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Checkliste / Anleitung um Benutzerwünsche zu eruieren

Erstellt von Yellow vor 10 Jahren Letzter Beitrag vor 10 Jahren 2.080 Views
Yellow Themenstarter:in
476 Beiträge seit 2004
vor 10 Jahren
Checkliste / Anleitung um Benutzerwünsche zu eruieren

Hallo zusammen,

ich beschäftige mich derzeit damit, eine Checkliste/Anleitung (so ganz weiß ich selber noch nicht worauf es genau hinauslaufen wird... ) zu entwicklen um Anwenderwünsche/Verbesserungsvorschläge in einer Interview Situation zu erurieren.

Ziel soll dabei sein: Ein beliebiger Entwickler bekommt etwas an die Hand um damit in einer Interview Situation mit einem beliebigen Anwender, den eigentlichen Kern des Wunsches/Verbesserungsvorschlags herausfinden zu können und dabei nicht den roten Faden zu verlieren.

Am Ende soll soviel an Informationen wie nötig (aber auch nicht mehr) vorhanden sein um eine Bewertung durchführen zu können. Ist die Umsetzung wirtschaftlich sinnvoll?

Hierbei finde ich den Artikel schon mal sehr gut - wobei dahinter nicht Scrum stehen muss: Scrum Essentials: Die sieben Fragen der UserStory

Wie geht Ihr dabei vor?
Wie sind Eure Erfahrungen?
Habt Ihr evtl. Anregungen oder Quellen?

-yellow

Selbst ein Weg von tausend Meilen beginnt mit einem Schritt (chinesisches Sprichwort).

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Gelöschter Account
vor 10 Jahren

Ich gehe davon aus geht dir um die Semantik des Problems und aus meiner Sicht gibts es dafür keine automatisierte Lösung um Anwendersprech in Programmierersprech zu übersetzen also Wünsche Probleme in Anforderungen zu übersetzen.

Du kannst versuchen rauszufinden welche Wörter die Anwender besonders oft erwähnt haben und auch Kategorien zur Auswahl geben die das ganze eingrenzen. Abgesehen davon kannst du diesen Part kaum automatisieren. (Anwenderwünsche/Kritik für Programmierer als Anforderung automatisch zu erzeugen so das es auch funktioniert wäre eine Revolution für die ganze IT-Branche)

Du verschweigst allerdings auch worum es dir in deiner Bewertung geht.

Yellow Themenstarter:in
476 Beiträge seit 2004
vor 10 Jahren

Hallo Sebastian.Lange,

mir geht's um eine Art von Requirements Engineering mit Papier und Bleifstift für jemanden der per se nicht mit den nötigen Soft Skills ausgestattet ist um bei einem Anwender face2face die richtigen Fragen zu stellen.

Bei der Bewertung geht es um die Wirtschaftlichkeit des Wunsches. Die betreffene Person hat nicht zwinged die Kompetenz das zu entscheiden und fungiert in diesem Fall eher als Wasserträger.

-yellow

Selbst ein Weg von tausend Meilen beginnt mit einem Schritt (chinesisches Sprichwort).

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49.485 Beiträge seit 2005
vor 10 Jahren

Hallo Yellow,

bei der Firma, für die ich hauptsächlich arbeite, wurde das Problem personell/organisatorisch gelöst. Es gibt in allen Fachabteilungen IT-afine Personen, die in der Lage sind, die Wünsche ihrer Kollegen so aufzunehmen und zu formulieren, dass die IT-Abteilung etwas damit anfangen kann. Auch Rückfragen laufen über diese Personen.

Die Überprüfung der Wirtschaftlichkeit wird i.d.R. danach bemessen, wieviel Arbeitsaufwand in der Fachabteilung anfallen würde, wenn sie die Arbeit ohne die neue Funktion erledigen müsste. Dieser Aufwand wird den Kosten für die Umsetzung der neuen Funktion gegenübergestellt.

Es gibt auch ein Formblatt, mit der neue Funktionen beauftragt (oder - je nach Sichtweise - beantragt) werden können, aber das steht am Ende der Anforderungsanalyse und dient nicht der Erhebung der Informationen.

herbivore

Yellow Themenstarter:in
476 Beiträge seit 2004
vor 10 Jahren

Hallo herbivore,

das ist ein guter Einstieg. So würde ich das am Liebsten auch lösen wollen.

Aber nun sind nunmal diese IT-afinen Personen in den Fachabteilungen nicht flächendeckend vorhanden und somit bleiben Wünsche/Verbesserungsvorschläge auf der Strecke, weil sie weder formuliert noch aufgearbeitet werden bzw. nur bruchstückhaft an Personen herangetragen werden denen ebenso das Hintergrund wissen fehlt.

Daher die Überlegung aus der IT heraus über ad-hoc Interviews die Kommunikation anzuregen und Feedback einzusammeln. Nun kann aber nicht davon ausgegangen werden, dass der typische IT'ler von Haus aus die nötigen Soft Skills mitbringt um diese Interviews so zu führen dass alle nötigen Informationen auch zusammen getragen werden. Daher der Gedanke an eine Checkliste/Anleitung für derartige Interviews.

Sollte sich hierbei Erfolg abzeichnen, ließe sich das Konzept sicherlich als Leitfaden auch in die Fachabteilungen hineintragen, so dass am Ende die Wünsche/Verbesserungsvorschläge aus den Fachabteilungen kommen und die IT nur als "Enabler" für die Zeit dazwischen fungiert.

-yellow

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49.485 Beiträge seit 2005
vor 10 Jahren

Hallo Yellow,

die IT-afinen Personen gab es natürlich auch in der Firma nicht auf Anhieb flächendeckend, aber die Personalplanung wurde entsprechend ausgerichtet, so dass dieser Zustand irgendwann erreicht wurde.

Außerdem gibt es parallel dazu eine Organisations(stabs)abteilung, die übergreifend für das ganze Haus zuständig ist. Dort sitzen dann auch die Leute mit den nötigen Softskills.

Selbst ohne diese organisatorischen Rahmenbedingungen, wird es doch auch bei euch unter den Entwicklern Leute mit den nötigen Softskills geben. Diese herumzuschicken fände ich sinnvoller, als zu versuchen, Entwickler ohne die Softskills durch eine Checkliste/Anleitung zur Aufnahme der Anforderungen befähigen. Um Probleme in Anforderungen umzusetzen ist ja keine intime Kenntnis der jeweiligen Anwendung erforderlich, sondern da reicht Überblickswissen, welches sich die Leute mit den Softskills vermutlich schneller aneignen können, als die jeweiligen Anwendungsspezialisten die nötigen Softkills.

Wie dem auch sei. Wenn solche Checklisten/Anleitungen verbreitet wären, hatte sich vermutlich schon eins der Mitglieder gemeldet und davon berichtet. Sie werden also wohl eher selten sein. Bleibt also nur zu hoffen, dass sich noch ein Mitglied findet, dass solche Checklisten/Anleitungen kennt und davon berichten kann.

herbivore

Yellow Themenstarter:in
476 Beiträge seit 2004
vor 10 Jahren

Hallo herbivore,

in der Eingangsfrage habe ich zwar zunächst nur von der Checkliste für Interviewsituationen gesprochen, allerdings geht es mir genauso um Erfahrungen und Erfahrungswerte die der Einzelne zu dem Thema gemacht hat bzw. wie den die Erfahrungen bzw. die Lösungen in den unterschiedlichen Unternehmen aussehen können. Dabei ist mir aber die Sicht eines Entwicklers wichtig.

Bzgl. der Checkliste/Anleitung/Leitfaden hast du sicherlich recht - das ist in der Form nicht üblich; muss deshalb zunächst weder gut noch schlecht sein.

Die Beispiele aus dem dir bekannten Unternehmen bringen mich in meinem Vorhaben ebenso weiter, dafür schon mal danke.

-yellow

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799 Beiträge seit 2007
vor 10 Jahren

Wenn ich die Menschen gefragt hätte, was sie wollen, hätten sie gesagt schnellere Pferde.

Es ist wohl sinnvoller sich die Probleme als die Wünsche erklären zu lassen. Nur so als Hinweis.

As a man thinketh in his heart, so he is.

  • Jun Fan
    Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
  • Erich Kästner
    Krawutzi-Kaputzi
  • Kasperl
Yellow Themenstarter:in
476 Beiträge seit 2004
vor 10 Jahren

Hallo der-schlingel,

ich habe die Begriffe Anwenderwünsche und Verbesserungsvorschläge nicht so eng gesehen und bin davon ausgegangen, ein Anwender hat den Wunsch von Problemen befreit zu werden. Daher habe ich diese frecherwewise unter den Begriff Anwenderwünsche bzw. Verbesserungsvorschläge (wenn es bereits einen Lösungsvorschlag gibt) zusammengefasst.

-yellow

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67 Beiträge seit 2011
vor 10 Jahren

Mir hat Folgendes Buch bei einem Projekt sehr geholfen:

Requirements-Engineering und -Management: Professionelle, iterative Anforderungsanalyse für die Praxis [Gebundene Ausgabe]

Es gibt dort viele Beispiele und Checklisten. Außerdem ist das Buch aus praktischer Sicht geschrieben und keine theoretische Abhandlung.

Yellow Themenstarter:in
476 Beiträge seit 2004
vor 10 Jahren

Hi ModelViewPresenter,

hast du das Buch noch griffbereit? Gibt's dort Checklisten die meiner Fragestellung entsprechen oder ist es eher als allgemeiner Tip gedacht?

-yellow

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