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Heutige Jugend zu "faul" zum lernen?

Erstellt von thomas.at vor 10 Jahren Letzter Beitrag vor 10 Jahren 11.749 Views
T
thomas.at Themenstarter:in
111 Beiträge seit 2005
vor 10 Jahren
Heutige Jugend zu "faul" zum lernen?

Hallo Leute

Ich bin schon lange Mitglied in diesem Forum und frage mich manchmal, ob die heutige Jugend durch das Internet teilweise zu "faul" zum lernen ist. Immer wieder sehe ich hier Anfragen wie "NullObjectReferenz", "wie programmiere ich eine Schleife" ect. Als ich vor 35 Jahren in die Programmierung einstieg gab es ja noch kein Internet. Damals mussten wir lesen, lesen und nochmals lesen. Heute erscheint es mir aber so, als ob bei jedem Problem sofort im Internet nachgefragt wird. Natürlich habe ich auch öfters Probleme, die ich auch nach einiger Zeit des versuchens nicht lösen kann. Dies kann aber fast immer mit Hilfe der Forumsuche oder mittels Google gehoben werden. Vielleicht sehe ich das ganze zu schwarz, aber meiner Meinung nach fehlt der heutigen Jugend die Fähigkeit, Probleme selbst zu lösen. Wie seht Ihr das?

mfG
Thomas

16.806 Beiträge seit 2008
vor 10 Jahren

Das hat mit dem Alter recht wenig zutun, wie ich finde und mit bekommen habe.
Ich bin nicht wirklich vom alten Eisen; im Gegenteil... aber bin auch erstaunt, wie manch eine Generation höher doch versucht in Foren und per Mail an MS-Evangelisten Aufgaben und Probleme auszulagern, nur weil man selbst eben entweder zu faul oder für den Job nicht gemacht ist (im Sinne: man muss auch mal selbst nachdenken).

Die Anfänger, das sind meist die jüngeren, haben keine Geduld irgendeine Doku zu lesen. Meist wird lieber ausprobiert und dabei gelernt und dann stößt man eben an irgendein triviales Problem, das auf Seite 3 der Einstiegshilfe erklärt wird - und dann wird das näcshstbeste Forum gesucht.
Aber wie gesagt: sowas krieg ich tagtäglich auch bei der älteren Generation mit.

Bei der älteren Generation kommt dann meist noch die Beratungsresistenz hinzu.
Da wird mit "das hab ich schon immer so gemacht" argumentiert - völlig fehl am (Arbeits-)Platz.

49.485 Beiträge seit 2005
vor 10 Jahren

Hallo thomas.at,

ich zähle nun sicher auch nicht mehr zur Jugend. Trotzdem teile ich deine Einschätzung nicht.

Heutige Jugend zu "faul" zum lernen?

den Vorwurf gibt es schon so lange, wie es Jugend gibt. Ich glaube nicht daran. Auch als ich jung war, wurde über die Jugend geschimpft. Das wir kaum noch was lernen würden. Das wir ein Billig-Abitur machen würden. Dass die Schüler damals (also eine Generation vorher) noch wahre Schüler waren und alles wichtige wussten usw. Und die jetzige Jugend wird über die nächste Jugend-Generation schimpfen, wenn sie in das entsprechenden Alter erreicht hat. Also ich halte nichts davon, die Jugend zu unterschätzen.

Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.

Sagte - obwohl es ausgesprochen aktuell klingt - bereits Sokrates, griechischer Philosoph (um 469 vChr - 399 vChr). Und selbst wenn das mit Sokrates eine urbane Legende sein sollte, gibt es sicher viele ähnliche belegte Aussagen weit in die Vergangenheit.

Damals mussten wir lesen, lesen und nochmals lesen.

Richtig und das haben wir auch getan. Es blieb uns ja nichts anderes übrig! Und wir haben dadurch nicht nur den Stoff gelernt, sondern wir haben vor allem gelernt, wie wir uns selbst neues Wissen aneignen. Soweit richtig und gut. Und doch haben auch wir Fragen zu dem gestellt, was wir gelesen haben, z.B. unseren Freunden, Eltern und Lehrern. Und ich bin mir sicher, dass wir auch im Internet bzw. Web gefragt hätten, wenn es diese Möglichkeit gegeben hätte. Ich jedenfalls bin froh, dass ich nicht mehr physisch in die Bibliothek muss, mich durch den offline-Katalog wühlen, um überhaupt irgendwelche Informationen zu einem Thema zu finden, das Buch ausleihen muss und zum Zurückgeben - das ich nicht vergessen darf - nochmal zur Bibliothek muss.

In meiner Jugend war eins der Lieblingsthemen der Erwachsenen die negativen Auswirkungen auf die Jugend durch den Gebrauch von Taschenrechnern. Wir könnten alle gar nicht mehr richtig rechnen. Würden uns auf die Maschine verlassen und uns davon abhängig machen. Die Rechenfähigkeit würde verloren gehen. Eigentlich würden wir sogar komplett die Fähigkeit zum eigenen Denken verlieren. Wie die Realität gezeigt hat, sind wir trotzdem zu würdigen Nachfolgern unserer Eltern geworden, haben das von ihnen Erreichte nahtlos weitergeführt und weder die Wirtschaft noch die Gesellschaft (man merkt, ich komme aus Westdeutschland 😃 ist zusammengebrochen.

Immer wieder sehe ich hier Anfragen wie "NullObjectReferenz", "wie programmiere ich eine Schleife" ect.

Sicher, die gibt es. Und die entfernen oder schließen meistens mit einem Verweis auf ein gutes C# Buch oder auf [FAQ] Wie finde ich den Einstieg in C#? auf myCSharp.de aus gutem Grund. Eben genau deshalb, weil wir die Leute dazu anhalten wollen, die Grundlagen auf eine bessere, schnellere, gründlichere und konsistentere Weise zu lernen, als man es durch Fragen in einem Forum kann, nämlich auf die klassische Weise mit einem Buch oder anderen Lernmaterialien für Einsteiger.

Dennoch kann ich die Leute bis zu einem gewissen Maße verstehen. Als junger Mensch muss man eben auch erst lernen, bei welchen Fragen ein Forum vom großem Nutzen ist und bei welchen Fragen man sich selbst keinen Gefallen tut. Und man muss auch erst lernen, was man stattdessen machen kann und sollte.

Und auch Googlen will erstmal gelernt sein, d.h nur weil du und ich mittels Google- oder Forumsuche (meistens sehr) schnell zum Ziel kommen, bedeutet das nicht, dass jemand, dem sich noch Fragen wie "Was mache ich bei einer NullReferenceException?" stellen, auch schon so gut mit den Suchmöglichkeiten umgehen kann. Vermutlich kann er es nicht.

Deshalb finde ich - trotz des leider besserwisserischen Untertons - Links wie http://lmgtfy.com/?q=NullReferenceException ganz hilfreich, um zu zeigen, wie einfach und schnell es tatsächlich möglich ist, an die gewünschten/benötigten Information zu kommen (der entsprechende myCSharp.de-FAQ-Beitrag ist auf Platz 4!).

Vielleicht sehe ich das ganze zu schwarz, aber meiner Meinung nach fehlt der heutigen Jugend die Fähigkeit, Probleme selbst zu lösen.

Ja und nein. Zum einen sehe ich es nicht so schwarz. Die Jugend benutzt nur andere Problemlösungsstrategien. Eine schlechtere Problemlösungsfähigkeit wäre nur dann gegeben, wenn sie im Ergebnis weniger Probleme lösen könnten, als wir es getan haben. Aber das Gegenteil ist der Fall. Bisher hat noch jede Generation - auf den Schultern ihrer Ahnen - Probleme lösen können, deren Lösung der vorangegangenen Generation noch verschlossen geblieben ist.

Zum anderen hat ein Jugendlicher oder junger Mensch selbstverständlich noch nicht die Lebenserfahrung und damit auch noch nicht die Problemlösungserfahrung, wie ein Erwachsener in der Mitte seines Lebens. Wenn du gerecht vergleichen willst, dann müsstest du also waren, bis die heutige Jugend erwachsen ist und sie dann mit uns im gleichen Alter vergleichen. Und da wird uns die nächste Generation mit ziemlicher Sicherheit schlagen, so wie wir die vorige Generation geschlagen haben.

Insofern sehe ich gelassen und optimistisch darauf, dass es die heutige Jugend besser machen wird als wir.

herbivore

PS: Nicht zu vergessen: Die einzelnen Menschen sind sehr unterschiedlich. Und da hat es auch zu unserer Jugendzeit faule und weniger faule gegeben. Das ist heute natürlich nicht anders.

476 Beiträge seit 2004
vor 10 Jahren

Hallo zusammen,

ich halte das ganze für ein großes gesellschaftliches Problem, wobei dies nicht der Jugend vorzuwerfen ist.

Zum anderen hat ein Jugendlicher oder junger Mensch selbstverständlich noch nicht die Lebenserfahrung und damit auch noch nicht die Problemlösungserfahrung, wie ein Erwachsener in der Mitte seines Lebens. Wenn du gerecht vergleichen willst, dann müsstest du also waren, bis die heutige Jugend erwachsen ist und sie dann mit uns im gleichen Alter vergleichen. Und da wird uns die nächste Generation mit ziemlicher Sicherheit schlagen, so wie wir die vorige Generation geschlagen haben.

Einige garantiert.

PS: Nicht zu vergessen: Die einzelnen Menschen sind sehr unterschiedlich. Und da hat es auch zu unserer Jugendzeit faule und weniger faule gegeben. Das ist heute natürlich nicht anders.

Richtig, aber die Verteilung hat sich m. E. ungünstig verschoben.

-yellow

Selbst ein Weg von tausend Meilen beginnt mit einem Schritt (chinesisches Sprichwort).

Mein Blog: Yellow's Blog auf sqlgut.de

49.485 Beiträge seit 2005
vor 10 Jahren

Hallo Yellow,

Richtig, aber die Verteilung hat sich m. E. ungünstig verschoben.

wenn ich als Basis nehme, wir faul wir (die Schluffigeneration der 70er und 80er) damals waren, kann ich das nicht unterschreiben. Im meiner Umgebung haben wir alle überlegt, wie wir möglichst bequem über einen langes Studium nahtlos in die Rente rutschen können. 😃

herbivore

476 Beiträge seit 2004
vor 10 Jahren

hallo herbivore,

heute kannst du aber mit weniger Einsatz viel mehr erreichen als damals. Das führt dazu dass es einfacher ist faul zu sein.

-yellow

Selbst ein Weg von tausend Meilen beginnt mit einem Schritt (chinesisches Sprichwort).

Mein Blog: Yellow's Blog auf sqlgut.de

49.485 Beiträge seit 2005
vor 10 Jahren

Hallo Yellow,

man kann Menschen kaum vorwerfen, dass sie dazu neigen, die Option zu wählen, die das gleiche oder bessere Ergebnis mit weniger Aufwand ermöglicht. Ich kaufe meine Lebensmittel lieber, als dass ich sie selbst anbaue. Sicherlich ist diese Art von Faulheit nicht ohne Probleme. Genauso sicher ist das jedoch kein Phänomen, das nur auf die Jugend zutrifft. In diesem Sinne sind wir Erwachsenen von heute auch fauler als unsere Eltern im gleichen Alter.

herbivore

476 Beiträge seit 2004
vor 10 Jahren

Hallo herbivore,

man kann Menschen kaum vorwerfen, dass sie dazu neigen, die Option zu wählen, die das gleiche oder bessere Ergebnis mit weniger Aufwand ermöglicht.

sagte ich ja bereits.

ich halte das ganze für ein großes gesellschaftliches Problem, wobei dies nicht der Jugend vorzuwerfen ist.

-yellow

Selbst ein Weg von tausend Meilen beginnt mit einem Schritt (chinesisches Sprichwort).

Mein Blog: Yellow's Blog auf sqlgut.de

T
thomas.at Themenstarter:in
111 Beiträge seit 2005
vor 10 Jahren

Hallo

Ich wollte auch nicht alle über einen Kamm scheren (deswegen das faul auch in Anführungszeichen). Ich selbst habe zwei Söhne (21 und 17) und ich habe festgestellt, das oft nicht selbst nach Lösungen gesucht, sondern gleich in diversen Foren nachgefragt wird (selbst bei Spielen). Meine Söhne hatten in der Schule 1 Stunde pro Woche ein Fach "Selbstständiges Arbeiten", was aber viel zu wenig war. Wenn man Ihnen dann eine "Aufgabe" stellt, dann können Sie nicht einmal einfache Abfragen in Google machen. Ich glaube, das genau hier das Problem liegt : die Jugendlichen lernen nicht alleine auf Lösungen zu kommen.

@herbivore
Das mit dem Taschenrechner ist ein gutes Beispiel. Ich habe noch viel mit dem Kopf und Rechenschieber gearbeitet. Heute wird im "Schnellverfahren" das 1x1 gelehrt und dann ab zum Taschenrechner. Ich bin Bogenschütze und nehme auch viel an Turnieren teil. Wenn man sieht wie schwer sich manche tun 6 Zahlen zwischen 1 und 10 zu addieren 🤔

Thomas

T
708 Beiträge seit 2008
vor 10 Jahren

Hallo zusammen,

diese Frage habe ich mir auch schon häufig gestellt. Das Hauptproblem ist sicherlich der Wandel, den das Internet mit sich führt. Früher musste man für seine Doktorarbeit noch in die Bibliothek. Heute reicht eine Maus, Strg, C & V.
Viele Jüngere probieren garnichts mehr aus, sondern kennen mindestens einen aus dem Bekanntenkreis, den sie mal "eben" anschreiben können.
Wozu recherchieren, wenn man nur kurz eine Frage eintippen muss? Vielleicht käme man bei einer vernünftigen Suche im Internet auch mit deutlich weniger Worten und Aufwand aus, aber diese Option scheint es bei manchen einfach nicht zu geben. Das passiert auch nicht aus böser Absicht, sondern weil sie es nie anders gelernt haben. Und weil es immer noch zu häufig funktioniert 😃

Allerdings gibt es in jeder Firma auch die "An alle Mailuser"-Nachrichten von alten Hasen, die man am liebsten mit lmgtfu beantworten würde. Oder in riesigen Foren, in denen Leute zwischen 30-40 Jahren nicht in der Lage sind den ersten Post im Thread zu lesen und eine Frage zum fantastillionsten Mal stellen.

Es ist also nicht so, dass es nur bei jungen Leuten so läuft. Überall wo einem Arbeit abgenommen werden kann, wird es auch Menschen geben, die das in Anspruch nehmen.

T
156 Beiträge seit 2012
vor 10 Jahren

Hallo zusammen,

ich sehe hier zwei Aussagen, die ja auch schon angesprochen wurden.
In der einen wird bemerkt das es wohl steigenden einen Hang dazu gibt sich weniger mit der Dokumentation auseinander zu setzen und statt dessen eher das Internet befragt. Hier sehe ich aber keine eigentliche Faulheit im Vordergrund sondern eher ein Bestreben nach einer zügigen Lösung des aktuellen Punktes.

Der zweite Punkt, der bezug auf die Jugend, ist vermutlich wie schon bemerkt so alt wie die Welt. Ältere Semester (wer sich eben nicht mehr wirklich als Jugendlich sehen kann) haben ja auch die zeit vor dem Internet kennen gelernt. Da konnte man nicht so einfach ein Forum ansprechen. Aber was auch ind er zeit ging war eben einen Erfahreneren anzusprechen. Und das wurde natürlich auch genutzt.

Ich selber gehöre schon zu den etwas älteren Semestern, aber ich agiere auch nicht andes. Informiere mich auch öfter im Netz als in der Dokumentation, wenn es etwas kniffliger wird.

Viele Grüße,
telfa

F
10.010 Beiträge seit 2004
vor 10 Jahren

Ich sehe das ganz anders.

Früher hat man nur den einen oder anderen Faulen in seiner Umgebung gesehen, das waren dann nicht viele.
Heute sieht man alle die Weltweit unterwegs sind und das sind dann mehr.

Die Anzahl der geschlossenen Threads hier bei der Anzahl der Benutzer ist schon sehr niedrig.

49.485 Beiträge seit 2005
vor 10 Jahren

Hallo thomas.at,

Wenn man sieht wie schwer sich manche tun 6 Zahlen zwischen 1 und 10 zu addieren

das ist doch kein Handicap, wenn man jederzeit das Handy zücken kann, um das zu erledigen. Oder noch besser eine App hat, mit der man die Zielscheibe fotografiert und die einem automatisch das Ergebnis nennt (*). Und sollte einem das auf Dauer zu aufwändig sein, wird man sich im Kopfrechnen üben. Uns selbst wenn nicht, ist das die Entscheidung jedes Einzelnen.

Ich kann z.B. ohne Feuerzeug oder Streichhölzer ganz schlecht Feuer machen. Ja, und? In jeder Generation gibt es Wissen und Fähigkeiten, die die folgende Generation nicht mehr braucht. Nur macht es keinen Sinn, die nachfolgende Generation an deren Kenntnis über obsoletes Wissen und obsolete Fähigkeiten zu messen.

Darüber was obsolet ist und was nicht, kann man natürlich streiten. Für mich sind es die Gedichte von z.B. Goethe, die meine Eltern auswendig lernen mussten und teilweise heute noch auswendig können. Auswendig lernen hatte für die Generation vor mit einen höheren Stellenwert als für meine Generation. Ich konnte und kann das nicht gut. Wenn man mich nun an dem (obsoleten) Auswendiglernen messen würde, dann wäre ich tatsächlich ein schlechter Schüler als meine Eltern. Dafür kann ich Sachen, die meine Eltern nicht können. Und das wird bei Vergleichen gerne unterschlagen, weil das Sachen sind, die wiederum für meine Eltern nicht wichtig sind. Ich, der schlechte Schüler, der ich hinsichtlich des Auswendiglernens war, könnte so eine Zielscheibenauswerte-App schreiben. Meine Eltern könnten das nicht.

Natürlich sind wir heute stärker abhängig von Technik als früher. Das mag man beklagen. Aber wir erreichen eben mit Technik mehr als die Leute früher ohne Technik. Ich behaupte, die Jugend von heute erreicht dank Internet im Endeffekt mehr, als wir damals ohne. Allen in unseren Augen möglicherweise oder auch nur vermeintlich ausgefeilteren Problemlösungsstrategien zum Trotz.

herbivore

(*) Und dann bist du irgendwann der Dinosaurier, der mit solchen Steinzeittechniken wie Kopfrechnen hinterherhinkt und für seine vollkommen überholten Problemlösungsstrategien belächelt wird. Irgendeine mehr oder weniger ferne Generation mit z.B. Neuroimplantaten wird sich vermutlich darüber amüsieren, das "gut googeln können" mal eine wichtige Problemlösungsfähigkeit war.

T
thomas.at Themenstarter:in
111 Beiträge seit 2005
vor 10 Jahren

Hallo

@FZelle
Es stimmt schon, das man heute eine größere Anzahl zu einem bestimmten Ereigniss zu Gesicht bekommt. Vielleicht sehe ich das dadurch zu streng.

@herbivore
So eine App fürs Bogenschießen gibt es schon, verwende ich auch. Aber bei manchen Dingen finde ich, dass man sich nicht nur auf die Technik verlassen sollte. Wenn jemand bei einer Rechnung behauptet 5 + 2 ist 10 (weil er aus versehen * statt + gedrückt hat) dann hilft Kopfrechnen schon 🙂

@telfa
Es spricht ja nichts dagegen, sich die Infos aus dem Internet zu holen. Was mich eher stört, ist das gleich gefragt wird, anstatt sich die Infos zu suchen und erst wenn keine passende Lösung gefunden wurde zu fragen.

Thomas

B
357 Beiträge seit 2010
vor 10 Jahren

Ich denke, das ist auch kein allgemeines "Problem". Das kommt auf den Typ Mensch an. Die einen fragen gleich los, ohne selbst nachzudenken, die anderen wollen lieber erst mal selbst am Problem arbeiten und fragen erst dann, wenn sie wirklich nichts anderes mehr wissen. Das hat, meiner Meinung nach, nichts mit Jugend oder sonstwas zu tun, da ich das auch bei Menschen anderer Altersgruppen beobachte. Nachbar kauft neue Videokamera, anstatt die Anleitung zu lesen, soll ich ihm schnell und kurz alles wichtige erklären (nur als abgewandeltes Beispiel einer realen Begebenheit). Muttern will zwar Online-Banking machen, aber sich nicht den Leitfaden der Bank durchlesen, stattdessen wird der Sohnemann kurz herangezogen und gefragt, wie das funktioniert.

Also mit dem Eingrenzen auf die "Heutige Jugend" macht man es sich etwas zu einfach. Schnelle Problemlösungen sind, glaube ich, für jeden Interessant 😉

C
2.121 Beiträge seit 2010
vor 10 Jahren

Wenn man merkt, man kriegt auf jede Frage recht schnell eine Antwort, dann fragt man. Das wird dadurch verstärkt wenn sie diese Antwort tatsächlich schnell bekommen.
Der Mensch (so wie alle anderen Lebewesen auch) wählt nunmal gerne den einfachen Weg, da mache ich keinem einen Vorwurf. Moralisch vielleicht... aber wenns funktioniert und die anderen anscheinend gerne alles für einen tun?
Da liegt es am Forum, dem ganzen einen Riegel vor zu schieben, so wie es hier getan wird.

Dass einige erst mal nicht sehen um wie viel schneller sie mit selber suchen wären, ist vielleicht auch noch verständlich. Darauf kommt man mit der Zeit, vor allem wenn man ein paar mal wirklich selber gesucht hat und erkennt dass viele Antworten schnell gefunden werden.

67 Beiträge seit 2011
vor 10 Jahren

Es liegt aber auch daran, was in Schule und Studium verlangt wird. Meine Lehrer redeten immer davon: "...dass man nur wissen müsste, wo etwas steht...", anstatt einfach Fakten und Grundlagen schlicht zu beherrschen. Die Schüler (und zunehmend auch Studenten) werden darauf trainiert, sich Wissen möglichst schnell und effizient zu besorgen. Das Einfachste ist natürlich sich Antworten auf Fragen, direkt zu einzuholen als ein Buch Joseph Albahari durchzuwälzen.
Ich finde das z.T. problematisch, weil ich ein Schüler war, der selbst solche Lehrer hatte. M.E.n. gibt es in jedem Bereich ein gewisses Set an Wissen, dass man einfach (auswendig) kennen muss und sich dieses auch erstmal mühsam selbst erarbeiten sollte, anstatt jede Wissenslücke durch Internetrecherche aufwendig zu schließen. Klar, ist es wichtig, in unserem Job, wo Wissen eine kurze Halbwertszeit, schnell Informationen und Wissen über gewisse Dinge einzuholen, dennoch kann man nicht auf Basis- und Faktenwissen gänzlich verzichten. Ich hoffe, dass sich da ein gewisses Umdenken einstellt.

1.361 Beiträge seit 2007
vor 10 Jahren

Hi, na dann will ich auch mal ein paar Gedanken loswerden 😃

tl;dr: Alles halb so wild, auch "digital natives" brauchen Zeit um eigenständig zu werden.

  1. Ich glaube auch, dass es vermehrt auffällt, weil die Grundgesamtheit einfach größer ist. Und ich begrüße es durchaus, dass (wohl auch durch das Internet) immer mehr junge Leute animiert werden, zu programmieren. Und ja, dadurch gibt es zwangsläufig viel viel mehr Einsteiger, und zumeist auch immer jüngere.

  2. Die Fähigkeit zum Suchen nach Informationen entwickelt sich einfach mit der Zeit. Alle hier gehen sicherlich davon aus, dass sie selbst durchaus fähig sind, Google und co. adäquat zu verwenden. Doch hat das einem irgendjemand vermittelt? War das Schulthema, hat da jemand ein Buch gelesen, haben es einem die Eltern gezeigt? Alles nein. Und trotzdem können wir es - aber konnten es sicherlich nicht von Anfang an. Warum stellen wir diese Anforderung an die "neue Generation"?

  3. Ich sehe auch die Informationsflut einfach als neue Hürde an. Ein Mehr an Information macht es nicht unbedingt einfacher, Antworten zu finden - im Gegenteil, das relevante versinkt immer weiter. Und Google ist das einzige Mittel um diesem Herr zu werden - und das finde ich nicht gerade positiv.

Was sind für mich wahrhaft authoritative Quellen im Internet (mit Bezug auf IT+C#)?
Wikipedia - leider bei vielem nur wenig Details.
Stackoverflow - hauptsächlich englisch, leider manchmal zu viele Meinungen, dass ich danach mehr Fragen hab als vorher
MSDN - zwar "vollständig", aber oftmals oberflächlich, sodass Details doch nicht dastehen und für jeden Einsteiger grausam unübersichtlich, sowie in deutsch grausam
myCSharp - nur positives 😉

Der Rest ist Streugut, verteilt über Millionen von Blogs, andere Foren, private Websites, ...
Und will ich mir ein Buch zulegen... schau ich mir Rezensionen an. Aber auch die sind so zahlreich wie die Bücher mitlerweile selbst und ebenso zerstreut. Genauso die Programmiersprachen, die einsetzbaren Technologien, die Open Source Projekte, die Tutorials, die HowTos, die Webcasts, ... Es gibt so viel Stoff und so viel Mist. Das Internet als Wildwuchs ist Fluch und Segen zugleich.
Man merkt es ja hier selbst im Forum, wie schwierig es ist, ein gleichbleibend gutes Niveau, wenig Dopplung und ausreichend Relevanz zu erhalten.

  1. Verwechselt nicht "faul" mit "(in)effizient"!
    Wenn ich wie herbivore mein Feuer mit einem Feuerzeug anzünde, dann ist das nicht faul, sondern effizient. Und das effiziente ist zu bevorzugen.
    Wenn ich lerne mit einem Taschenrechner umzugehen, weil der bei längeren Rechnungen weniger Fehler macht und ich schneller bin, dann ist das nicht faul, sondern effizient. Und das effiziente ist zu bevorzugen.
    Und wenn meine Oma lieber mich als Experten zu rate zieht, bei dem sie Nachfragen stellen kann, wenn ihr etwas unklar ist, statt ratlos vor einem grausam geschriebenen (wahrscheinlich noch zu kleine Schrift) Handbuch zu sitzen, dann ist das lediglich effizienter, und zu bevorzugen.

Wenn ich stattdessen bei mycsharp eine Frage zum Thema NullReferenceException stelle, alles formatiere, einen halben Tag auf eine Antwort warte, dann noch Nachfragen stelle und weiteren Code poste, nicht verstehe was mir geraten wird, dann am nächsten Tag wieder in meinen Code reinkommen muss ... dann ist das ineffizient.
Denn Debugger anwerfen, mit der Maus drüber hovern, 60s nachdenken und das Problem selbst lösen ... das wäre effizient.
Und dem Fragesteller wird das mit der Zeit, mit wachsender Expertise (und ja, Visual Studio ist auch nicht gerade einfach zu bedienen), selbst auffallen.
Die Anfänger fragen also nicht, weil sie "faul" sind, sondern weil sie es nur noch nicht besser wissen/können. Denn die Fragerei in nem Forum ist keineswegs weniger aufwändig.

Kurz: hier ist (fast) niemand faul, manchmal kommt es einem vom eigenen Standpunkt aus nur so vor, weil man selbst eine andere Problemlösungsstrategie bevorzugt. Faul wäre, wer das Problem einfach überhaupt nicht anpackt.

beste Grüße
zommi

Z
403 Beiträge seit 2007
vor 10 Jahren

Hallo zusammen,

vor kurzem habe ich einen Blog Eintrag gelesen der in etwa zum Thema passt:
Full Spectrum Engineer Or Why The World Needs Polymaths

Es sagt im grunde aus, dass wir mehr Leute brauchen die sich in vielen Bereichen auskennen und die heutigen Generationen jedoch sehr in eine Spezialisierung gedrängt werden.

Ein Guter Entwickler muss eben nicht nur Programmieren können, sondern wissen wie er alle möglichen Arten von Problemen löst.

Ich denke der Beitrag passt recht gut zu diesem Thema.

André

C
1.214 Beiträge seit 2006
vor 10 Jahren

Nicht alle Anfänger, die hier irgendwelche Fragen stellen, werden mit dem Programmieren auch weitermachen. Viele werden das wahrscheinlich auch ziemlich schnell aufgeben. Als ich mti dem Programmieren angefangen habe, hatte ich kein Internet und auch keinen wirklichen Zugang zu guten Büchern. Ich habe erstmal vieles einfach selber gelernt. Durch ausprobieren, Code der Standardbibliothek anschauen und mir daraus was zusammenreimen usw. Das hat mir Spass gemacht. Anderen liegt sowas nicht. Wir hatten irgendwann paar Stunden Programmieren in der Schule, als Wahlfach. Da haben vielleicht 20 Leute angefangen. 15 haben dann auch sehr schnell wieder aufgehört. Was mir damals aufgefallen ist, viele hatten überhaupt keinen Zugang zu dem Thema. Sie haben z.B. gesagt, ich kann mit den Compilerfehlern nichts anfangen. Das war mir damals schon nicht klar, weil ich es oft ziemlich offensichtlich fand, was der Compiler will und wo ich einen Fehler gemacht habe. Das war ja ein halbwegs englischer Satz, und wenn man sich die Stelle im Code anschaut, die man grad eingetipt hat und die Compiler nicht mag, ist sehr oft klar, was das Problem ist. Für andere hatten diese Compilerfehler aber null Aussagekraft. Das wären dann solche Leute wie die, die heute in einem Forum fragen, was eine NullReferenceException ist. Und kurz danach hören die meisten davon wahrscheinlich auch gleich wieder auf.

T
thomas.at Themenstarter:in
111 Beiträge seit 2005
vor 10 Jahren

Guten Morgen

Ich habe gestern auch mit meiner Familie über dieses Thema diskutiert und dabei haben sich folgende Meinungen aufgetan:

  1. Mein 17-jähriger meint "Die sind meistens wirklich zu faul"
  2. Meine Frau ist gleicher Meinung wie Zommi.

@Zommi
Möglicherweise hast Du mit der "Informationsflut" wirklich recht. Das Internet ist mit uns "Alten" mitgewachsen, sodass wir uns langsam daran gewöhnen konnten. Zuerst gab es eben wenige Treffer auf eine Anfrage bei Google aus denen wir dann schnell die richtige Lösung finden konnten. Wenn man heute eine Frage stellt (und diese eventuell nicht ganz korrekt) dann wird man ja mit einigen tausenden Einträgen konfrontiert. Daraus die richtige zu finden mag dann manchmal schwierig sein.

@Coder007
Das manche keinen richtigen Zugang zum Programmieren haben, es aber trotzdem versuchen, könnte natürlich auch ein Grund für solche Posts sein.

Vielleicht bin ich auch in der glücklichen Lage, bei der Arbeit nicht zu sehr unter Zeitdruck zu stehen, was in der heutigen Zeit ja nicht mehr so selbstverständlich ist. So kann ich natürlich zuerst versuchen, den Fehler selbst zu lösen. Programmieren habe ich im Selbststudium erlernt, Schulungen gab es kaum. Ferner ist es bei mir so, dass ich bis vor zwei Jahren einziger Programmierer war und daher auch niemanden direkt Fragen konnte. Aus diesem Grund wurden eben Bücher und Google meine Ansprechpartner und man lernte mit der Zeit wie man an die entsprechenden Infos kommt. Beim heutigen Arbeitsdruck mag es eben effizienter sein (wie zommi schrieb) schnell mal die Frage zu stellen und auf rasche Antwort zu hoffen. Ob dies aber auch einen Lernerfolg bringt wage ich zu bezweifeln.

Thomas

D
3 Beiträge seit 2013
vor 10 Jahren

Jau, dann melde ich mich auch mal zu Wort, auch wenn der Thread schon fast 2 Wochen alt ist. Ich will das ganze ja nicht unkommentiert stehen lassen.^^

Ich für meinen Teil merke recht deutlich, dass viele Leute in meinem Alter überhaupt keine Motivation bzw. Ausdauer haben, sich mit einer längeren Aufgabe selbst zu befassen. Besonders in der Berufsschule (ja, ich bin auch nur 20 😉) merke ich sowas recht deutlich, wenn ich Aussagen höre wie: "Ach, geben sie uns einfach den Code, das lernen wir dann schon." Selbst Probleme lösen - Fehlanzeige. Meist bin ich dann einer der wenigen, die auf eine Lösung kommen, teilweise sogar besser als eine, die eigt. vorgegeben war.

Im Internet recherchieren gehört für mich eigt. zum täglich Brot - es ist fast unmöglich, alles zu wissen, und selbst wenn man 3 oder 4 Bücher über C# durchhaut, weiß man vielleicht 25% von allem, was möglich ist. So ist es nicht selten, dass ich Google bzw. diverse Foren mit meinen Fragen löchere. Und das schaffen auch alle, die ich kenne. Da hab ich die Aussage "sie können nichtmal richtig googlen" nicht nachvollziehen können. Einen Satz in Google schreiben + paar Links durchklicken, sollte für jeden normal entwickelten Jugendlichen kein Problem darstellen.

Dazu kommt, dass das Googlen nicht immer zum Erfolg führt. Ich z.B. hab grade ein Problem mit der Dateifreigabe von Windows und komme einfach nicht auf die Lösung, auch nachdem ich x-tausend Websites/Foren durchsucht und mehrere Pläne für Attentate auf die Windows Zentrale entworfen hab. Für mich, jemanden, der sich durchaus für Technik interessiert, ist es nichts neues, mehrere Stunden an einem Problem zu hängen. Wenn jetzt jedoch jemand mit null Technikinteresse ein Problem nicht in 10 Minuten gelöst hat und nach zwei Googlelinks auch nichts vernünftiges rauskam, springt man halt ins nächste Forum.

tl;dr: Ich für meinen Teil löse Probleme fast immer selbst und poste wirklich nur in Ausnahmefällen in Foren. Allerdings gibt es immer wieder faule Leute in meinem Alter. Das war schon immer so, und das wird wohl auch immer so bleiben. 😁

S
80 Beiträge seit 2012
vor 10 Jahren

Vielleicht sollten wir noch ein Thread eröffnen:
Die 68er Generation heute korrupt und Entwickelt Software für Atomare-Sprengköpfe?

Oder:

Wenn haben wir das HART-IV TV zu verdanken?

Faul ist nicht der, der nicht lernen möchte, faul ist der, der die Jugend mit Theorie totschlägt!

Wenn man einen Mathematik Professor fragen würde, wo man die Formel im Leben anwenden kann, so bricht sein System ab, da es Return Value == Null raus haut.

Im Berufskolleg hatten wir Informatiker, Techniker und Ingenieure als Lehrer, wo zwar mir nicht verraten wurde, wie dick ein Material sein müsste, z.B. ein Metallrohr, damit es dem Druck der Zündung einer Kartoffelkanone halten soll, ohne dass es zerspringt in tausend tödliche Teile, aber mir wurde zumindest der richtige Weg gedeutet.
Zwar hatte ich den Weg und die Dicke des Materials ermittelt, jedoch habe ich aus "Ungewissheit" das Experiment nicht vollendet. Die Kartoffelkanone hätte demnach die Kraft eines primitiven Vorderladers gehabt - Theorie = tödlich!

----ehm............

F
10.010 Beiträge seit 2004
vor 10 Jahren

Faul ist nicht der, der nicht lernen möchte, faul ist der, der die Jugend mit Theorie totschlägt!

Sorry aber das ist Quatsch.

Nur weil du Lehrer hattest die dir das nicht vermitteln konnten heißt das nicht, das sie es anderen nicht vermitteln konnten, jeder lernt anders.

Und gerade bei deinem Kartoffelkanonen Beispiel zeigt sich schön was passiert wenn man nur die hälfte der Theorie anwendet.
Das hat nichts mit Unwissenheit zu tun, sondern damit das Du nicht gewissenhaft genug die Grundlagen deines Experiments erarbeitet hast und die Konsequenzen unterschätzt hast.
Wie viele Menschen haben sich mit Waffen schon selber erschossen weil sie nur die hälfte der Sicherheitsmaßnamen durchgeführt haben?
Da ist dann aber nicht die Theorie schuld sondern derjenige der nicht verstanden hat was er tut.

P
7 Beiträge seit 2012
vor 10 Jahren

Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.

Zitat - Sokrates (um 469 vChr - 399 vChr)

A
29 Beiträge seit 2012
vor 10 Jahren

@Patrickssj6:
Ironischerweise beweist du die Richtigkeit dieser Aussage indem du zumindest deine eigene Faulheit bloßstellst.

Denn erstens besteht dein Beitrag aufgrund deiner Faulheit, nur aus einem Zitat, was aber keine Eigenleistung darstellt und zweitens zeigst du, dass du zu faul warst, alle Beiträge in diesem Thema zu lesen, ansonsten hättest du gesehen, dass bereits herbivore dieses Zitat angeführt hat.

Hinweis von herbivore vor 10 Jahren

Man sollte nicht vorschnell den Stab über einer Person brechen, ohne die Hintergründe zu kennen. Zumindest beziehst du dich in deiner Begründung nur auf den Inhalt des Beitrag und nicht auf die Hintergründe. Unterstellungen und Beleidigungen sind nicht zielführend und nicht erwünscht und sollten deshalb unterbleiben.

49.485 Beiträge seit 2005
vor 10 Jahren

Hallo Andreas Adler,

bleibt die Frage, ob jemand, der laut Geburtsdatum in Profil 22 Jahre alt ist, noch zur Jugend zählt, auf die in diesem Thread abgehoben wird. 😃

Aber selbst wenn: Aus einer einzelnen Handlung kann man nicht auf die Faulheit oder Nicht-Faulheit einer Person als ganzes schließen. Möglicherweise kann eine Person gerade deshalb nur einen kurzen und zugegeben redundanten Beitrag schreiben(*), weil sie in so viele andere Tätigkeiten und Verpflichtungen eingespannt ist und damit das genaue Gegenteil von faul wäre.

Aber selbst wenn: Die Faulheit einer einzelnen (jugendlichen ) Person alleine lässt noch keinen Schluss auf die Jugend als ganzes zu.

herbivore

(*) Mal abgesehen davon, dass die wirklich Faulen überhaupt nicht antworten.

C
168 Beiträge seit 2010
vor 10 Jahren

ich möchte mal eine ganz andere sichtweise einbringen. (NICHT NUR BEZOGEN AUFS LERNEN SONDER AUF DIE ALLGMEINE FAULHEIT)

Ich weiß nicht wer es gesagt hat aber ich glaube es war Albert einstein "Faule Menschen sind Klug".

Ich muss sagen wer auch immer das gesagt hat, hat gar nicht so unrecht zu mindestens bei einem anteil der faulen Menschen nicht bei allen 😉

Wer Faul ist sortiert in der Schule alle Blätter immer in Ordnern anstatt diese einfach in den Rucksack zu stecken, da das suchen der Blätter später nämlich viel länger dauert als das einheften.

Viele würde jetzt den der Blätter einfach im Rucksack tut als Faul bezeichnen das wäre aber von der Definition her FALSCH! Das Wort hat mittlerweile seine Bedeutung verloren bzw. verändert.

Faul bedeutet nicht das man seine Ziele nicht erreicht oder nicht umsetzt sondern wie man Sie umsetzt nämlich mit möglichst wenig arbeit ein Ziel erreichen. Wer jetzt in der Schule aufgepasst hat kann daraus schlussfolgern das zu mindestens ein Teil der Faulen Menschen das Ökonomisch Prinzip(Minimalprinzip) aufsich selbst anwenden.

Wer jetzt aufgepasst wird auffolgendes kommen: "Wenn die Person das Ziel hat sein Blatt möglichst schnell wegzustecken dann ist es Faul das Blatt einfach in den Rucksack zu stecken. Wenn die Person aber das Ziel hat sein Blatt möglichst schnell wieder zu finden ist es Faul das Blatt abzuheften."
Sprich Faul sein ist Objektiv garnicht an Beispielen erklärt werden es kann nur aus der Sicht des Menschen erklärt werden und aufgrund dessen was seine Ziele sind.

Das bedeutet das ein Mensch der Faul ist nicht automatisch nichts tut oder nicht gebacken bekommt, sondern es bedeutet das zu mindestens ein Teil der Faulen einfach nur effizient in ihrer Arbeitsgestalltung sind und darüber nachdenken wie Sie vorgehen müssen um ihr Ziel effizient zu erreichen.

Man kann das Prinzip auch auf ein Hartz4ler anwenden (wenn sein Ziel ist den ganzen Tag TV zu schauen und Bier zu Trinken (z.B. durch abhängigkeit) ist er mit seiner Faulheit effizient, da die Person alles erreicht hat was diese möchte und dies Dank Vater-Staat.)

Meiner Meinung nach stellt sich also eine ganz andere Frage... Haben wir uns geringer Ziele gesetzt als die Vorherige Generation? Ich würde behaupt das dies so ist!

EDIT: noch ein kleines Beispiel: (unter der annahme das Faule Menschen Klug sind)

Wir würde es als Faul bezeichnen wenn man 500 Meter mit dem Auto fährt statt zu laufen oder das Fahrrad zu nehmen... Damit haben wir auch recht solang sein es sein Ziel ist den Ort möglichst schnell zu erreichen. Sollte aber sein Ziel nur sein den Ort zu erreichen egal wann dann wäre es Faul mit dem Fahrrad zu fahren.

Wären Faule Menschen nicht Klug wird das Beispiel wie folgt aussehen

Wir würden es als Faul bezeichnen wenn man 500 Meter mit dem Auto fährt statt zu laufen oder das Fahrrad zu nehmen... Damit haben wir auch recht, solang es sein Ziel ist den Ort irgendwann zu erreichen. Sollte aber sein Ziel sein den Ort möglichst schnell zu erreichen dann wäre es Faul mit dem Fahrrad zu fahren.

Sprich egal wie man es dreht Faul sein kann nur aus der Sicht des Menschen und dessen Zielen erklärt und interpretiert werden mit ausnahme man weiß genau was die Ziele des Menschen sind ... das weis man so gut wie nie 😉.

Sprich wenn beim nächsten mal euch jemand als Faul beleidigt liegt das daran das er euere momentanen Ziele nicht kennt. Bzw. Es werden die Ziele der Person die Beleidigt nicht erreicht, weil die andere Person andere Ziele hat.

Typische Situation:
die Mutter hat das Ziel das ihr Sohn das Zimmer aufräumt und bezeichnet ihn als Faul weil dieser aber lieber Zockt und nicht beim aufräumen hilft.

Sohn hat das Ziel zu Zocken und um das Ziel möglichst schnell zu erreichen wird andere Arbeit hinten angestellt.

die Mutter zieht den Stromstecker um ihr Ziel möglichst schnell zuerreichen
Sohn hilft um möglichst schnell sein Ziel zu erreichen (nämlich endlich wieder zocken zu können) (Mutter ist aus sicht des Sohnes Faul weil diese das nicht eben alleine machen kann).

Viel Spaß beim nachdenken 😉

Gruß
Crone

P.S. Dieser Beitrag ist von einen Faulen Menschen geschrieben es ging nur darum inhalt möglichst schnell zu vermitteln, sprich der Text wurde in keinerweise auf Rechtschreibfehler und auch nicht auf wissenschaftlicher ebene überprüft. Desweiteren wurden keine Quellen oder andere Zitate überprüft... = FAUL 😄

Mit möglichst wenig aufwand das Ziel erreicht YEAH 😄

Real programmers don't comment their code - it was hard to write, it should be hard to understand.

B
357 Beiträge seit 2010
vor 10 Jahren

Ich glaube, du machst es dir da etwas einfach, indem du die Ziele der Person als Maß der Dinge bezeichnest. Dabei vergisst du allerdings, dass die zu erreichenden Ziele nicht immer von der Person selbst bestimmt werden (auf einer bestimmten Meta-Ebene zwar schon, aber das wird letztlich etwas arg abstrakt). So wie die Mutter dem Sohn das Ziel des aufgeräumten Zimmers aufgibt, gibt der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer Ziele auf, wie auch andere Personen einer Person bestimmte Ziele vorgeben. Werden diese Ziele dann allerdings nicht erreicht oder stark verzögert, dann gilt die Person als faul, da Dinge, die andere Personen schaffen, nicht geschafft wurden (Zimmer wird gar nicht oder erst viel später aufgeräumt und danach wieder sehr schnell zugemüllt).

Faulheit mit Klugheit oder gar Effizienz gleichzusetzen halte ich jedenfalls für sehr gewagt, wenn nicht sogar für gänzlich falsch. Die Gesellschaft definiert Faulheit, und das immer wieder neu. Wer in jungen Jahren, trotz Arbeitsmöglichkeiten, sich lieber von Vater Staat aushalten lässt, der ist faul, weil er nicht arbeiten will. Das hat mit dessen persönlichen Zielen nichts zu tun, sondern weil die Gesellschaft exakt dieses Verhalten als Faulheit definiert.

Aber das driftet dann doch etwas zu stark vom Thema ab, wenngleich es natürlich zu einem Teil auch dazu gehört.

Ich habe die letzten Jahre durch erzwungene Bildungsmaßnahmen jedenfalls eher festgestellt, dass das Problem für diese "Jugendfaulheit" weniger die Faulheit, sondern eine gewisse Reizüberflutung ist. Wenn ich mir das "Früher" von mir anschaue: Damals hatte man weder Internet, noch Handy oder dergleichen. Spielkonsole und Fernseher waren das Nonplusultra, zusammen mit dem PC. Da war Freizeit und Lernen klar, auch durch Geräte, voneinander getrennt. Heute ist beides nur ein Klick voneinander entfernt. Ein Referat soll erarbeitet werden? Recherche im Netz natürlich... nebenher noch Facebook, Youtube und sonstwas aufmachen und über kurz oder lang gerät das Referat in den Hintergrund, weil es so einfach ist. Wo man früher noch den Platz wechseln musste, reicht heute ein Fensterwechsel. Hier stark zu bleiben und gegen die Prokrastination anzukämpfen ist nicht jedem gegeben. Und Prokrastination ist gerade mit der heutigen Technik teilweise ein echtes Problem geworden.

P
48 Beiträge seit 2005
vor 10 Jahren
Definition von faul

Hallo,

dann will ich doch auch mal etwas Senf dazugeben, sonst heißt es noch, ich sei faul, denn die faulen antworten gar nicht erst.

Ich glaube, das Thema an sich ist hier nicht die Faulheit, sondern wir reden über einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel, den die Menschen aufgrund der Fortschritts, Evolution etc. schon immer durchleben.

Vielleicht habt ihr schon mal was von dem Hirnforscher Manfred Spitzer gehört oder gelesen. Eine seiner Thesen lautet, dass Google dumm mache und das Gehirn verändere. Was er da sagt, ist auch schlüssig. Ich beobachte das bei mir. Zu Amiga-Zeiten kannte ich die exec.library auswendig. Ich saß stundenlang vor dem Texteditor und habe Quelltext geschrieben, ohne irgendwas nachzulesen. Internet in der Form gab es damals noch nicht, ganz zu schweigen von all diesem schnell zu findenden Wissen.

Heute? Einmal Google und zurück!

Natürlich ist das, was gerade auch wir wissen müssen, viel komplexer geworden. Wenn ich sehe, in wievielen Fachbereichen ein Durchschnittsprogrammierer heutzutage fit sein muss, dann ist es schon wichtig, diese Wissensquellen zu haben. Aber man schlägt nun mal eher nach als Dinge im Gedächtnis zu behalten.

Mit Telefonnummern war es ähnlich! Ich konnte mir früher jede Telefonnummer merken, heute muss ich es nicht mehr, denn selbst, wenn ich mein Handy wechsle, dank Cloud und all diesen tollen Mechanismen muss ich die Telefonnummern nicht mal mehr manuell übertragen, sie sind sofort da.

Dazu der allgemeine gesellschaftliche Trend weniger zu hinterfragen, sich nicht mehr so viele Gedanken zu machen. Wenn überhaupt, geht man noch zur Wahl, mittlerweile sind das ja nur noch 50% der Wahlberechtigten, und ich möchte nicht wissen, wer sich wirklich überlegt, wo er warum das Kreuz setzt.

Und genau so wird dann auch hier schnell eine Frage gestellt (aber ich möchte hier nicht verallgemeinern!) und das nachdenken vergessen.

Aber letztendlich ist das doch ein Ausdruck der Anpassungsfähigkeit des Menschen. Wie auch herbivore schon sagte, wen stört es, wenn Du nicht mehr gut in Kopfrechnen bist, wenn Du es schnell mit dem Handy ausrechnen kannst? Kopfrechnen, ein gutes Geschichtsgedächtnis und was auch immer, das waren einmal gefagte Tugenden. Heute sind sie vielleicht in den Augen einiger nicht mehr so wichtig. Teilweise kann man auch sagen, es ist notwendig, weil der Mensch, die Gesellschaft, das gesammelte Wissen der Menschheit sich verändert und wächst. Ich habe da gerade keine Zahlen, aber ich könnte mir vorstellen, dass zumindest die Menge an gesammelten Informationen der Menschheit exponentiell wächst.

Faulheit ist für mich etwas völlig anderes: Nämlich Dinge, die anliegen, nicht zu tun, weil man keine Lust hat. Und zwar regelmäßig, quasi als Lebenseinstellung. Die Null-Bock-Mentalität.

Auch wenn Wikipedia nicht als wissenschaftliche Quelle dient, es war schnell nachgeschlagen 😃

Zitat: FAULHEIT (auch Trägheit genannt) ist der mangelnde Wille eines Menschen, zu arbeiten oder sich anzustrengen.

(habe ich abgetippt, kein Copy&Paste)

Vielleicht ja insgesammt noch mal ein Diskussionsansatz, wobei ich noch betonen möchte, dass ich diese Diskussion und was bisher dazu geschrieben wurde, hochinteressant finde, wie allgemein die momentan drängenden gesellschaftlichen Fragen. Weil man sich immer fragen sollte, wo man eigentlich hin will.

--
mfG.
Marcel Eckhoff

C
168 Beiträge seit 2010
vor 10 Jahren

@bredator

Sehr intressante begründung, aber als gänzlich falsch würde ich mein Beitrag nicht abstempeln denn wie du wahrscheinlich gemerkt hast kann man auch dein Beispiel mit den Arbeitgeber auf mein Beitrag anwenden.

Ziel des Angestellten Geld verdienen, Job behalten (Zusammgefasst Finanzielle Sicherheit). Sollte also eine Aufgabe bekommen wird man sein Ziel erfüllen wollen (Aufgabe erledigen) aber man versucht es natürlich wenn man faul ist mit möglichst geringen aufwand. Die Zeit spielt da erstmal keine Rolle da die Zeit sogesehen in der Aufgabenstelllung mit drin steckt.

Eine Person die was ganz anderes macht als die Aufgabe die ihm gestellt worde ist aber auch Finanzielle sicherheit haben möcht könnte ja z.B. eine geniale Idee haben womit die Person hofft viel Geld zu verdinen.

Sprich selbst wenn man eine Aufgabe gestellt bekommt die für einen zwar das Ziel erfüllt gibt es möglicherweise andere Aufgaben die das Ziel einfacher erfüllen bzw. effzienter.(Man wird durch die Idee MultiMillonär und braucht nicht mehr Arbeiten und Aufgaben von anderen erfüllen).

Die erste Frage sollte natürlich lauten "wie ist die Definition von Faul/Faulheit"... wobei ich nach einigem Recharchieren keine klare Antwort gefunden habe viele Qullen und alle mit einer anderen Definition. (Wikipedia vertrau ich da nicht mal abgesehen das der Beitrag als Fehlerhaft gekennzeichnet ist 😄)

Ich glaube Faulheit kann nicht ohne effizients bzw. Minimal Prinzip erklärt werden

Auf dieses Zitat möchte auch noch eingehen:
FAULHEIT (auch Trägheit genannt) ist der mangelnde Wille eines Menschen, zu arbeiten oder sich anzustrengen

Das bedeutet grundsätzlich nichts anderes das die Person keine lust hat etwas zu machen aber jede Person macht etwas um seine Ziele zu erreichen ob nun mit mehr oder weniger Aufwand. Wie gut das Ziel schlussendlich erreicht wurde ist eine andere Frage ... wenn es das Ziel ist die Schule zu schaffen reicht überall eine vier zu haben 😄 und für Arbeiten nicht zu lernen ... Da kommt aber auch der knackpunkt wenn man nicht lernt und nicht die Arbeitsbedingungen kennt kann die Faulheit auch nach hinten los gehen und man schreibt eine fünf weil man nicht damit gerechnet hat das die Arbeit so schwer wird. Es hängt also auch davon ab wie viele Informationen eine Person über eine bestimmte Aufgabe oder Herrausforderung hat.

Sprich durch Faulheit kann es natürlich passieren das man sein Ziel nicht erreicht. Ist man aber geschickt und findet die mitte zwischen nichts lernen und ein lernen (ein bisschen lernen 😄) bekommt man durch das wenige was man gelernt hat noch ne 4 😄.

Also Faulheit kann grundsätzlich Negativ sein aber auch Positiv wenn man es geschickt angeht und dafür braucht man ein bisschen Intelligenz 😄.

Somit gibt es eigentlich zwei arten von Faulheit die Positive und die Negative. 😃

Man ist Faul und erreicht dennoch sein Ziel: Positive Faulheit

Man ist Faul und erreicht sein Ziel nicht: Negative Faulheit

Hier ein Beispiel für das eigentliche Thema:

Jemand hat ein Problem beim Programmieren und möchte mit möglichst wenig zeit und Aufwand das Problem lösen... deshalb erstellt dieser ein Post da dieser zu Faul ist um ausführlich zu googlen oder andere Quellen zu durchsuchen.

Jetzt kann folgendes Passieren:

  1. Keiner kennt die Antwort ... sprich der Beitrag war zeitverschwendung (Negative Faulheit)

  2. Keiner will helfen weil der erste Link bei google schon die Lösung zeigt ... sprich der Beitrag war nicht Faul sondern einfach nur dämlich weil er mit weniger Arbeit und Zeitverlust das Ziel erreicht hätte, wenn er google genutzt hätte (Negative Faulheit)

  3. Die Frage wird Beantwortet... Sprich die Person hat zeit gesparrt und konnte in der Zeit andere Sachen erledigen (Positive Faulheit)

Hinweis von herbivore vor 10 Jahren

Das Ziel des Forums ist es nicht, den Hilfesuchenden Zeit zu sparen, sondern ihnen zu helfen, wenn sie aus eigener Kraft nicht mehr weiterkommen. Das bedeutet insbesondere, dass man einen Beitrag gar nicht erstellen sollte, wenn man noch nicht alle eigenen Möglichkeiten ausgeschöpft hat.

Das kommt unter anderem in [Hinweis] Wie poste ich richtig? Punkt 1.1 (und 1.1.1), 4 und 7 zum Ausdruck.

Real programmers don't comment their code - it was hard to write, it should be hard to understand.

P
48 Beiträge seit 2005
vor 10 Jahren

Hallo Crone,

ich bin in einem Punkt nicht Deiner Meinung:

Auf dieses Zitat möchte auch noch eingehen:
FAULHEIT (auch Trägheit genannt) ist der mangelnde Wille eines Menschen, zu arbeiten oder sich anzustrengen

Das bedeutet grundsätzlich nichts anderes das die Person keine lust hat etwas zu machen aber jede Person macht etwas um seine Ziele zu erreichen ob nun mit mehr oder weniger Aufwand. Wie gut das Ziel schlussendlich erreicht wurde

Ich glaube, dass viele Leute mit Ihrer Faulheit ihrer Zielerreichung total im Wege stehen, bzw. das Verhalten mit Zielen und der möglichst ökonomischen Herangehensweise nichts zu tun hat.

Beispiel:

der junge Programmierer, der sich vielleicht gerade selbstständig gemacht hat, bekommt einen Auftrag, und statt ihn zu planen, lässt er die Zeit ins Land gehen, geht ins Kino, sonnt sich auf der Terrasse und bekommt den Auftrag wieder entzogen. Hier hätte Fleiß geholfen (ist mir selbst mit einem Auftragnehmer passiert, blöd, wenn man dann auf facebook an allen Freizeitaktivitäten teil haben kann und immer zur Antwort bekommt er sei "noch nicht dazu gekommen")
Der Familienvater, der keine Lust hat, das Garagendach abzudichten und sich nachher wundert, dass die Balken alle vor Nässe vergammelt sind.

Auch ist qualitativ schlechte Leistung auch im handwerklichen Bereich zwar oftmals ein Ausdruck von Unkenntnis, schlechter Bezahlung oder was auch immer, aber nicht selten auch durch Faulheit zustande gekommen.

Dass das mit einem "anderen Weg von Zielerreichung" zu tun hat, will ich so nicht unterschreiben. Kann mal sein, aber ist sicherlich kein grundsätzliches Kennzeichen von Faulheit, oder?

--
mfG.
Marcel Eckhoff

Hinweis von herbivore vor 10 Jahren

Über die Definition von Faulheit zu diskutieren, macht durchaus Sinn, sonst kann man leicht an einander vorbei reden. Vergesst auf der anderen Seite nicht, dass es in diesem Thread um die Jugend geht und nicht darum, wo Faulheit sonst noch anzutreffen ist und welche Auswirkungen sie dort hat. Kommt also so langsam mal wieder zum eigentlichen Thema zurück.

S
80 Beiträge seit 2012
vor 10 Jahren

Faul ist nicht der, der nicht lernen möchte, faul ist der, der die Jugend mit Theorie totschlägt!
Sorry aber das ist Quatsch.

Nur weil du Lehrer hattest die dir das nicht vermitteln konnten heißt das nicht, das sie es anderen nicht vermitteln konnten, jeder lernt anders.

Quatsch ist, wenn du deinen Matheprofessor fragst, wo man die Aussage bzw. die Theorie, die innerhalb von zwei Doppelstunden auf die Tafel gezeichnet wurde, im Leben anwenden konnte. Er aber dich anschaut wie ein Meerschweinchen und dann einfach weiter auf die Tafel etwas schreibt. Wenn du bei solchen Aktionen Vermittlung und Wissen erhalten hast, welches du in deinem Leben einsetzt und nutzen kannst, dann Respekt. Dann gehörst du zu den 1 von 10.000, die ihre Mathevorlesungen nicht mit Black Outs verlassen haben.

Fragst du heute z.B. einen Wirtschaftsinformatiker wo er heute Matrizen anwendet, so wird er mit den Schultern zucken und weiter laufen. Fragst du einen Elektrotechniker, so sagt er dir gleich, dass man damit Strom und Spannung in einem System mit mehreren Wiederständen und Stromrichtungen ausrechnen kann, wo dazwischen noch mehrere Transistoren und Dioden geschaltet werden..... (so habe ich es in der Erinnerung)...

Dass die Lehrer es nicht vermitteln konnten oder nicht vermitteln wollten? 🤔

Persönlich kenne ich einige Leute, die als faul und dumm abgestempelt wurden, man muss eigentlich nicht in meiner Umgebung suchen, sondern es gibt viele da draußen. Vom Mode Zar bis hin zum Manager und Erfinder, die ihre Pädagogen und die Gesellschaft fragen würden:

If you are so smart, so show me your money?

Faulheit generiert aus Stagnation und Lustlosigkeit der Gesellschaft Kompetenz und Begabung zu fördern.

----ehm............

1.696 Beiträge seit 2006
vor 10 Jahren

Quatsch ist es, wenn du in einem Moment deines Lebens keine Anwendung für das gelernte (bzw. gelehrt bekommend) findest und dann gleich als Unnütz verwirfst.

Die deutsche (Aus)Bildung legt viel Wert auf allgemeine Bildung, so dass du als Absolvent viele Möglichkeit offen hast. Im Gegesatz zu einem z.B. Amerikanischen Absolvent kann z.B. der deutsche Elektrotechnik/Maschinenbau Dipl. Ing.nicht nur als Elektrotechnik/Maschinenbau Ing. arbeiten, sondern u.a. auch in einem Job, welche ursprünglich für Informatiker, Mathematiker ausgeschrieben ist arbeiten. Das ist ein Vorteil, was ich erst im Berufsleben festgestellt habe. Damals hatte ich im Studium mich auch gefragt, was das Fach X mit meinem zukünftigen Beruf Y zu tun hat, so daas ich dafür ackern musste. Heute bin ich aber dafür dankbar, dass mir viele Möglichkeiten dadurch offen sind.

Grüße

Ich bin verantwortlich für das, was ich sage, nicht für das, was du verstehst.

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Hinweis von herbivore vor 10 Jahren

Ich verstehe schon, wie ihr von Faulheit auf das Ausbildungssystem gekommen seid, aber selbst wenn es einen Zusammenhang zwischen Ausbildungssystem und (Nicht-)Motivation der Betroffenen gibt, ist das Ausbildungssystem als solches nun sicher nicht mehr Thema des Threads und soll hier nicht weiter behandelt werden. Bitte kommt auf den Kern zurück.