Laden...

(La)TeX in der Ausbildung

Erstellt von thetruedon vor 10 Jahren Letzter Beitrag vor 10 Jahren 6.647 Views
thetruedon Themenstarter:in
111 Beiträge seit 2011
vor 10 Jahren
(La)TeX in der Ausbildung

Hallo
Bei uns im Betrieb wird unseren Azubis grundsätzlich von der Schule zur Bearbeitung ihrer Dokumentationen z.B. zum Abschlussprojekt nur MS Word näher gebracht. Alternativen werden wenn man mal von Open Office absieht nicht mal erwähnt. Dementsprechend sind letztlich auch die Richtlinien für die Projektdoku zum Abschluss offen bar nur auf Word zugeschnitten. Nach dem Motto alles was ich einstellen muss kommt in die Richtlinien der Rest der von Word selber gemacht wird, wird einfach mal weg gelassen.
Nun haben wir aber auch selbst Interesse daran, genau wie einer der Azubis, dass dieser seine Doku mal mit LaTeX schreiben kann. Wie seht ihr dass? Schreibt ihr Dokumentationen auch grundsätzlich nur in Word habt ihr Erfahrung mit LaTeX.
Wie halten das eure Kammern so mit der Gewichtung in der Bewertung - ist die strickte Einhaltung der Vorgaben extrem wichtig oder nur, dass das Dokument später gut lesbar und ansprechend Formatiert ist?

Kommt ein Mann in die Wirtschaft und sagt zum Wirt: 16 Bit!
Sagt der Wirt: Das ist ein Wort!

16.806 Beiträge seit 2008
vor 10 Jahren

Bei uns gabs sofortige Punktabzüge wenn die Form nicht eingehalten wird; egal ob Azubi (IHK) oder duale Studenten. Wurde bei mir strenger bewertet als eine nicht beantwortete Frage in der mündlichen Prüfung.

LaTex ist doch vor allem den IT/Mathe-Studenten / den Entwicklungsbereichen bekannt und meist nicht den anderen; und solche Regeln gelten (meist) für alle - und daher wird auch eine Mainstream-Regeln veröffentlicht.
Wenn Du ein anderes Programm bevorzugst dann musst Du Dich eben selbst um die Einhaltung kümmern.

Wir schreiben auch (fast) alles in Word. Einfach weil es das Unternehmens-Programm ist - und das zählt.

49.485 Beiträge seit 2005
vor 10 Jahren

Hallo thetruedon,

ich habe meine Studien- und Diplomarbeit mit LaTeX geschrieben. Aber das ist zum einen lange her und zum anderen war es Arbeiten aus dem Bereich theoretischen Informatik mit entsprechend hohem Anteil an mathematischen Formeln. Dafür ist LaTex vermutlich immer noch zu empfehlen.

Ich kann mich nicht erinnern, dass es strikte Vorgaben an die Formatierung gegeben hat und schon gar nicht, dass eine etwaige Nicht-Einhaltung zu massiven Abwertungen geführt hätte. Wenn überhaupt, was eher der inhaltliche Aufbau der Arbeit vorgegeben (Abstract, Einführung, Hauptteil, Fazit, Zusammenfassung).

Zumindest ältere Versionen von Word haben auch Probleme mit langen und komplexen Texten, bis hin zu Abstürzen und Totalverlust.

Ich persönlich würde heute längere Texte (mit wenig oder ohne mathematische Formeln) eher mit LibreOffice schreiben. LibreOffice ist ein Branch von OpenOffice, aber der deutlich engagiertere und aktivere.

herbivore

799 Beiträge seit 2007
vor 10 Jahren

Wie seht ihr dass? Schreibt ihr Dokumentationen auch grundsätzlich nur in Word habt ihr Erfahrung mit LaTeX.

Arbeiten die hauptsächlich aus Text, Bildern und vielleicht Quellcode bestehen sind angenehmer in Word geschrieben. Sobald Formeln in's Spiel kommen hat Tex den Vorteil, dass man nicht zur Maus greifen muss um den Formel-Editor zu öffnen.

Puncto Ausdrucksstärke hinken die Formeleditoren in den gängigen Wordprozessoren Tex nicht mehr nach.

Ich würde die Vorlage wählen da für Texte unter 500 Seiten Word ein sehr leistungsstarkes Tool ist mit sofortiger Rechtschreibkontrolle. (Libre Office kommt sogar mit mehr Seiten aus.)

Wie halten das eure Kammern so mit der Gewichtung in der Bewertung - ist die strickte Einhaltung der Vorgaben extrem wichtig oder nur, dass das Dokument später gut lesbar und ansprechend Formatiert ist?

Ich hab's schon so und so erlebt. Ich persönlich lege vor allem auf die Lesbarkeit wert.

As a man thinketh in his heart, so he is.

  • Jun Fan
    Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
  • Erich Kästner
    Krawutzi-Kaputzi
  • Kasperl
thetruedon Themenstarter:in
111 Beiträge seit 2011
vor 10 Jahren

Okay also meint ihr LibreOffice wäre die bessere Variante.
Ich bin mir nicht sicher weil typografische "don'ts" wie Schusterjungen und Hurenkinder, Ligatur und Laufweite und mehr in TeX schon berücksichtigt werden und man sich aufs wesentliche konzentrieren kann.
Erfahrungsgemäß ist es ein ewiges hin und her bis Word den Einstellungen der IHK entspricht und das Ergebnis ist nach meiner Auffassung genau wie bei meinen Kollegen eine Verschlimmbesserung, die eigentlich keinen Vorteil brachte.

Kommt ein Mann in die Wirtschaft und sagt zum Wirt: 16 Bit!
Sagt der Wirt: Das ist ein Wort!

799 Beiträge seit 2007
vor 10 Jahren

Erfahrungsgemäß ist es ein ewiges hin und her bis Word den Einstellungen der IHK entspricht und das Ergebnis ist nach meiner Auffassung genau wie bei meinen Kollegen eine Verschlimmbesserung, die eigentlich keinen Vorteil brachte.

Wenn du schon von Tex überzeugt bist, warum baust du nicht eine entsprechende Vorlage? Dauert vermutlich nicht länger als hier herum zu diskutieren bis du es dann doch tust 😉

As a man thinketh in his heart, so he is.

  • Jun Fan
    Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
  • Erich Kästner
    Krawutzi-Kaputzi
  • Kasperl
5.657 Beiträge seit 2006
vor 10 Jahren

Ich bin mir nicht sicher weil typografische "don'ts" wie Schusterjungen und Hurenkinder, Ligatur und Laufweite und mehr in TeX schon berücksichtigt werden und man sich aufs wesentliche konzentrieren kann.

Das alles wird sowohl von Word als auch von LibreOffice unterstützt. Wichtiger als typographische Besonderheiten finde ich persönlich ja eine korrekte Zeichensetzung und Rechtschreibung in einer Arbeit...

Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß man wegen einer fehlenden Ligatur einen Punkt abgezogen bekommt (außer man macht seinen Abschluß als Schriftsetzer).

Christian

Weeks of programming can save you hours of planning

1.361 Beiträge seit 2007
vor 10 Jahren

Hi thetruedon,

Latex Dokumente lassen sich perfekt mit Versionierungs-Systemen wie Subversion oder Git kombinieren. (Damit werden mehrere Schreiber super unterstützt)

Latex Dokumente kann ich überall mit jedem Editor schreiben. (Und zu hause mit meinem Editor der Wahl: Sublime)

Ich kann den gesamten Workflow zur Erstellung meines Dokumentes automatisieren: Für meine Abschlussarbeit hatte ich mir ein Make-File gebaut, mit dem meine Daten (Messwerte, Diagramme) automatisch neu in Graphiken umgewandelt wurden, wenn sich die Quell-Dateien änderten, welche wiederum natürlich auch automatisch über Latex im PDF aktualisiert wurden. Vielleicht geht sowas auch mit Word, aber bisher sind Bilder die ich dort eingefügt habe, dort einfach fest drin und können nicht aktuell gehalten werden.

Literaturangaben und -verzeichnisse mit BibTex zu verwalten ist super. Zusammen mit Mendeley oder Zotero. (Auch wenn es Word und LibreOffice Plugins gibt, präferiere ich die BibTex variante)

Der Formeleditor in Word erfordert noch immer "Maus-Klickereien". Ich möchte aber gerne einfach tippen, doch es gibt nicht für alle Zeichen passende Kommandos à la \pi \sum etc...

In Punkto typographische Ästhetik ist Latex noch immer ganz weit vorn.

LibreOffice stürzt bei mit unter Mac OSX Mountain Lion noch regelmäßig ab. (sowohl Writer, Calc und Impress)

Ich finde es ... unklug ... wenn man in Ausbildungs-Richtlinien defakto die Verwendung von proprietären, kostenpflichtigen Anwendungen erzwingt.

Dennoch: Wenn Word (docx) gefordert ist, solltet ihr Word verwenden.

Beste Grüße
zommi

C
1.214 Beiträge seit 2006
vor 10 Jahren

Als ich studiert habe, habe ich fast alles mit Latex gemacht, auch Präsentationen (mit Latex Beamer) und erst recht die Diplomarbeit. Das war damals einfach in, zumindest bei uns in der Gruppe. Und ich habe damals sowieso hauptsächlich mit Linux gearbeitet, mit i3 als Dektopmanager. Da Open Office zu starten wär absolut uncool gewesen 😉
Recht umständlich fand ich das aber schon. Ab und zu stolpert man einfach über irgendwas, was nicht so ganz funktioniert wie man sich das vorstellt, und dann fängt man an zu suchen und schlimmstenfalls muss man sich dann in verschiedene Packages einlesen und die ausprobieren und es kostet sehr viel Zeit. Heutzutage würd ichs mir wahrscheinlich nicht mehr antun. Einfach in Word oder Open Office runtertippen und vergessen.

M
120 Beiträge seit 2009
vor 10 Jahren

Ich finde LaTex in einer Ausbildung muss nicht sein. Gibt wichtigeres beizubringen und außerhalb von wissenschaftlichen Arbeiten/Studium/Mathe ist der Nutzen und die Verbreitung meiner Einschätzung nach nicht hoch genug, um den Mehraufwand, die für andere Sachen verlorene Zeit usw. - und gerade quasi nur für Ausbildungsberichte - und Co. zu rechtfertigen.

Da finde ich vernünftig (be)schreiben können und typographische Sachen wichtiger - und damit meine ich nichtmal Feinumbruch sondern so Sachen wie korrekte Anführungszeichen, Ndashes und Co.

265 Beiträge seit 2006
vor 10 Jahren

Ich schreib grad an meiner (Physik) Masterarbeit in latex und ich kann mir nichts anderes vorstellen. Beispielsweise habe ich für die Masterarbeit einige Graphiken plotten müssen, die ich auch in einer (latex Beamer) Präsentation eingebunden habe. Wenn ich jetzt die Graphiken überarbeite (was ich doch regelmäßig mache, wenn weitere Simulationsergebnisse reinkommen), dann werden die direkt in der Arbeit und der Präsentation geupdated. Des weiteren erstelle ich die Graphiken beispielsweise mit gnuplot (set term tikz standalone), welches direkt in .tex Dateien zeichnet und ich dadurch in den Plots sogar die gleichen Fonts wie in der Arbeit habe. (ich muss faiererweise zugeben: damit das erstellen schneller geht, erstell ich mit "pdflatex plot.tex" ein pdf und binde die dann ein, da sonst jedes mal alle graphiken neu gezeichnet werden)

Die vim Rechtschreibprüfung ist (für englisch) sehr brauchbar (ignoriert z.b. latex befehle und erkennt einfache Grammatik) und die erstellten Dokumente sehen - meiner Meinung nach - deutlich besser aus und sind zusätzlich über git verwaltbar (war bei z.b. Praktika Auswertungen, an denen 3 Leute geschrieben haben sehr praktisch; jetzt nutz ich es mehr als Datensicherung). Bibtex, Inhaltsverzeichnis, Abbildungsverzeichnis etc. ist eine echte Stärke von latex.

Des weiteren kann ich (z.b. mit lstlising) direkt meine Quellcode Dateien in das Dokument einbinden und ich habe so immer garantiert den neuesten Code in meiner Arbeit/Präsentation.

Im späteren Berufsleben (Mathe Physik Lehrer) werde ich denke ich Dokumente weiterhin in latex erstellen, da der Word Formeleditor einfach lästig ist. Für Schulaufgaben etc. muss ich natürlich einmalig eine gute Vorlage erstellen, aber danach ist der Aufwand sehr gering.

Wenn ich schnell was ausrechnen/plotten möchte, dann nehme ich auch excel her, genau so Word wenn ich schnell ein paar Zeilen schreiben und drucken will. Aber wenn es schön aussehen soll, dann greife ich zu latex.

Bin seit etwa einem Jahr auf Arch Linux mit i3 window manager, vim als editor, cmake und nur noch c++ umgestiegen (davor Windows mit Visual Studio und c#/c++) und kann mir zum arbeiten nichts effektiveres vorstellen. Tiling window manager ist - nach einiger Eingewöhnung der Hammer und von vim ganz zu schweigen.

-=MasterMax=-

thetruedon Themenstarter:in
111 Beiträge seit 2011
vor 10 Jahren

Ich sage ja nicht dass in Word und oder OpenOffice der ganze Spaß mit der Formatierung im Detail nicht geht aber in LaTeX wird einem vieles schon abgenommen.
Ich habe mir auch gedacht, dass gerade Programmierer zumindest nicht sofort von Quellcode abgeschreckt reagieren ob auch deshalb TeX mehr Chancen hat als bei vielleicht einem Elektroniker usw.
Ich kann mir schon denken, dass auf die kleinsten Feinheiten der Typografie in der Informatiker-Abschlussarbeit nicht der größte Wert gelegt wird und doch muss man sich ja nicht um alles kümmern weil man ja schon mit 5-6 Packages einen Text erstellen kann der grundsätzlich gut aussieht und anständig gesetzt ist wohingegen man bei WYSIWYG ja alles selbst machen muss bevor was vernünftiges raus kommt.
Ich interpretiere mal von den (Ex-)Studenten unter uns dass sie mit TeX in ihrer Arbeit ganz gut gelaufen sind.
Die IHK hat ja auch grundsätzlich nicht Word vorgeschrieben sondern die Schule hat es impliziert weil die Richtlinien geschrieben sind als gäbe es nur Word in der Textverarbeitung.
Eine gute Idee wäre vielleicht unsere Azubis in den jüngeren Jahrgängen ihre alten Word Dokus aus der Schule ran zu holen und diese in TeX mal umsetzen zu lassen um zu sehen wer damit klar kommt und ob es den Aufwand lohnt.

Kommt ein Mann in die Wirtschaft und sagt zum Wirt: 16 Bit!
Sagt der Wirt: Das ist ein Wort!

476 Beiträge seit 2004
vor 10 Jahren

Hallo zusammen,

ich habe auch alle meine Arbeiten im Studium inkl. Diplomarbeit mit MS Word verfasst. Das hat sehr gut funktioniert und zu einem schönen Ergebnis geführt. Auch im Berufsleben ist mir bisher nur die Anforderung begegnet alle Dokumente in MS Word zu erfassen, pflegen und abzugeben. Mit anderen Worten: LaTex ist mir (außer aus reiner Neugier und Forschungsdrang) bisher noch nie begegnet.

Ich bin im Umfeld von betriebswirtschaftlichen Unternehmensanwendungen tätig und kann für diesen Bereich sagen, dass ich das Lernen eines sinnvollen Umgangs mit einer Textverarbeitung aus einem Office Paket (Office, OpenOffice, LibreOffice) in der Ausbildung als viel wichtiger ansehe als LaTex.

-yellow

Selbst ein Weg von tausend Meilen beginnt mit einem Schritt (chinesisches Sprichwort).

Mein Blog: Yellow's Blog auf sqlgut.de

49.485 Beiträge seit 2005
vor 10 Jahren

Hallo thetruedon,

wenn du einen echten Vergleich haben willst, würde ich empfehlen, jeweils zwei neue, unterschiedliche aber ähnliche Texte erstellen zu lassen. Bei der einen Gruppe zuerst mit Word und dann mit LaTeX, bei der anderen umgekehrt.

Allerdings bin ich mir recht sicher, dass die Einstiegshürden für Personen, die eine normale Textverarbeitung gewöhnt sind, bei LaTaX so hoch sind, dass bei einem einzelnen Versuch die Leute auf jeden Fall mit Word & Co schneller zu brauchbaren Ergebnissen kommen werden, so dass man sich den Versuch schon fast wieder sparen kann.

Vielleicht wäre es besser, sich einen Azubi herauszupicken, den man für LaTeX geeignet hält, ihn seine Arbeit mit LaTeX erstellen zu lassen und ihn dann über seine Erfahrungen gegenüber den Ausbildern und der nächsten Azubi-Generation berichten zu lassen.

herbivore

1.696 Beiträge seit 2006
vor 10 Jahren

Damals im und am Schluß meines Studium (87-92) hat man ja nicht die große Wahl von Textverarbeitungaprogramme. Man arbeitet unter DOS und WYSIWYG ist noch fremd. Da aber Word 5.0 oder WordPerfect (5.5?) zu teuer für einen Studenten ist, habe ich auch alle meine Studienarbeiten und Diplomarbeit unter LaTeX verfasst. Doch als Word für Windows erschient (und auch die von Konkurenten) ist es schon eine Erleichterung und ich vermisse LaTex nicht 😃. Heute sehe ich absolut keinen Vorteil von LaTeX daher verstehe ich nicht warum der TS es unbedingt seiner Azubis zumuten möchte. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass heute die meisten Programmentwickler lieber mit Visual Studio als mit Commandline Compiler wie damals z.B. Microsoft C arbeiten. Also warum der Rückschritt?

Grüße

Ich bin verantwortlich für das, was ich sage, nicht für das, was du verstehst.

**:::

265 Beiträge seit 2006
vor 10 Jahren

In Zink Typography - LaTeX gibts nen kurzen Vergleich. Ich denke die bessere Worttrennung macht lange Texte besser lesbar. Daher macht es finde ich auch im nicht-wissenschaftlichen Bereich Sinn LaTeX zu verwenden.

Letztendlich würde ich jedem die Entscheidung Word oder LaTeX selbst überlassen. In der Schule würde ich Schülern empfehlen sich mal mit LaTeX zu beschäftigen, aber selbstverständlich auch Word o.ä. zulassen. Ich selbst hab meine Facharbeit noch mit Word (2003) geschrieben, aber der Formeleditor und teilweise zickiges Layout, wenn am Ende Bilder noch eingefügt wurden, hat mich mehr Nerven gekostet als so manches (Einstiegs-)Problem bei LaTeX...

-=MasterMax=-

thetruedon Themenstarter:in
111 Beiträge seit 2011
vor 10 Jahren

Heute sehe ich absolut keinen Vorteil von LaTeX daher verstehe ich nicht warum der TS es unbedingt seiner Azubis zumuten möchte.

Ich Will den Azubis doch nichts zumuten^^ Vielmehr möchte ich alle Möglichkeiten beleuchten. Darüberhinaus hat gerade ein Azubi uns auf die Idee gebracht.
Ich denke mit ihm werde ich auch das wie Herbivore meinte mal ausprobieren und er kann den anderen dann erzählen wie es geht. Darüber hinaus steht er ja nicht allein da. Wir haben ja Leute die LaTeX nutzen und daher auch helfen können.
Den Azubis steht trotzdem natürlich frei MS, Libre oder OpenOffice zu nutzen. Meinetwegen auch ein eigenst Programmierter Texteditor solange ein brauchbares Ergebnis heraus kommt.

Ich selbst hab meine Facharbeit noch mit Word (2003) geschrieben, aber der Formeleditor und teilweise zickiges Layout, wenn am Ende Bilder noch eingefügt wurden, hat mich mehr Nerven gekostet als so manches (Einstiegs-)Problem bei LaTeX...

Ähnlich war mein Gedanke auch.
Ich werde es wohl mal veranlassen. Vielleicht nicht unbedingt für die Abschlussarbeit im kommenden Jahr aber heranführen ist doch mal eine Idee.

Kommt ein Mann in die Wirtschaft und sagt zum Wirt: 16 Bit!
Sagt der Wirt: Das ist ein Wort!

476 Beiträge seit 2004
vor 10 Jahren

Hallo thetruedon,

ich habe bei meinem Beitrag noch vergessen auf folgende Frage einzugehen:

Wie halten das eure Kammern so mit der Gewichtung in der Bewertung - ist die strickte Einhaltung der Vorgaben extrem wichtig oder nur, dass das Dokument später gut lesbar und ansprechend Formatiert ist?

Für unsere Diplomarbeit hatten wir sehr strikte Vorgaben bzgl. der Formatierung, Absätze, Abstände, Schriftgrößen etc. usw. die auch, je nach Prüfer, negativ in die Benotung miteinfließen konnten bzw. eingeflossen sind.

-yellow

Selbst ein Weg von tausend Meilen beginnt mit einem Schritt (chinesisches Sprichwort).

Mein Blog: Yellow's Blog auf sqlgut.de

6.911 Beiträge seit 2009
vor 10 Jahren

Hallo thetruedon,

ich finde dass das Ergebnis (das Dokument vorzüglich in PDF) wichtiger ist, als das Werkzeug das zur Erstellung verwendet wurde.

Im Studium war die Wahl des Werkzeugs frei, wichtig war nur dass die Gliederung passte und die Formatierung (inkl. Logos) den (üblichen) Vorgaben entsprach. Das lässt sich sowohl mit WYSIWIG-Editor als auch mit LaTeX erreichen (für LaTeX gabs auch glücklicherweise entsprechende Dokument-Klassen/Vorlagen).
Soweit ich mich erinnere verwendete aber jeder LaTeX, da es eben im naturwissenschaftlichen Bereich vorteilhafter in der Verwendung ist - wie zommi und MasterMax beschrieben haben.

In der Firma ist die Wahl auch frei, es geht nur darum dass das Cooperate Design vorhanden ist.

Persönlich bevorzuge ich LaTex für sämtliche Dokumente, Präsentation, Briefe, etc. die ich erstelle. Word nutze ich nur zum Lesen falls ich doch mal ein doc(x) erhalte. Sonst verwende ich aus der Office-Familie eigentlich nur Excel.

Klar ist der Einarbeitungsaufwand für LaTeX höher als z.B. bei Word, denn bei letzterem kann einfach losgetippt werden und mit der Maus die Formatierung erstellt werden. Themen wie Gliederung erschließen sich aber auch in Word einem nicht direkt, so dass hier auch Einarbeitungsaufwand vorhanden ist. Kompliziertere Grafiken kann ich mir mit Word nicht recht vorstellen, da ist LaTeX mit z.B. pstricks wesentlich komfortabler (und wohl auch besser).

Gibt es aber ein paar gute LaTeX-Beispiel-Texte so ist die Einarbeitung auch nicht recht schwer, zumal es auch passende Editoren wie TeXWorks, TeXnicCenter, usw. gibt*. Ich denke auch, dass sich Programmierer in/mit LaTeX recht schnell zurechtfinden werden.

Ein weiterer Vorteil von LaTeX, der noch nicht erwähnt wurde, ist, dass sich das Dokument in mehrere Quell-Dateien aufteilen lässt. Das ist v.a. bei umfangreicheren Arbeiten ganz praktisch.

An deiner Stelle würde ich beide Möglichkeiten (LaTeX und Word) vorstellen und anschließend können die Azubis selbst wählen lassen was sie verwenden wollen.

* ich bevorzuge aber die cmd-Variante (meist texify -c -p <...>.tex).

mfG Gü

Stellt fachliche Fragen bitte im Forum, damit von den Antworten alle profitieren. Daher beantworte ich solche Fragen nicht per PM.

"Alle sagten, das geht nicht! Dann kam einer, der wusste das nicht - und hat's gemacht!"