Hallo Community,
da ich demnächst einen neuen Rechner anschaffen werde, aber eine SSD, die groß genug für alle Daten ist, viel zu teuer wäre, ich es anderseits bei einer kleineren SSD und einer zusätzlichen konventionellen Festplatte als unpraktisch erachte, wenn man immer überlegen muss, ob und welche Daten man auf die schnelle SDD oder langsame Festplatte packt, wollte ich mal nach euren Erfahrungen mit Solid-State-Hybridfestplatten bzw. SSD Caching fragen. Da hätte man der Theorie nach ja automatisch alle Vorteile gebündelt, zu einem angemessen Preis eine große Datenkapazität mit schnellem Zugriff auf häufig benötigte Daten. Ist das in der Praxis tatsächlich so? Welche Vor- und Nachteile ergeben sich in der Praxis? Was gibt es sonst du berichten oder zu beachten? Welche Konfigurationen habt ihr im Einsatz?
herbivore
Hallo herbivore,
ich habe die Konfiguration mit einer SSD (256GB) und einer HDD (1TB). Die Frage, wo man die Daten dann immer hinpackt, hatte sich eigentlich nie gestellt. Programme (Office, VS, etc.) und Sourcen packe ich immer auf die SSD (sonst ergibt sich während des kompilierens kein großer Vorteil). Große Datenmengen, wie z.B. Downloads, virtuelle Kisten oder Datenbanken kommen auf die HDD. Damit fahre ich nach meiner Erfahrung sehr erfolgreich und vor allem sehr schnell 😃
In unregelmäßigen Abständen prüfe ich die SSD immer auf Daten, die möglicherweise doch auf die HDD gehören. Gibt immer wieder mal Programme die meinen die Daten dahin packen zu wollen, wo die es wollen und nicht ich. Das ist vielleicht ein kleiner Nachteil. Aber ansonsten sehe ich keine. Mit Hybriden kenne ich mich nicht aus, da kann ich also nichts zu sagen.
Gruß
Khalid
"Jedes Ding hat drei Seiten, eine positive, eine negative und eine komische." (Karl Valentin)
Hi,
also ich nutze schon seit fast 3 Jahren für die Systemplatten nur noch SSDs.
Mein aktuelles System (DELL XPS 17 L702x) läuft mit einer 120GB OCZ Vertex 2 und einer 500GB Samsung HDD.
Ich bin absolut mit der Geschwindigkeit zufrieden / begeistert; nur geht der Platz einfach recht schnell zur Neige - trotz Datenplatte.
Man muss eben auch einfach bedenken, dass 20% der Platte immer frei sein sollte, sodass die einzelnen MLCs einfach nicht zu schnell sterben.
Gestern erst hab ich mir eine neue Samsung 830 256GB SSD für 159€ bei Compuland geholt.
Die Platte hat unfassbar gute Testresultate in allen Lebenslagen; deutlich mehr als die Vertex Serie, zu der ich sonst immer gegriffen bzw. empfohlen habe.
Wer den Preis ein wenig verfolgt sieht, dass Compuland nachts den Preis immer runter setzt - wieso auch immer. Jedenfalls hab ich in diesem Rahmen zugeschlagen.
(Ob WW oder EU Ausführung ist bei Samsung egal, da die Garantie sowieso weltweit gilt; die Werte sind identisch).
In der Firma haben wir uns aufgrund unseres Umfelds entschieden bestimmte Steuerungen nur noch mit SSDs auszuliefern; sie sind einfach für das Gesamtsystem enorm förderlich. Sei es die Installationszeit, die Updatezeit, die Produktivzeit.
Entwicklerrechner bei uns werden ebenfalls nur noch mit SSDs ausgestattet. Eventuell in Zukunft bei bestimmten Systemen auch als SSD RAID.
Beachten solltest Du, dass Sandy Bridge und Sandforce Controller unter Umständen sich nicht so arg mögen.
Am Anfang als ich die Vertex 2 in meinem System verbaut hatte war es enorm unstabil. 2-3 mal am Tag ein Bluescreen. Fehlermeldungen absolut nichtssagend und weit streuend. Neues Mainboard von Dell bekommen: keine Besserung.
Letzten Endes per Zufall über einen Eintrag in einem Forum gestolpert; SSD Firmware aktualisiert -> seit dem kein einziger Bluescreen mehr.
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Microsoft MVP - @Website - @AzureStuttgart - github.com/BenjaminAbt - Sustainable Code
Die Samsung hat nicht nur Gute Testergebnisse 😉
Ich habe die schon längere Zeit in meinem X121e und muss sagen das sich die Investition gelohnt hat.
Bootzeiten um 15 Sekunden, Compilerläufe die unsere I7 locker in die Ecke stellen und insgesamt ein gefühlt wie bei nem "Grossen".
Der "Kleine" hat nur eine Festplatte und kein MSata.
Nur was macht man, wenn man mit 256GB nicht auskommt?
Ich habe haufenweise Datenbanken, VM's Sourcen Doku's und Co und habe derzeit noch 90GB frei.
Hi,
also ich nutze auf der Arbeit eine 120GB SSD Vertex 3 zusammen mit weiteren 500 GB HDD.
Ist eine absolut tolle Sache - Platzprobleme habe ich überhaupt keine. Wenn man sich nich grad die VM's und Datenbanken auf die SSD legt ist alles gut - zudem nutzen wir servergespeicherte Profile.
BlueScreen: Kein einziger, da ich direkt due neueste Firmware drah hatte.
Privat isses ne 240GB Vertex3 - da kommt irgendie mehr zusammen 😉
Allerdings bin ich da noch auf der Suche, da ich 1-2 mal die Woche BlueScreen habe...
Hat sich dennoch bei beiden Rechnern echt gelohnt - wobei ein Sata3-MB einen spürbaren Unterschied bringt - zumindest beim Booten.
LG
Achim
Hallo zusammen,
vielen Dank für die bisherigen Rückmeldungen.
Ist den SSD Caching so ungewöhnlich oder so problematisch, dass das keiner nutzt?
herbivore
Ich habe in meinem Entwickler-Rechner ein SSD-Array mit 256 GB für das System und für VS, und eine 1,5 TB für den Rest.
Mein Notebook hat diese Woche auch eine SSD mit 256 GB bekommen, dazu eine externe Festplatte für Fotos und Videos.
ich es anderseits bei einer kleineren SSD und einer zusätzlichen konventionellen Festplatte als unpraktisch erachte, wenn man immer überlegen muss, ob und welche Daten man auf die schnelle SDD oder langsame Festplatte packt
da überlege ich nie lange 😉
Grüße Bernd
Workshop : Datenbanken mit ADO.NET
Xamarin Mobile App : Finderwille Einsatz App
Unternehmenssoftware : Quasar-3
Ich kann auch die Samsung 830 empfehlen. Ist schnell und hat eine Firmware die nicht andauernd gepatched werden muss 😉 Bei mir isses auch die 256 GB Variante.
Bei SSD-Caching bzw. Hybridlösungen muss man sich AFAIK darauf verlassen, dass der Controller korrekt erkennt welche Daten denn genau gecached werden sollten. Da ist es mir doch lieber das selber (ohne groß Nachdenken) zu entscheiden, bzw. z.B. Downloads sind eben so eingestellt, dass sie die SSD nicht zumüllen.
Davon abgesehen kenne ich aber auch keinen der solche Lösungen wie du suchst einsetzt, sondern eben nur SSD.
Ist den SSD Caching so ungewöhnlich oder so problematisch, dass das keiner nutzt?
Ich würds nicht als problematisch bezeichnen; aber der Vorteil ist einfach zu gering, als dass es sich lohnen würde.
Der Cache-Teil ist ja nur für ständig genutzte Daten zu gebrauchen; und das reicht bei weitem nicht, um die Vorteile einer SSD auch nur annähernd zu erreichen.
In meinen Augen ist das nur eine Marketing-Brücke.
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In meinem privaten Rechner verwende ich 2 * 64 GB SSD in einem Raid und 2*1 TB für Daten in einem Raid... zusätzlich 1.5 TB als Backupdisk.
Man muss dabei nur beachten dass die SSD's nicht zugemüllt werden (sonst sind die schneller tot... und sie werden auch langsamer).
Früher war ich unentschlossen, heute bin ich mir da nicht mehr so sicher...
SSD Caching ist nicht ungewöhnlich, aber nicht für "Unsereins" gedacht.
Wir ändern ja ständig Dateien ( Compilieren ) und Befüllen Datenbanken.
Das wird beim SSD Caching nicht wirklich beschleunigt.
Auch solltest Du dir dann bezüglich Backups die einschlägigen Artikel mal anschauen, fast kein Imager kommt damit zurecht.
Hallo FZelle,
nach meinen Verständnis würde das SSD Caching sowohl als Schreibzugriffe auch anschließende Lesezugriffe auf die geschrieben Daten beschleunigen. Oder werden die Daten immer zuerst nur auf die Festplatte geschrieben und erst nach mehrfachen Lesezugriff auf die SSD übertragen? Das wäre natürlich ein echter Nachteil.
herbivore
Der Controller erkennt welche Daten häufig verwendet werden; genau diese werden in den Cache geschoben.
Bei Mediamarkt gibts derzeit die Crucial M4 512GB für 299€.
Im Online Shop inzwischen ausverkauft; die lokalen Mediamarkt-Händler führen den Preis aber ebenso. Sollte der Preis noch falsch ausgeschrieben sein, so kann man einen Verkäufer ansprechen, die dann den Online Preis verfügbar machen, sofern die Platte im Laden ist.
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Wie Abt schon sagte, es geht um häufige Zugriffe.
Wenn du also häufig auf nicht veränderliche Daten zugreifst hilft es.
Ich habe irgendwo am Wochenende die Samsung 830 256GB für €159 gesehen.
Wenn du also häufig auf nicht veränderliche Daten zugreifst hilft es.
Das ist ein Trugschluss, da der Cache ja nicht soooo groß ist.
Prinzipiell stimmt das; verwendest Du aber andere Dateien öfter, so steigen diese im Index-Ranking. Dadurch fliegen die "häufig nicht-veränderlichen Daten" aus dem Cache, wenn andere häufiger verwendet werden.
Es steigert schon den Durchfluss; aber er hält sich auch im Rahmen.
Ich habe irgendwo am Wochenende die Samsung 830 256GB für €159 gesehen.
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Hallo zusammen,
Das ist ein Trugschluss, da der Cache ja nicht soooo groß ist.
bei Hybridfestplatten vielleicht, aber bei SDD Caching kann man ja eine normal große SSD einsetzen. Wenn man eine 128/256er Platte fürs Caching nehmen würde, sollte das mehr als großzügig sein.
Der Controller erkennt welche Daten häufig verwendet werden; genau diese werden in den Cache geschoben.
Ist das - auch von dir FZelle - eine Vermutung, oder gibt es dazu irgendwelche Herstelleraussagen oder Presseberichte, auf die ihr euch stützt? Denn beim Caching kommt es darauf an, dass möglichst die Daten im Cache sind, die man gerade braucht. Und da besteht für Daten, die gerade geschrieben wurden, sicher eine höhere Wahrscheinlichkeit, als für Daten, auf die man früher täglich zugegriffen hat, aber seit einem Jahr nicht mehr. Die (absolute) Häufigkeit des Zugriffs ist also nur ein Kriterium unter anderen. Sicher, dass die Hersteller beim Schreiben nicht cachen?
herbivore
Ich hab meine Aussage auf die ersten Hybrid-Festplatten bezogen, die nur 4-8GB an SSD-Speicher haben (vor allem 2,5")
Dass es bei aktuellen, die vielleicht schon 50GB oder mehr als SSD gibt: da kann das durchaus anders sein.
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Also ich würde ja vom Caching-Wunsch Abstand nehmen und halt eine normale SSD nehmen.
Und wenn Media Markt auch beim Offlinekauf auch innerhalb 2 Wochen oder so Waren noch zurücknimmt (ich weiß es nicht) würde ich die 500 GB m4 für 300 € holen, das ist ein sehr guter Preis und die m4 ist beliebt.
Ich vermute jetzt einfach mal, dass herbivore schon durchaus meint, eine eigene SSD einzubauen, diese dann aber nur für Caching zu nutzen.
Also das, was wie herbivore auch richtig schrieb i.a. SSD Caching genannt wird:
Hallo vagtler,
korrekt, zumindest erwäge ich das. Wobei ich natürlich zur Kenntnis nehme und berücksichtige, dass SSD Caching von den myCSharp.de-Mitgliedern nicht eingesetzt wird.
Anderseits würde eine 500er SSD für die allermeisten meiner Daten reichen und 300Euro wären noch erschwinglich. Vielleicht warte ich auch noch ein bisschen. Es scheint ja momentan einen starken Preisverfall bei SSDs zu geben.
herbivore
Ist das - auch von dir FZelle - eine Vermutung, oder gibt es dazu irgendwelche Herstelleraussagen oder Presseberichte, auf die ihr euch stützt?
Dass nur beim Lesen gecacht wird, stand auch mal in einer c't (frag' aber bitte nicht, in welcher 😄); dürfte aber irgendwann zwischen Januar und Mai gewesen sein.
Schreibzugriffe erfolgen (zumindest in der aktuellen Generation) immer mindestens gleichzeitig auf HDD und SSD (wodurch die HDD dann die SDD ausbremst).
BTW: Ich setze (zugegebenermaßen aus Kostengründen) eine 80GB SSD in Kombination mit einer 2TB-Platte und einer 500er Platte ein.
Der Platz auf der SSD reicht, wenn man größere Verzeichnisse, bei denen es nicht auf hohe Geschwindigkeiten ankommt (z.B. C:\Windows\Installer; Steam-Bibliothek etc.) auf die HDD kopiert und dann per mklink
eine Junction erstellt (oder gleich auf die HDD installiert).
Daten (z.B. Schriftverkehr, FF-Profil, ...) habe ich ausschließlich auf der HDD liegen; die VS-Projekte liegen in einem Unterordner auf der SSD und werden per subst
zwecks schnellerem Zugriff als virtuelles Laufwerk "X:" gemountet.
Klar - das ganze erfordert ein paar Minuten Einrichtungszeit; wenn's dann aber mal läuft, reicht aber auch eine "kleinere" SSD (wobei ich bei den Preisen zur Zeit auch eher eine 256er nehmen würde). 512GB SSD-Kapazität halte ich derzeit zwar für sicherlich ganz nett, aber eben auch (im Angesicht des Preises) für durchaus verzeichtbar; das Geld würde ich dann eher in eine höherwertige HDD investieren (7200 Umdrehungen, großer Cache usw.).
Nicht zu vernachlässigen (vor allem in Notebooks) ist die nicht vorhandene Geräusch- (und Wärme?) Entwicklung von reinen SSD
Naja, Geräuschentwicklung hat man bei ner SSD natürlich nicht. Aber was den Stromverbrauch (und damit der Wärmenetwicklung) angeht, sind SSDs auch nur im Leerlauf besser (wobei sie natürlich ne bessere Leistung haben bei gleicher Leistungsaufnahme) und selbst dann redet man von 2-3 Watt gegenüber HDDs. Da macht der verwendete Chipsatz vom Mainboard meist schon nen größeren Unterschied aus, von anderen Komponenten wie CPU und GPU mal ganz zu schweigen 😃
Baka wa shinanakya naoranai.
Mein XING Profil.
Viel interessanter ist bei Notebooks auch die Unanfälligkeit einer SSD gegen Stöße.
Mit einer HDD hatte ich immer ein wenig Angst, wenn ich auf einem wackeligen Tisch getippt habe oder mal jemand etwas heftiger auf den Tisch geklopft hat bzw. ein Buch etwas heftiger fallen gelassen hat.
Einer SSD machen derartige Erschütterungen nichts aus.
Aber ich glaube, wir driften damit ins OT ab 😉
Aber ich glaube, wir driften damit ins OT ab 😉
Finde ich nicht unbedingt. Um das eigentliche Thema vielleicht. ABER man sollte eines beachten:
Manche Laptops haben einen Free-Fall-Sensor, der eine HDD beim Herunterfallen schützen soll, in dem die Köpfe in die Halteposition gefahren werden, sodass die Platter nicht beschädigt werden.
Dieses muss unbedingt deaktiviert werden, da Windows dies (noch) nicht automatisch erkennt und ab und zu hier ebenfalls ein Bluescreen geworfen werden kann. Im Dell Forum hab ich das hin und wieder gelesen.
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Hallo Abt,
wobei ein BlueScreen wohl eindeutig besser ist als ein HeadCrash. Aber das ist nun wirklich OT. Also bitte nicht weiter vertiefen.
herbivore