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Zukunft von Client Softwareentwicklern

Erstellt von Bionic vor 16 Jahren Letzter Beitrag vor 16 Jahren 4.672 Views
B
Bionic Themenstarter:in
214 Beiträge seit 2005
vor 16 Jahren
Zukunft von Client Softwareentwicklern

Hi zusammen,

wie sieht die Zukunft von Softwareentwicklern aus, die Desktopsoftware entwickeln?

Gehen wir mal von aus, ihr entwickelt keine customize Firmenlösungen, keine Webapplikationen, sondern reine Desktopsoftware (wie StickyNotes oder andere kleine Helferlein). Kann man in der heutigen Zeit da noch eine Zukunft sehen?

Der momentan Stand ist ja alles so gut es geht online verfügbar zu machen. Viele von uns sind an mehreren Arbeitsplätzen tätig, sei es die Firma, der Kunde oder das eigene Zuhause. So muss die Information, die sich so am Tag ansammelt auf allen Rechnern verfügbar sein. Angefangen mit Feeds, Bookmarks, Notizen, Bildern etc. Google geht da, meiner Meinung nach einen richtigen Weg. Tabellenkalkulation, Projektmanagement etc. und das alles online. Sozusagen das Office On Demand!
Schließlich will niemand an jedem Arbeitsplatz seine Arbeit mehrmals erledigen. Ich will nicht an jedem Rechner meine Bookmarks oder meine Feeds aktuell halten. Ich will auch nicht an jedem PC meine Software anpassen.
Ist es nicht so, dass man sich eher auf das Web- als auf Desktopentwicklung
spezialisieren sollte? Wer programmiert von euch kommerzielle Desktopsoftware?

Ich persönlich sehe darin kaum eine Zukunft, sofern man nicht eine Marktlücke gefunden hat und selbst wenn, würde man diese versuchen Online nachzubauen. Der heutige Trend ist "Informationen überall verfügbar haben" und geht noch noch stärker in diese Richtung.

Wie sieht ihr die Zukunftsplattform für Normaluser, wie auch Entwickler?

Grüße Bionic

.:: SilvrGame - Browsergame Development with Silverlight
.:: Bionic's blOg

49.485 Beiträge seit 2005
vor 16 Jahren

Hallo Bionic,

ich würde das nicht so schwarz/weiß sehen. Seit das Web relevant wurde (ca. 1995) bis zum Platzen der Internetblase (ca. 2001), wurde schon mal das Ende der Desktop-Applikationen vorausgesagt. Nur noch Thin Clients, alles im Browser. Nachdem die Blase geplatzt war, merkte man, dass eben doch (noch) nicht alles mit Browser geht und dass auch nicht alle, alle ihre Daten im Netz haben - und damit Dritten anvertrauen - wollen. Jetzt mit Web 2.0 geht es gerade wieder ein bisschen weg vom Desktop, hin zum Netz. Mal gucken, wie lange das diesmal trägt.

Außerdem wandeln sich ja auch die Desktop-Applikationen und erlauben, die Daten und Dateien remote abzulegen. Dann muss man nur die Applikation auf allen Rechnern installieren und kann aber die Daten von überall aus nutzen.

Wie du siehst gibt es viele Aspekte und Möglichkeiten. Es hängt ja auch davon ab, wie sich die Gewohnheiten der Menschen den neuen Möglichkeiten anpassen oder eben nicht.

Also ich denke nicht, dass das Ende der Desktop Applikationen schon gekommen ist ... wenn es denn je kommt.

herbivore

O
778 Beiträge seit 2007
vor 16 Jahren

Naja, bei komplexer Software wie z.B. Visual Studio oder Office kann ich mir persönlich nicht vorstellen, dass sich da in absehbarer Zeit was von Desktopanwendungen wegbewegt. Die Sache ist halt die, das Desktopanwendungen prinzipiell viel leistungsfähiger sein können und das in den meisten Fällen auch sind, weil sie nicht immer Http laufen müssen, sondern manche Dinge sehr viel direkter machen können. Ich kann mir vorstellen, dass Daten für den täglichen Umgang sehr bald ins Internet wandern und die Festplatten nur noch (was die Daten angeht) Archivfunktionen haben. Aber die Anwendungen selbst werden wohl zum Großteil noch einige Zeit auf dem PC bleiben...

(gut, ich bin parteiisch, weil Desktopsoftwareentwickler und möchte das auch bleiben)

B
Bionic Themenstarter:in
214 Beiträge seit 2005
vor 16 Jahren

Danke euch beiden 😉

Ich hab die Trennung zwischen Daten und Software komplett außer Acht gelassen, deswegen hat sich mein Beitrag so schwarz gelesen 😁

Ich stimme mit euch beiden überein, dass die Deskopanwendungen nicht so schnell verschwinden, sie jedoch immer weiter Stück für Stück in den Hintergrund geschoben werden. Mit Web 2.0 hat alles angefangen und ich denke, dass es nur der Anfang war. Web 2.0 ist in dem Sinne kein Hype.
Es wird durchaus weiter Desktopanwendungen geben, nur wird es eben schwieriger für Entwickler solche zu entwickeln, da die Konkurrenz wie google zum Beispiel einiges davon Online kostenlos bereitstellt. Das man immer wieder mal auf eine Marktlücke im Desktopbereich stoßen kann, verstehe ich. Aber so richtig "erfolgreich" mit einer Desktopanwendunge zu werden, sehe ich für die Zukunft nicht.

Früher oder später wird man sich eben auf customized Lösungen spezialisieren müssen und so das Entwickeln für die breite Masse aufgeben. Oder entwickelt jemand von euch privat/beruflich eine Desktopanwendung, die für den Otto-Normal-User von Nutzen sein könnte?

Grüße Bionic

.:: SilvrGame - Browsergame Development with Silverlight
.:: Bionic's blOg

4.506 Beiträge seit 2004
vor 16 Jahren

Hallo zusammen,

ich sehe das eigentlich sogar eher positiv. Je weiter man vom "Hype" entfernt ist, desto mehr ist man Spezialist, und Spezialisten werden besser bezahlt.

Man stelle sich vor, dass just alle Abgänger des Informatikwesens nur noch Online- bzw. Webprogrammierung beherrschen. Jetzt gibt es nach wie vor den Anspruch von Kunden für Desktopanwendungen (die werden soo schnell nicht abgeflaut sein), dann steht man doch als Desktopsoftwareentwickler gut da.

In diesem Sinne,
Norman-Timo

A: “Wie ist denn das Wetter bei euch?”
B: “Caps Lock.”
A: “Hä?”
B: “Na ja, Shift ohne Ende!”

F
10.010 Beiträge seit 2004
vor 16 Jahren

@Bionic:

Das wird schon seit 30 Jahren behauptet, und das Gegenteil ist der Fall.

Auch wenn es durch Ajax und CO bessere Möglichkeiten als früher gibt,
bekommt der SmartClient gerade in vielen grossen Firmen aufwind.

4.207 Beiträge seit 2003
vor 16 Jahren

Web-Anwendungen funktionieren halt schlecht, wenn man mal offline ist ... unterwegs, beim Kunden, sonstwas ...

Allein DESHALB sind SmartClients praktisch.

Wissensvermittler und Technologieberater
für .NET, Codequalität und agile Methoden

www.goloroden.de
www.des-eisbaeren-blog.de

I
1.739 Beiträge seit 2005
vor 16 Jahren

Zukunftsplattform für User:
Einfach - die nehmen das was vorhanden ist und für sie passt.

Für Enwickler:
Auswandern in Billigwohngebiete(Asien) oder Glücksfall in einer kleiner Bude die sich genau den einen Kunden greifen konnte(Kleinbetrieb).
Ansonsten: Weiterentwickeln zum Designer und Architekten. Code selber schreiben ist in naher Zukunft zu teuer für SW-Häuser. Das Knowhow und so brauchen sie aber schon, deshalb bestehen längerfristig Perspektiven für die gennannten Zielgruppen(ein paar andere auch, die Vererben aber nicht vom Entwickler selbst).
Als reiner Coder sind die Perspektiven jedenfalls stark in abfallender Tendenz.

S
8.746 Beiträge seit 2005
vor 16 Jahren

Original von ikaros
Ansonsten: Weiterentwickeln zum Designer und Architekten. Code selber schreiben ist in naher Zukunft zu teuer für SW-Häuser.

Naja. Es wird immer leicht vergessen, dass die meisten in der Branche nicht für SW-Unternehmen arbeiten, die Büroanwendungen schreiben, sondern viele an Branchenlösungen fummeln. Und hier ist Fachwissen, Erfahrung und Nähe zum Kunden mindestens 50% der Miete. Outsourcing ist dort praktisch kein Bedrohung. Hier ist man dann oft alles einer Person.

I
1.739 Beiträge seit 2005
vor 16 Jahren

Halte ich inzw. für Illusion. Der Trend ist zu eindeutig(Trend nicht heutiger Alltag). Den meisten Kram kann man Aulagern, und es wird immer leichter. Ich meinte insbesondere Brachnenunternehmen. Bei grösseren ist es eh Usus.
Ob es aus Arbeitsnehmersicht(bei derzeit Angestellten) schlecht sein muss, oder im Gegenteil(man wird mal gefördert), ist natürlich Unternehmensabhängig.
Fakt ist leider das Neuzugänge zu leiden hätten.

318 Beiträge seit 2006
vor 16 Jahren

Für mich sieht die beste Lösung in der Online-Datenablegung ab. Sprich: die Programme sind Desktopanwendung, die Daten aber kommen aus dem Netz, wie es zum Beispiel beim Outlook + Exchange der Fall ist. So ist man trotz mehrerer Arbeitsplätze immer mit den aktuellen Daten ausgestattet. Dennoch genießt man den Umfang kompletter Anwendungen. Diese Web-Anwendungen sind ja ganz nett aber damit Arbeiten kann doch niemand. Online-Office und was die da alles an den Mann bringen wollen finde ich nur quatsch.

49.485 Beiträge seit 2005
vor 16 Jahren

Hallo EvilMM,

theoretisch ja, aber da die Welt nicht frei von Bösem ist, ist schon einiges an (blindem) Vertrauen nötig, um wichtige Daten (eigene persönliche Daten, Geschäftsgeheimnisse oder auch nur normale Kundendaten) einem Dritten zur Speicherung anzuvertrauen.

herbivore

T
108 Beiträge seit 2005
vor 16 Jahren

Moin!

Das mit dem "Vertrauen" ist ja in Unternehmen nix besonderes mehr. Man muss halt nur darauf achten, das der externe Dienstleister schon ein entsprechendes Sicherheitsniveau hat. Deshalb lassen sich auch immer mehr Betreiber externer Datacenter nach ISO 27001 zertifizieren.

Viele Firmen gehen aber das Risiko ein, denn kaum eine Firma betreibt die z.B. SAP komplett selbst. Meistens stehen die SAP Server in einem Datacenter eines externen Dienstleisters.

Und Privatleute, die einen Steuerberater haben, sollten sich auch darüber im klaren sein, das Ihre Daten in Nürnberg in einem Datacenter von Datev liegen... also auch ein externer Dienstleister.

Generell würde ich persönlich aber ein Problem damit haben, wenn meine Daten auf irgend einem Webserver liegen.

Was einmal war, wird nie wieder sein...