informatik vs. Wiinf threat verkommen lassen aber deine einschätzung diesbezüglich ist so nicht allgemeingültig. es gibt von uni zu uni große unterschiede.was mathe angeht sind wir bei uns z.bsp gleich auf(oder in den gleichen vorlesungen). als Wiinf wird man immer abgestempelt als "noch nicht ganz fertig" was aber totaler quark ist. zumindest mit der wahl entsprechender vertiefungsrichtungen kann man großteils auch jobs der informatiker machen (zumindest der praxis relevanten 🙂)

W
webstarg Themenstarter:in
558 Beiträge seit 2006
vor 16 Jahren

Vielen Dank für eure ausführlichen Antworten!!

In größeren Städten, München z.B., ist das eben deutlicher getrennt. An der TU München werden im Prinzip nur technische orientierte Studiengänge angeboten, während die anderen Unis in München auch soetwas wie Musik anbieten.

Dazu möchte ich dann fragen, ob es einen Unterschied gibt, wenn ich (Theoretische) Informatik an der Uni München oder an der TU studieren; denn dieses Fach gibt es nämlich in beiden.

Und wie ist es mit dem Arbeitgeber? Bevorzugen diese im informationstechnischen Bereich eher Technische Unis?

mfg
webstarg

Q
214 Beiträge seit 2006
vor 16 Jahren

Hallo,

Dazu möchte ich dann fragen, ob es einen Unterschied gibt, wenn ich (Theoretische) Informatik an der Uni München oder an der TU studieren; denn dieses Fach gibt es nämlich in beiden.

Es wird an beiden Unis Informatik als Studiengang angeboten?

Also die TU München hat für Informatik einen sehr guten Ruf und ich könnte mir vorstellen, dass dort der Informatikzweig stärker vertreten ist als an der Uni-München.
Da ich aber eigentlich nichts mit München zu tun hat, kann ich dir da nicht wirklich weiter helfen.
Evt. ist es auch möglich, dass beide die gleichen Vorlesungen besuchen?
Ansonsten wäre die TU vermutlich die besser Wahl

Und wie ist es mit dem Arbeitgeber? Bevorzugen diese im informationstechnischen Bereich eher Technische Unis?

Nur weil eine Uni im Namen 'technische' enthält, heißt dies nicht gleich, dass diese besser oder schlechter ist.
Arbeitergeber schauen einmal darauf, welche Uni du warst, da ist es egal ob TU oder nicht.
Aber viel wichtiger ist, welche Module du belegt hast und vorallem wie du die absolviert hast und evt. welche extra Qualifikationen du vorweisen kannst, also Sprachen, Auslandserfahrungen, Praktika etc.

476 Beiträge seit 2004
vor 16 Jahren

hallo webstarg,

wie zum Teil meine Vorredner schon geschrieben haben, stellt sich bei der Wahl des Studiengangs die Frage deiner persönlichen Präferenzen. Das heisst, du solltest dir im klaren sein, was du später tun möchtest.

Ich für meinen Teil konnte mich zu beginn nie für eine der beiden Welten Informatik oder BWL entscheiden und bin dann glücklicherweise über Wirschaftsinformatik gestolpert. Für mich war es ein Glücksgriff, denn es verbindet meiner Meinung nach beide Welten hervorragend.

Konzept: Der Studiengang Wirschaftsinformatik der BA Mosbach
"Die Wirschaftsinformatik beschäftigt sich mit allen wesentlichen Aspekten von Kommunikations- und Informationssystemen im Unternehmen. Wirtschaftsinformatiker analysieren und optimieren die betrieblichen Abläufe (Geschäftsprozesse). Dabei ist die betriebswirtschaftliche Sicht der Ausgangspunkt, die praktische Umsetzung erfordert fundierte Kenntnisse der modernen Informationstechnologie. Für den Einsatz und die Weiterentwicklung integrierter betrieblicher Informationssysteme (sog. ERP-Systeme, ERP = Enterprise Ressource Planning) muss der Wirtschaftsinformatiker die Methoden, Verfahren, Techniken und Werkzeuge der Informationstechnologie sicher beherrschen. Im Studium wird inhaltlich der Bogen zwischen einem Informatik-Studium und fundierten betriebs- und volkswirtschaftlichen Kenntnissen sowie relevanten rechtlichen Grundlagenkenntnissen geschlagen."

Dass manche einen Wirtschaftsinformatiker nicht als richtigen Informatiker ansehen halte ich für etwas übertrieben. Es hängt wie bei allen Studienengängen, Studienformen und Ausbildungen sehr stark von der jeweilgen Person ab inwiefern der vermittelte Grundstock angeeignet, ausgebaut und genutzt wird. Richtig finde ich jedoch die Empfehlung, wenn dich BWL nicht interessiert, das Studium der Wirschaftsinformatik sein zu lassen denn es macht schon einen grossen Teil des Studiums aus.

Zu der theoretischen Informatik und der andgewandten Informatik kann ich leider nichts beisteuern, da ich wie schon erwähnt den Zweig Wirtschaftsinformatik eingeschlagen habe.

Jedoch möchte ich dir noch parallel zu den Universitäten die dualen Studiengänge ans Herz legen. Ähnlich wie es die Berufsakademien in Baden-Württemberg schon lange praktizieren gibt es auch vermehrt Fachhochschulen die ein Duales Studium anbieten. Interessangt ist hierbei die stärkere praxisorientierung durch Zusammenarbeit mit einem Unternehmen.

-yellow

Selbst ein Weg von tausend Meilen beginnt mit einem Schritt (chinesisches Sprichwort).

Mein Blog: Yellow's Blog auf sqlgut.de