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Windows 10 - Diskussion

Erstellt von trib vor 8 Jahren Letzter Beitrag vor 8 Jahren 11.315 Views
T
trib Themenstarter:in
708 Beiträge seit 2008
vor 8 Jahren
Windows 10 - Diskussion

Hallo zusammen,

in den Szenenews wurde Win10 bereits angekündigt, bzw. schon ein paar Bugfixe vorgestellt.
Hier würde ich gerne ein paar Eindrücke schildern, Lob oder Kritik aussprechen.

Vorab konnte ich die Preview Versionen in der Firma schon testen und sie gefiel mir sehr gut. Auf Servern waren die Kacheln einfach extrem überflüssig, da kam Win10 gerade recht.
Jedoch fehlten bis zur Final auch noch ein paar Funktionen oder waren noch nicht gänzlich fertig. Cortana, Startmenü, Edge, usw.

Nun habe ich meine private Maschine upgedated (Convertible Notebook). Zwar war ich aufgrund des Touchscreens schon ziemlich zufrieden mit 8.1, aber besser geht immer 😃
Die Installation verlief problemlos und augenscheinlich wurden die allermeisten Konfigurationen und alle Programme & Apps übernommen. Löblich, so soll es sein!
Was ging nicht:*Einige Email-Konten, diese mussten manuell angepasst, bzw. eins sogar entfernt und neu erstellt werden. *Die Kacheln wurden nicht übernommen. Man muss alles wieder selbst hinzufügen und anordnen.

Wo wir gerade bei der Mail-App sind, die finde ich mit dem Transparenten Hintergrund nicht so gelungen. Auch ist der Wechsel zwischen den Konten nun etwas versteckter.

Klappe ich nun mein Display um, so wird auf den Tablet-Modus umgeschaltet. man erhält wieder das Kachelmenü und jede App oder jedes Programm wird in Vollbild gestartet.
Wo vorher ein Wisch ausgereicht hat um von einer Anwendung zur nächsten zu gelangen, erscheint jetzt die Übersicht aller offenen Programme. Wieder ein Wisch mehr als vorher.
Die Kacheln werden nun vertikal angeordnet und nicht mehr horizontal. Da muss man sich nicht nur extrem umgewöhnen, ich finde es von der Aufteilung auch einfach falsch. Das Gruppieren verliert dabei irgendwie teilweise seinen Sinn.
Wechselt man nun zurück zum regulären Modus, bleiben alle Anwendungen im Vollbild. Das ist nicht perfekt, aber sie behalten zumindest ihre letzte Position, wenn man sie wieder verkleinert.

Das Startmenü mit den Kacheln als Vorschau ist okay. Man kann den Kachel-Bereich etwas breiter ziehen um mehr Apps zu sehen. Unter Win8 habe ich mich darauf eingelassen, so gut wie alle Programme nur als Kachel und nicht als Desktop-Verknüpfung zu verwenden. Ein Tipp auf die Win-Taste, ein Klick, fertig! Das erfordert nun mehr Scroll-Arbeit.
Wer die "zuletzt verwendeten Apps" ausgeblendet hat (Welche ich noch nie angeklickt habe. Wo kommen die her?) hat nun ein schwarzes, ungenutztes Feld. Das war in der Preview besser.

Die Updates installieren sich nun selbstständig. Das ist in Ordnung so. Leider erfährt man nun aber nicht mehr ob man den Rechner einfach herunterfahren kann, oder noch ein "Update wird angewendet XX%" Bildschirm erscheint.
Bisher hatte ich schon 2x, dass sich der PC nicht ausgeschaltet, bzw. beim runterfahren aufgehangen hat. Daher muss ich dann warten um nochmal am Lüfter zu horchen 😕

Grundsätzlich finde ich das Design gut, die Performance ist toll, aber ein paar Dinge die bei Win8, bzw. 8.1 gut gelöst waren und an die man sich gewöhnt hat, wurden leider verschlimmbessert.

3.825 Beiträge seit 2006
vor 8 Jahren

Ich habe alle Rechner und Tablets auf Windows 10 umgestellt und es gefällt mir sehr gut.

Was mit bisher aufgefallen ist :

  • Updates liefen alle gut, auf einem Rechner musste Office neu installiert werden, Lizenz ging nicht mehr.

  • Das Verschieben von Fenstern geht nicht mehr wenn man schnell klickt und die Maus bewegt. Man kann das manchmal so provozieren : Fenster hin und herbewegen bis sich alle Fenster minimieren. Dann hin und herbewegen bis alle Fenster sich wieder herstellen. Nun lässt sich das Fenster nicht mehr verschieben. In vorherigen Windows-Versionen ging das.

  • Man kann erstmal keine Verknüpfung "Windows Update" anlegen. Ich finde das praktisch um die neusten Updates abzurufen bevor man mit Notebook oder Tablet längere Zeit unterwegs ist und nur mit mobilem Internet Online sein kann.

Mit einem Trick geht es doch :
Windows Update Verknüpfung auf dem Desktop anlegen :
Rechter Mausklick auf eine leere Stelle des Desktops, dann [Neu] [Verknüpfung]
Speicherort : %windir%\explorer.exe %localappdata%\Packages\windows.immersivecontrolpanel_cw5n1h2txyewy\LocalState\Indexed\Settings\de-DE\AAA_SystemSettings_MusUpdate_UpdateActionButton.settingcontent-ms
[Weiter]
Namen : Windows Update
[Fertigstellen]
Rechter Mausklick auf das neue Icon, dann [Eigenschaften] [Anderes Symbol]
[Entf] [OK]
Das richtige Icon heraussuchen (3. Zeile, 12.Spalte), anklicken und [OK] [OK]

Grüße Bernd

Workshop : Datenbanken mit ADO.NET
Xamarin Mobile App : Finderwille Einsatz App
Unternehmenssoftware : Quasar-3

16.806 Beiträge seit 2008
vor 8 Jahren

Ich war einer der vielen, die den Black Screen of Death hatten.
Lag bei mir daran, dass meine interne Grafikkarte am PC nicht deaktiviert war und dort der Installationsscreen gehangen war - die externe Grafikkarte wurde ignoriert.

Ansonsten war bei mir alles einwandfrei und ich bin begeistert von Windows 10.
An ein paar Ecken zwickts noch*Es werden nicht alle Programme in der "Startsuche" gefunden, sodass ich über den Explorer gehen muss um eine Anwendung zu starten *Manchmal wird unter der Festplattenübersicht überhaupt keine Festplatte angezeigt

  • Ich verwende Kaspersky; die bieten aber noch keine Version für Windows 10
  • Ich versteh nicht, wieso der Shutdown-Button im Startmenü über "All apps" ist (drücke aber eh meist Alt+F4)
  • Die Tile Anordnung fande ich unter Windows 8.1 besser
  • An meinem Laptop (XPS1), das sowieso einen miesen Akku hat, ging es leider nochmals nach unten
  • Manchmal lädt bei mir die Taskleiste nicht, sodass ich neustarten muss
  • Ich finde Edge enorm interessant; leider stürzt er oft ab sodass ich doch wieder den Chrome nutze

Insgesamt aber finde ich Windows 10 wunderbar und freue mich auch auf die Handy Version.
Sobald das Surface 4 und das Nokia 950 da ist, wird das meine Umgebung vollenden. 😃

2.298 Beiträge seit 2010
vor 8 Jahren

Hallo,

auch ich habe mein privates Notebook auf Windows 10 umgestellt. Bisher habe ich auch keine Probleme feststellen können und bin durchaus zufrieden.

Was mir jedoch auffiel: Obwohl sätmliche Datenschutzeinstellungen so angepasst sind, dass alles inaktiv ist, scheint das Notebook irgendwo hin zu telefonieren. Es gibt einen minimalen Upload (um die 80 KBit / s) und Download um die 190 Kbit / s) die permanent anliegen. Den Grund konnte ich bisher noch nicht ausmachen.

EDIT:
Ich hatte beim Upgrade über dieses Upgrade Icon ebenfalls den Blackscreen of Death. Das ganze lies sich bei mir nur durch ein Auffrischen des Systems über das Recovery Menü beheben. Nachdem ich das System dann wieder auf Windows 8.1 hatte, habe ich das Installationstool von Microsoft herunter geladen und damit den Upgradevorgang durchgeführt.

Wissen ist nicht alles. Man muss es auch anwenden können.

PS Fritz!Box API - TR-064 Schnittstelle | PS EventLogManager |

16.806 Beiträge seit 2008
vor 8 Jahren

Was mir jedoch auffiel: Obwohl sätmliche Datenschutzeinstellungen so angepasst sind, dass alles inaktiv ist, scheint das Notebook irgendwo hin zu telefonieren. Es gibt einen minimalen Upload (um die 80 KBit / s) und Download um die 190 Kbit / s) die permanent anliegen. Den Grund konnte ich bisher noch nicht ausmachen.

Das sind anscheinend MSN Tiles, die Daten laden, auch wenn die Tiles gar nicht sichtbar sind.
Even when told not to, Windows 10 just can’t stop talking to Microsoft

2.298 Beiträge seit 2010
vor 8 Jahren

Hallo,

dann werde ich doch nach Feierabend direkt mal die MSDN Tiles komplett deaktivieren. Mal sehen ob das reicht.

Wissen ist nicht alles. Man muss es auch anwenden können.

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3.511 Beiträge seit 2005
vor 8 Jahren

Moin,

habe meine Kisten auch mittlerweile alle auf 10 umgestellt. Laptop und Rechner zum Entwickeln habe ich komplett neu aufgesetzt (wurde auch mal Zeit und gleich sauber alles auf VS2015). Installation, bzw. Update von 7 und 8.1 lief ohne Probleme. Meine Daddel-Kiste habe ich direkt auf 10 geupdated. Lief ebenfalls ohne Probleme. Hier hatte ich nur das Problem mit den NVidia Grafikkartentreibern. Aber nach einer Neuinstallation der Treiber alles wieder gut.

Edge gefällt mir ganz gut und hatte hier noch keinerlei Abstürze. Lästig ist, dass beim Schließen eines Tabs die restlichen Tabs sich nicht von der Größe her anpassen. Beim IE11 konnte man so wunderbar 5-6 Tabs einfach "wegklicken". Beim Edge muss man jetzt wieder mit der Maus immer wieder das "X" "suchen" (ja, ich bin überzeugter Maus-User 😃 ).

Bei meinem Laptop (Asus Zenbook) musste ich leider feststellen, dass die Akkuleistung von knapp 8h auf 7h runtergegangen ist. Auch habe ich irgendwie das Gefühl, dass die SSD (840 Evo) nicht die Performance erreicht, wie vorher (Win 7).

Spiele auf der Daddel-Kiste habe ich nur kurz die aktuelleren angespielt. Lief soweit ohne Probleme. Hier bin noch auf die GoG Spiele gespannt, da es dort wohl mit der DosBox Probleme geben soll. Bin auf die ersten DX12 Spiele gespannt.

Cortana habe ich noch nicht genutzt und werde dies wohl auch nie tun. Ich weigere mich mit meinem Computer zu sprechen. Ich spreche auch nicht mit meinem Smartphone.

Ich habe übrigens auch das Problem, dass 20% der installierten Anwendungen nicht in der "Alle Apps" Auflistung auftauchen. Dann auch übrigens nicht in der App Übersicht beim Deinstallieren. Muss dann alles manuell gesucht/deinstalliert werden. Ist auch lästig, aber das passiert ja ziemlich selten.

Das Feature welches mich am meisten überzeugt hat ist übrigens: Apt-Get for Windows. Kannte ich noch nicht.

Gruß
Khalid

"Jedes Ding hat drei Seiten, eine positive, eine negative und eine komische." (Karl Valentin)

B
357 Beiträge seit 2010
vor 8 Jahren

Bisher habe ich nur mein Notebook umgestellt. Da war momentan eh nix großartig drauf, so dass ich da auch mit Sicherungen und Programmlizenzen auf nichts achten musste. Da läuft alles großartig und wird auch genutzt (Samsung Chronos 7). Ein Problem hatte ich, als ich das Update bei einem Bekannten machen wollte (Windows 8.1 vorher auf einem Acer Aspire E51) und zwar wollte das Touchpad partout nicht mehr funktionieren. Dieser Acer Launcher war auch unter Win10 nicht zu installieren. Frustriert hab ich erst mal abgebrochen. Mal noch ein halbes Jahr warten.

T
trib Themenstarter:in
708 Beiträge seit 2008
vor 8 Jahren

Was mir jedoch auffiel: Obwohl sätmliche Datenschutzeinstellungen so angepasst sind, dass alles inaktiv ist, scheint das Notebook irgendwo hin zu telefonieren. Es gibt einen minimalen Upload (um die 80 KBit / s) und Download um die 190 Kbit / s) die permanent anliegen. Den Grund konnte ich bisher noch nicht ausmachen.

Jeder, der Win10 runtergeladen hat, stellt es den anderen als Upload automatisch zur Verfügung. Das könnte der Grund sein.
Obwohl ich die MSN Tile nicht ausschließen würde. Weshalb ist denn bitte allein die News App über 1GB groß?!?

A
3 Beiträge seit 2015
vor 8 Jahren

Habe mal auf einem uralten CAD-Notebook Windows 8.1 damals installiert und zur meiner Überraschung, man konnte ohne Probleme arbeiten (VS 2010, VS 2013 Express, MS SQL 2008 usw.). Hat ab und zu etwas gestottert, aber nur dann, wenn man kompiliert hat.

Bei einem Kollegen habe ich in der VM Windows 10 gesehen (die verbesserte Variante von 8.1) und bin echt am überlegen, es bei mir umzustellen.

P.S.: Windows 10 könnte ein Fortschritt sein, wenn es wie 8.1 keine höheren Hardwareanforderungen braucht als Win 7. Obwohl Win 7 bis jetzt sehr sehr super ist. Fragt sich bloß, wann die Industrie nach zieht. Wir erinnern uns da an XP, welches immer noch läuft und das Support erst vor kurzem eingestellt wurde. Und ich war noch damals in der Schule (8/9 Klasse) als XP kam.

16.806 Beiträge seit 2008
vor 8 Jahren

Es ist üblich, dass die Industrie bzw. dass Firmen i.d.R. eine Windows Version überspringen; und da hats eben Windows 8 getroffen.
Windows 8 wurde hier auch dadurch gebremst, dass viele Firmen beim 2008 R2 Server geblieben sind; in einer Domänenumgebung Windows 8 unbedingt den 2012 Server will.

Keine größere Firma hat die Ressourcen alle 2 Jahre auf ein neues System hart zu migrieren.

2.298 Beiträge seit 2010
vor 8 Jahren

Keine größere Firma hat die Ressourcen alle 2 Jahre auf ein neues System hart zu migrieren.

Sehe ich genauso. Bei einem Unserer Kunden werden wir Ende diesen Jahres zum Beispiel die Migration von mehreren Windows Server 2004 Systemen auf Windows Server 2012 begleiten.

Deaktivieren der Bereitstellung von Updates hat das Problem mit dem unklaren Up- / und Download übrigens gefixt. Danke dafür. 👍

Wissen ist nicht alles. Man muss es auch anwenden können.

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49.485 Beiträge seit 2005
vor 8 Jahren

Hallo zusammen,

ich habe Windows 10 auf dem neuen (8.1-)Rechners meines Vaters installiert und bin einigermaßen hin und her gerissen - mit Tendenz zu "her". Also den großen Wurf, wie die meisten schreiben, finde ich es nicht.

Oberfläche bedienbarer und nahtloser als bei Windows 8/8.1, aber ...

Windows 10 ist zwar meiner Meinung nach (Achtung, Wortspiel) "oberflächlich" deutlich besser als Windows 8.1 - mit dem ich in der kurzen Zeit, in der ich damit arbeiten musste, um noch schnell alle vorhandenen 8.1 Updates einzuspielen, fast verzweifelt wäre. Alleine schon das Startmenü und die Apps, die immer Fullscreen dargestellt wurden und mich so vom Desktop "weggerissen" haben: Das war kein Arbeiten, sondern immer nur ein ständiger Kampf gegen das Startmenü und gegen die Apps. Nahtlos ist wirklich anders.

Zugegeben: Windows 8 war mehr oder weniger im Auslieferungszustand. Bei Windows 10 habe ich erstmal alles so konfiguriert, wie ich bzw. mein Vater es haben wollte. Also kein ganz fairer Vergleich, trotzdem hat Windows 10 bei der (nahtlosen) Bedienung gewonnen.

Ich habe bei Windows 10 im Gegensatz zu Windows 8/8.1 nicht mehr den Eindruck, mit den Kacheln zwangsbeglückt zu werden, sondern, dass mein Wunsch (wieder) ernst genommen wird, nahtlos auf und mit dem Desktop arbeiten zu können. So hätte es von Anfang an seien können (und müssen).

... Datenabflüsse und ...

Aber was Windows sich da alles für Rechte rausnimmt, wenn man nicht aufpasst, ist schon heftig. Nichts mehr von dem Grundatz: "Ich kaufe ein Betriebssystem und dann habe ich automatisch alle meine Daten, die ich nicht explizit teile, für mich". Es ist eher anders herum: Wenn man nicht überall alles mögliche abschaltet, dann teilt man jede Menge Daten.

Nicht Missverstehen: Ich bin ein Freund von Always-On, jedoch in Richtung auf meinen Rechner. Was von meinem Rechner abfließt, möchte ich genau kontrollieren. Und ich möchte vor allem nicht, dass etwas unbeabsichtigt oder unerkannt abfließt. Ich will die Herrschaft über meinen Rechner und meine Daten.

Ich denke, die wenigsten werden sich so durch die Einstellungen wühlen wie ich. Wenn man bei der Installation aus Bequemlichkeit "Express Einstellungen" wählt, dann ist quasi alles offen und man hat massiven Datenabfluss an Microsoft.

Und selbst wenn man im benutzerdefinierten Modus alles aus "AUS" schaltet, gibt es noch diverse Einstellungen in der neuen und alten Systemsteuerung, die man abschalten muss, damit der eigene Rechner nicht zur "Wanze" wird und einen ausspioniert.

** Bundelung mit neuen Geschäftsmodellen**

Viele von den neuen Apps, die vorinstalliert sind, kann man nicht mal deaktivieren geschweige denn deinstallieren. Vor allem natürlich die, mit denen Microsoft zukünftig Geld verdienen will.

Wir hatten das Thema doch eigentlich schon 1:1 seinerzeit mit dem Internet-Explorer, wo Microsoft durch die Bundelung seine Monopolstellung ausgenutzt hat und eben darum diese Bundelung auf Betreiben der EU-Kommission verboten wurde. In dem Prozess hatte Microsoft damals auch gesagt, dass man den Internet-Explorer nicht deinstallieren kann, weil er ist zu tief mit dem System verwoben. Aber am Ende hat es Ihnen nichts genutzt, und die Bundelung (in dem Sinne, dass der IE als Standard-Browser eingestellt ist) als rechtswidrig erklärt.

Daraus hätte man durchaus lernen können und müssen, dass bei der Bundelung neuer Geschäftsmodelle (jetzt: App Store, Music Store, Video Store, ...) diese - aus meiner Sicht - nicht so mit dem System verwoben werden dürfen, dass man sie nicht deinstallieren kann.

Immerhin habe ich jetzt gefunden, wie man die Windows-Firewall so konfiguriert, dass sie standardmäßig auch ausgehende Verbindungen blockiert. Auf diese Weise habe ich den ganzen nicht zu deinstallierenden Apps zumindest den "Saft" abgedreht (hoffe ich). Zusätzlich habe ich durch die Installation selbst gewählter Anwendungen, für alle relevanten Datentypen, verhindert, dass die nicht deinstallierbaren Apps zum Zuge kommen.

Es bleibt jedoch, dass ich an diversen Stellen den Eindruck habe, dass Microsoft Empfehlungen ausspricht, die in erster Linie Ihnen und nicht den Wünschen des Benutzers dienen. Wenn man z.B. ein neues Programm installiert, das Dateien/Dateitypen verknüpft (am Anfang sind fast alle relevanten Dateien mit den nicht deinstallierbaren Microsoft Apps verknüpft), dann bekommt man beim ersten Doppelklick auf eine Datei von dem entsprechenden Dateityp einen Dialog, der fragt, ob man die Dateien wirklich mit dem neuen Programm öffnen will.

Der Dialog mach auf mich den Eindruck, dass da zumindest implizit die Empfehlung von Microsoft mitschwingt, doch besser nicht auf das neue Programm zu wechseln, sondern die Standardverknüpfung zu den Microsoft Apps zu belassen.

Wie soll die Datei geöffnet werden?

[B]Diese App weiterhin verwenden[/B]
Irfanview

[B]Highlights in Windows 10[/B]
Fotos
Fotos werden im Handumdrehen für Sie verbessert und organisiert, damit Sie sie sofort bearbeiten und teilen können.

[B]Weitere Option[/B]
Paint
Windows-Fotoanzeige

[] Immer diese App zum Öffnen von .png-Dateien verwenden.

Also schon subtil, aber eben wirklich fies subtil. Die selbst gewählte Anwendung wird ohne Grund infrage gestellt - immerhin habe ich ja bei deren Installation ausgewählt, dass die (png-)Dateien mit ihr verknüpft werden sollen. Für mich liest sich die Frage so: Wollen wirklich DIESE (bäh) Anwendung verwenden? Das wird noch dadurch verstärkt, dass die selbst gewählte Anwendung einfach nur genannt wird, wogegen die Microsoft App regelrecht angepriesen wird.

Auch da wird nach meiner Ansicht wieder die marktbeherrschende Stellung ausgenutzt, um die microsoft-eigene Produkte (insbesondere die Stores bzw. den Zugang dazu) in den (anderen/neuen) Markt zu drücken.

Cortana: Dient einem anderen Herren

Am meisten hatte mich Cortana interessiert, aber wenn man alle Einstellungen datensparsam einstellt (siehe oben), dann kann man Cortana nicht verwenden. Bzw. fragt Cortana andersherum um Zustimmung und wenn man die verweigert, dann sagt sie, tja, dann eben nicht. Zumindest habe ich das so in Erinnerung. Im Endeffekt konnte ich Cortana ohne Preisgabe von Daten also nicht mal ausprobieren.

Ein lebender persönlicher Assistent muss vor allem verschwiegen sein. Da muss man doch wissen: Wenn ich dem was sage, dann verlässt das den Raum nicht. Natürlich weiß ein echter persönlicher Assistent auch viel über die eigenen Gewohnheiten und Vorlieben, aber gerade deshalb erzählt er es keinem anderen (oder sollte es zumindest nicht). So ein lebender persönlicher Assistent sammelt natürlich auch jede Menge Daten und Erfahrungen, aber eben in seinem Kopf, also lokal, wenn man so will. Er sendet sie nicht an andere/dritte, damit die daraus ihren Nutzen ziehen. Gerade einem persönlichen Assistenten muss man doch vertrauen, dass er einen nicht verrät. Wenn man sich darauf nicht verlassen kann, und immer damit rechnen muss, dass das gesammelte Wissen gegen einen verwendet wird, und sei es nur für subtile Manipulationen, kann man nicht mit dem persönlichen Assistenten zusammenarbeiten.

Zwangsupdates auch für neue Features und funktionale Änderungen

So wie ich es verstanden habe, kann man bei Windows 10 Updates nicht mehr auswählen bzw. nicht mehr einzelne unerwünschte Updates ausblenden. Solange es dabei nur um Sicherheitsupdates gehen würde, wäre das in Ordnung. Aber nach den Plänen von Microsoft sollen auch neue Features und Funktionale Änderungen per Update verteilt werden. So wie ich es verstanden habe, soll es keine neuen Versionen von Windows mehr geben, sondern alle Features, die sonst in eine neue Version vom Windows geflossen wären, sollen, sobald sie fertig und erprobt sind, per Update verteilt werden. Man kann wohl allenfalls noch wählen, ob man die Updates etwas früher oder etwas später bekommen will. Was erstmal nett klingt, nämlich quasi alle neuen Versionen von Windows während der Lebensdauer des Geräts für lau, verkehrt sich ins Gegenteil wenn man überlegt, dass damit auch die Kacheloberfläche nicht als separates und damit verweigerbares Windows 8 in den Läden gestanden hätte, sondern als Update zwangweise auf jeden Windows Rechner gekommen wäre.

Dem Kunden geht dadurch die Marktmacht verloren, etwas, was ihm nicht gefällt, einfach nicht zu kaufen (oder wenigstens nicht zu installieren) - was ja dann bei Microsoft in Bezug auf Windows 8 auch zu einem Umdenken geführt hat - sondern er bekommt es installiert, ob er will, oder nicht.

Das empfinde ich momentan eindeutig als KO-Kriterium für den Umstieg auf Windows 7 auf meinem eigenen Rechner.

Design

Das im Vergleich zu Luna und Aero schlichte Design hat mich bewogen, gar nicht auf das Windows-2000-Design zu wechseln, welches ich auch unter Windows 7 eingestellt habe, sondern tatsächlich mit dem aktuellen (Fenster-)Design zu arbeiten (bzw. meinen Vater damit arbeiten zu lassen 😃. Das neue Design ist zwar etwas anders als bei Windows 2000, aber doch so nah dran, dass ich damit leben kann. An einigen Stellen ist es sogar ziemlich minimalistisch, z.B. sind einige Icons von Windows selbst im Systemtray rein schwarz-weiß, also weiße Symbole auf schwarzem Grund.

Auch zur neuen Systemsteuerung (Start/Einstellungen) - die gar nicht schlecht ist und im Gegensatz zur weiterhin vorhandenen alten Systemsteuerung aus einem Gruß wirkt - passt dann das minimalistische Design von Titel, Menüs, Rahmen usw. des aktuellen Designs besser, als wenn man die Fenster auf das Windows-2000-Design umstellen würde. Allerdings gibt es eine ganze Reihe von Einstellungen, die nicht in der neuen, sondern weiterhin nur in der alten Systemsteuerung vorhanden sind.

Fazit

Das ist erstmal, was mir so einfällt. Vermutlich habe ich noch einiges vergessen. 😃 Aber ich denke, dass große Bild meines ersten Eindrucks passt so, wie ichs geschrieben habe.

Ich bin dankbar, dass ich auf dem Rechner meines Vaters Erfahrungen mit Windows 10 sammeln konnte, aber ich werden auf meinem eigenen Rechner und auf dem meiner Freundin (noch) nicht auf Windows 10 umsteigen. Dadurch, dass Windows 7 keine Apps ausführen kann, ist auf mich noch kein nennenswerter Druck entstanden. Alle Programme, die ich benötige, gibt es als normale Desktop-Anwendungen.

Kurz vor Ende des kostenlosen Update Angebots, also so in 11 Monaten, werde ich mir die Sache nochmal überlegen. Aber wenn sich bezüglich des KO-Kriteriums der Zwangsupdates auch für neue Features und funktionale Änderungen nichts geändert hat und auch sonst der Druck nicht steigt, werde ich - für die hoffentlich noch lange Lebensdauer meines jetzigen Rechners - wohl eher nicht umsteigen.

herbivore

888 Beiträge seit 2007
vor 8 Jahren

Hallo,

hier auch mal meine Erfahrungen:

Im großen und ganzen bin ich zufrieden, habe in der Firma und privat alles umgestellt.
Von Windows 7 auf 10, 8 hatte ich überall ausgelassen. Habe geupdatet und auch neu aufgesetzt.

Folgende Dinge funktionieren aktuelle leider nicht bei mir:

  • Windows Apps in "manuellem" AppContainer starten?
  • Oracle Virtual Box geht in aktueller Version (5.0.2) nicht (kein Netzwerktreiber im Bridged-Mode)
  • Oracle 12 Client lässt sich nicht installieren, nur der 11er tut es
  • Die Suche zuckt immer mal wieder rum und findet nicht immer alles
  • Nach dem booten wird meine Tastatur nicht erkannt, ein raus/rein hilft
  • Treiber für mein UMTS-Modem gibt es noch nicht
  • Heute früh ist das komplette Startmenu abgestürzt, mehrmals, wurde zum Neustart gezwungen
  • Die Laptops ohne SSD booten spürbar länger

Grüße

J

2.298 Beiträge seit 2010
vor 8 Jahren

Hallo herbivore,

Oberfläche bedienbarer und nahtloser als bei Windows 8/8.1, aber ...
...

In dem Teil finde ich das "aber" irgendwie nicht, sondern nur die Begründung warum die Oberfläche bedienbarer und nahtloser ist. Hast du was vergessen oder war es im Schreibfluss dann weg?

... Datenabflüsse und ...
...

Hier stimme ich dir zu, Datenschutztechnisch ist Windows 10 im Auslieferungszustand eine Katastrophe. Ich hoffe auch, dass nach Deaktivierung aller Flüsterfunktionen wirklich nichts mehr geflüstert wird.

** Bundelung mit neuen Geschäftsmodellen**

...

Wir hatten das Thema doch eigentlich schon 1:1 seinerzeit mit dem Internet-Explorer, wo Microsoft durch die Bundelung seine Monopolstellung ausgenutzt hat und eben darum diese Bundelung auf Betreiben der EU-Kommission verboten wurde. ...

Das ist richtig, hier musst du aber vorsichtig sein. Der Store selbst ist aus meiner Sicht berechtigt vorinstalliert. - Google handhabt das ganze doch auf Android auch nicht anders. Auch bietet M$ weiterhin von allen Windows 10 Versionen eine "N"-Version also ohne Media Player und Internet Explorer. - WIe sich das mit Edge verhält weiß ich nicht. Dazu war nichts zu lesen.

Cortana: Dient einem anderen Herren
...

Mit Cortana hast du meine volle Zustimmung. Es ist einfach eine Frechheit, dass es die Arbeit einstellt, wenn man Wert auf Datenschutz legt. Dann hätte man es gleich sein lassen können.

Zwangsupdates auch für neue Features und funktionale Änderungen
...

Das mit den Zwangsupdates gilt nur für die Home-Version. Ab der Pro-Version hat man wieder volle Kontrolle. Sollte das also wirklich dein einziges KO-Kriterium sein, dann nimm eben nicht die Home-Version.

Wissen ist nicht alles. Man muss es auch anwenden können.

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5.657 Beiträge seit 2006
vor 8 Jahren

Hallo allerseits,

Hier stimme ich dir zu, Datenschutztechnisch ist Windows 10 im Auslieferungszustand eine Katastrophe. Ich hoffe auch, dass nach Deaktivierung aller Flüsterfunktionen wirklich nichts mehr geflüstert wird.

Das ist leider eine vergebliche Hoffnung, wie die angehängte Übersicht zeigt. Dort sind mal alle Dialoge aufgelistet, wo man die Einstellungen für die Privatsphäre setzen kann. Und ganz unten steht dann soetwas wie:

Some diagnostic data is vital to the operation of Windows and cannot be turned off if you use Windows

(Quelle)

Christian

Weeks of programming can save you hours of planning

49.485 Beiträge seit 2005
vor 8 Jahren

Hallo inflames2k,

Oberfläche [...]
In dem Teil finde ich das "aber" irgendwie nicht, [...]

Das Aber befindet sich nicht in dem Teil, sondern das Aber sind quasi alle anderen Teile. Kurz gesagt: Oberfläche gut, alle anderen genannten Punkte aus meiner Sicht mehr oder weniger schlecht.

Ich hoffe auch, dass nach Deaktivierung aller Flüsterfunktionen wirklich nichts mehr geflüstert wird.

Wenn ich den Rechner meines Vaters ans Netz gehängt habe, wurden ohne irgendwelche Benutzeraktionen innerhalb der ersten Minuten mehrere hundert Kilobyte an Daten übertragen. Keine Ahnung welche. Kann natürlich auch wegen Windows Update oder anderen berechtigten Datenübertragungen gewesen sein. Die Daten wurden trotz der genannten Deinstallationen, Deaktivierungen und Firewall-Einstellungen übertragen.

Ich denke, da werden andere Leute (Informatiker, Sicherheitsspezialisten, Hacker und Journalisten) sicher noch nachforschen. Und dann sehen wir genauer was passiert. Bis dahin bleibt es Spekulation.

Der Store selbst ist aus meiner Sicht berechtigt vorinstalliert

Dass es auch andere Systeme gibt, in denen ein Store vorinstalliert ist, weiß ich. Ich halte es trotzdem für (potenziell) unrechtmäßig. Etwas, was möglicherweise grundsätzlich legal ist, kann alleine dadurch unrecht werden, dass derjenige, der es tut, eine marktbeherrschende Stellung ausnutzt. Man muss sich also jeden Einzelfall separat anschauen. Ich lass mich da überraschen, welche rechtlichen Maßnahmen z.B. von der EU ergriffen werden. Möglicherweise wird auch gegen Bundelig auf anderen Systemen mit marktbeherrschenden Stellungen vorgegangen. Die Mühlen malen allerdings langsam.

Ab der Pro-Version hat man wieder volle Kontrolle

So hatte ich es zuerst auch gelesen, aber später wurden anderslautende Informationen veröffentlicht, u.a. in Microsoft präzisiert Pläne für Funktions-Updates bei Windows 10.

Ich lese es so, dass man auch bei Windows 10 Pro die Updates nur verzögern, aber nicht verhindern kann.

Die einzige Möglichkeit, Feature-Updates zu verhindern, scheint der Ring "Long Term Servicing Branch" zu sein, den es aber wohl nur für die Enterprise-(Volumen-)Lizenz gibt.

Wenn sich daran nichts ändert, bleibt es aus meiner Sicht ein KO-Kriterium.

herbivore

3.003 Beiträge seit 2006
vor 8 Jahren

Fefe spricht mir in Bezug auf die sogenannte Datensammelwut von Microsoft sehr aus dem Herzen (was selten genug vorkommt 😄).

Und so unterschiedlich kann man das sehen - während Herbivore froh ist, das Startkachelmenü los zu sein, damit er wieder flüssiger arbeiten kann, habe ich aus exakt demselben Grund bei mir alles so eingestellt, dass es aussieht wie Win8.1 - inklusive fullscreen-Kachel-Startmenü.

Win+X funktioniert auch immer noch, insofern....

LaTino
(im übrigen habe ich seit Win10 gern mal einen freeze beim Loginscreen, so dass ich hart booten muss. Unschön.)

"Furlow, is it always about money?"
"Is there anything else? I mean, how much sex can you have?"
"Don't know. I haven't maxed out yet."
(Furlow & Crichton, Farscape)

148 Beiträge seit 2006
vor 8 Jahren

Ich hab am Samstag Windows 10 mal installiert und war zunächst begeistert. Oberfläche gefällt mir viel besser als bei Win 8.1 und von der Bedienbarkeit auch (für mich) intuitiver.
Man muss dazu sagen, dass ich mich bei Win 8 zu 99,9 % im Desktop-Modus befunden habe, also die Apps selber kaum genutzt habe.

Bei Windows 8 hat bei mir der Ruhemodus nicht mehr funktioniert (vermutlich GraKa-Problem), wenn ich das Notebook wieder aufgeklappt habe, dann wurde das Display nicht mehr aktiviert und hell. Nur ganz dunkel im Hintergrund sichtbar. Dieses Problem konnte mit keinem aktualisierten GraKa-Treiber behoben werden (AMD Mobility Radeon HD 5640 oder so ähnlich). Also habe ich beim Zuklappen immer runtergefahren und musste neu starten. Dank SSD und Win8 ging das so fix, dass es nicht gestört hat.

Unter Windows 10 hat das wieder funktioniert -> super! Allerdings funktioniert jetzt der HDMI - Ausgang nicht mehr. Wenn ich mein Notebook mit HDMI an den Fernseher anschließe, dann passiert gar nix.. Der TV wird erkannt vom Notebook, aber ich kann nicht umschalten. Recherche im Netz ergab, dass dies ein bekanntes Problem ist und auch wieder am GraKa- Treiber liegt. Schade, einerseits ein Problem behoben, aber dafür ein neues eingefangen. Da ich den HDMI Ausgang sehr oft nutze, ist dies für mich leider keine Option..

Habe auf Win 8 zurückgebaut (dies hat super funktioniert) und bleibe erstmal dabei.. sollten die Treiber irgendwann mal aktualisiert werden, dann gerne zurück zu Win10.

I cna tpye 300 wrods pre mnuite!

U
135 Beiträge seit 2009
vor 8 Jahren

Ich verwende Kaspersky; die bieten aber noch keine Version für Windows 10

Auch wenn die Antwort vielleicht ein bisschen spät kommt 😉
Die Aussage verwundert mich ein wenig... ich habe Windows 10 am Release-Tag installiert - und bereits am 29.7. gab es die KIS2016, die laut Kaspersky Windows 10 unterstützt. Also zumindest die Kaspersky Internet Security gibts seit Release von Win10 auch mit einer kompatiblen* Version.

* die aber einen nervigen Bug hat: Tiles lassen sich nicht sauber vom Startmenü lösen... "Unpin from start", trotzdem sind die Tiles sichtbar... bis zu einem Restart der explorer.exe, dann sind sie weg

49.485 Beiträge seit 2005
vor 8 Jahren

Hallo zusammen,

bezugnehmend auf entsprechende Medienberichte, kommt Microsoft jetzt anscheinend langsam wegen der Datenübermittlung unter Druck. Die Datenschutzbeauftragen mehrerer Länder haben mit einer Untersuchung begonnen. Die Mindestforderung der Kritiker scheint zu sein, dass der Standard bei der Installation ist, dass alle Einstellungen auf AUS stehen und vom Benutzer erst auf Wunsch einzeln und explizit auf EIN geschaltet werden müssen. Und das dabei klarere Angaben zum Umfang der Daten, zur Art der Nutzung, zur Speicherdauer und zur Weitergabe an Dritte gemacht werden.

Wenn die Funktionen zur Datenübertragung nicht ganz aus Windows ausgebaut werden - und davon ist wohl nicht auszugehen -, fände ich diese Lösung ganz ok. Auch wenn unbedarfte Nutzer vielleicht weiterhin unreflektiert auf JA klicken.

Die Benutzerkontensteuerung fragt einen ja auch, ob es ok ist, dass bestimmte Programme lokale Änderungen vornehmen. Da wäre es erst recht sinnvoll, wenn es eine vergleichbare Abfrage gäbe, wenn ein Programm Daten senden will, nur dass diese Abfrage dann genau spezifizieren müsste, um welche Daten(arten) es geht und was mit den übermittelten Daten passieren wird.

Leider geht über die Konzentration auf den Datenschutz wohl momentan anscheinend der Blick auf die anderen Problemfelder, wie die Bundelung von Windows mit anderen Geschäftsmodellen (z.B. die Integration von Shops) und der Update-Zwang auch für funktionale Veränderungen, verloren.

Ich persönlich sehe den (weiter oben näher beschriebenen) Update-Zwang als viel stärkeres Problem und sogar KO-Kriterium als den Default der Datenschutzeinstellungen, denn ich persönlich sehe mich als informierter und qualifizierter Nutzer in der Lage, die die ganzen Datenschutzeinstellungen auch manuell so zu stellen, wie ich es für sinnvoll erachte, nämlich alle auf AUS. Wenn sie standardmäßig gleich alle auf AUS ständen, wäre das lediglich eine einmalige Arbeitserleichterung. Von ungewollten oder unerwünschten funktionalen Zwangsupdates bin ich jedoch die ganze Nutzungsdauer über bedroht, ohne dass ich etwas dagegen tun kann.

herbivore

3.003 Beiträge seit 2006
vor 8 Jahren

Ich kann zwar den Wunsch danach prinzipiell nachvollziehen, aber wann genau hast du zuletzt ein Update bei einer Home-Variante von Windows aktiv verhindern oder gar rückgängig machen müssen?

(war bei mir 2010, Zwangsupdate IE, das einige Komponenten einer Drittsoftware, die sich noch auf IE6 (!) verließ, zerschossen hat)

LaTino

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U
135 Beiträge seit 2009
vor 8 Jahren

Ich kann zwar den Wunsch danach prinzipiell nachvollziehen, aber wann genau hast du zuletzt ein Update bei einer Home-Variante von Windows aktiv verhindern oder gar rückgängig machen müssen?

Darum gings ihm doch gar nicht 😃
Er schrieb ja bereits, dass es ihn stört - und das kann ich nachvollziehen - dass er die Kontrolle darüber verliert zu entscheiden, ob er Änderungen am System mitmachen will oder nicht.
Wer etwa die Ribbons nicht mochte, hatte (zumindest die theoretische) Möglichkeit, bei Office 2003 zu bleiben... wem Modern UI partout nicht gefällt, hat sich an 7 festgeklammert...
Genau das geht aber künftig nicht mehr... Friss oder stirb! 😃

3.003 Beiträge seit 2006
vor 8 Jahren

Doch, ich denke schon, dass es ihm darum geht.
Eine Wahl, die man nicht trifft, ist auch keine, das ist mein Denkanstoß dabei 😉.

Der Kontrollverlust ist m.E. ein gefühlter. Und da die Entwicklung nicht mehr umkehrbar ist, sperrt man sich dagegen, für den Fall, dass man diese Kontrolle vielleicht irgendwann mal braucht.

Das ist ungefähr die Argumentation, mit der ich gegenüber meiner Frau vertrete, wieso ich so viele serielle Kabel im Keller horte.

Hat aber, denke ich, nicht viel mit rationaler Argumentation zu tun.

LaTino

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2.298 Beiträge seit 2010
vor 8 Jahren

Hallo LaTino,

das sehe ich ein wenig anders. Der Kontrollverlust bei der Entscheidung ob ein Update installiert wird oder nicht ist aus meiner Sicht bei Windows 10 deutlich kritischer als es noch bei Windows 7 war.

Wir reden hier von Funktionalen Änderungen am Betriebssystem. Da möchte ich vorher entscheiden, ob es drauf darf oder nicht bis ich mir zu 100% sicher bin, dass die Funktion keinen schaden anrichtet. Da hilft mir auch das Aufschieben um einige Monate nicht. Oftmals wird sowas ja erst deutlich später festgestellt.

Es mag auch sein, dass seit Windows 7 garnicht mehr so häufig Probleme mit Updates vorkamen, und doch waren diese aber da. Ich erinnere mich da dunkel an ein Update zurück, nachdem ich das Notebook komplett neu aufsetzen durfte, weil selbst eine Systemwiederherstellung nicht mehr ging...

Der aktuelle Stand bei Windows 10 ist nun aber, dass man M$ nur noch blind vertrauen muss, dass die keinen Mist mehr bauen und alle Fehler bereits in der Insider Preview auffallen und behoben werden.

Wissen ist nicht alles. Man muss es auch anwenden können.

PS Fritz!Box API - TR-064 Schnittstelle | PS EventLogManager |

16.806 Beiträge seit 2008
vor 8 Jahren

Auch wenn die Antwort vielleicht ein bisschen spät kommt 😉
Die Aussage verwundert mich ein wenig... ich habe Windows 10 am Release-Tag installiert - und bereits am 29.7. gab es die KIS2016, die laut Kaspersky Windows 10 unterstützt.

Es kam für die 2015 ein Update raus, sodass diese sich mittlerweile installieren lies - ohne die Meldung, dass das System nicht unterstützt wird.

Da möchte ich vorher entscheiden, ob es drauf darf oder nicht bis ich mir zu 100% sicher bin, dass die Funktion keinen schaden anrichtet. Da hilft mir auch das Aufschieben um einige Monate nicht.

Das bleibt für die Prof-Version auch erhalten. Für die Home-Nutzer, die sich prozentual nie/kaum um Updates gekümmert haben und dadurch enorme Aufwände bei MS gesorgt haben eben nicht mehr.
Diese können aber weiterhin aufschieben. Wichtig ist, dass diese das Update bekommen.
Prozentual sind die wenigsten Updates fehlerhaft (sicher einstelliger Prozentbereich).

3.003 Beiträge seit 2006
vor 8 Jahren

Ich vermute ganz stark, dass genau dieser Punkt (dein Beispiel insbesondere) der Grund dafür ist, dass die Updatepolitik vorerst nur bei der Home-Variante durchgedrückt wird.

Versteh mich nicht falsch - mir schmeckt das auch nicht. Ich versuche nur, die Wichtigkeit dieses Punktes einzuordnen. Und die Änderung selbst halte ich nicht für so kritisch, weil sie mein Verhalten kaum, bzw eigentlich gar nicht, beeinflusst. Es ändert sich nichts für mich.

Der Punkt ist, dass diese Änderung ein Symptom ist dafür, dass dem Nutzer immer mehr Verantwortung abgenommen wird. Und das meine ich negativ. Ich habe das "vorerst" nicht umsonst im ersten Satz oben untergebracht - es läuft auf einen User hinaus, der von vorn bis hinten gepampert wird. Das mag dauerhaft trocken und ein komfortables Gefühl sein, aber nur so lange, bis man mal, bildlich gesprochen, im Matsch spielen möchte und das nicht mehr geht. Und Alternativen gibt es nicht * (Anmerkung unten

Sorgen bereitet mir dabei, dass die Regulierung dieser Art Kundenbindung dringend notwendig wäre. Allerdings behandelt der moderne Staat seine Bürger ebenfalls immer mehr wie Kleinkinder, insofern ist von Seiten der Politik kaum mehr als Symbolpolitik i.S.v. "wir verlangen andere default-Einstellungen!" zu erwarten.

Möglicherweise wird der Release von Windows 10 für eine erhöhte Sensibilität für das Thema sorgen. Wünschenswert wäre es ja, ich sehe aber nicht, wie der Boykott von Windows 10 von einigen wenigen Geeks (sorry Herbivore, ich mein das nicht böse 😉) dabei hilfreich wäre.

LaTino

* ich habe seit 1996 durchgehend mindestens immer einen Rechner im Haus, auf dem Linux oder ein BSD-Derivat zum Experimentieren läuft. Nein, Linux ist keine Alternative. Zurück zum Thema.
[Edit] Orthografie

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49.485 Beiträge seit 2005
vor 8 Jahren

Hallo LaTino,

wie die anderen schon gesagt haben, sehe ich einen qualitativen Unterschied, ob es um die Installation von Sicherheitsupdates geht (die könnten von mir aus automatisch installiert werden) oder von Updates, die funktionale Änderungen mit sich bringen. Ich hätte es z.B. äußerst übel gefunden, wenn die Zwangsupdates schon in Windows 7 integriert gewesen wären und die Kacheloberfläche von Windows 8 mir dann per Zwangsupdate aufgedrückt worden wären. Das ist keine gefühlter Kontrollverlust, sondern ein echter und noch dazu sehr einschneidender. Sogar einer, der die Ausübung der Marktmacht der User - z.B. Windows 8 wegen der störenden funktionalen Änderungen gegenüber Windows 7 einfach nicht zu kaufen - verhindert.

Der Boykott von Windows 8 hat Microsoft zum Umdenken gezwungen. Ich wüsste nicht, warum ein Boykott von Windows 10 das nicht auch erreichen könnte. Es müssen natürlich wieder genug Nutzer mitmachen.

Leider ist der Nachteil der Zwangsupdates bei Windows 10 nicht so offensichtlich wie die Kacheloberfläche bei Windows 8. Dass Zwangsupdates übel sein können, merkt man im Zweifel erst, wenn das erste störende kommt. Und dann ist es für einen Boykott zu spät. Das könnte der Grund sein, warum ein Boykott bei Windows 10 möglicherweise geringere Erfolgsaussichten hat. Warten wir es ab.

Hallo Abt,

Das bleibt für die Prof-Version auch erhalten.

nein, einem Bericht von Heise zufolge (Link siehe weiter oben) hat man auch bei der Pro-Version keine Wahl. Bzw. nur die Wahl zwischen früher oder später aber eben nicht nie.

herbivore

U
135 Beiträge seit 2009
vor 8 Jahren

Auch wenn die Antwort vielleicht ein bisschen spät kommt 😉
Die Aussage verwundert mich ein wenig... ich habe Windows 10 am Release-Tag installiert - und bereits am 29.7. gab es die KIS2016, die laut Kaspersky Windows 10 unterstützt.
Es kam für die 2015 ein Update raus, sodass diese sich mittlerweile installieren lies - ohne die Meldung, dass das System nicht unterstützt wird.

Wie gesagt... es gab bereits zum Release von Windows 10 die 2016er Ausgabe von KIS, die Du Dir mit einer aktiven Subscription (die Du ja vermutlich eh hast, sonst würdest Du ja auch keine aktuellen Pattern bekommen) hättest runterladen können. Ich musste aber auch ein bissl suchen, bis ich den DL gefunden hatte. Und die 2016er hatte Windows 10 da bereits unterstützt (allerdings mit Einschränkungen... nach wie vor sind wohl nicht alle Funktionalitäten 100%ig kompatibel. (Ich nutze aber ehrlichgesagt außer dem Virenschutz eh nicht viel davon... eigentlich hätte mir ein reines Antivirus gereicht, "damals" war aber eine 3-Rechner-Lizenz von KIS günstiger als der reine Virenschutz, von daher...)

3.003 Beiträge seit 2006
vor 8 Jahren

Der Boykott von Windows 8 hat Microsoft zum Umdenken gezwungen.

Das ist soweit zwar richtig, aber das Resultat des Umdenkens ist eben genau dieses massive Aufdrängen von a) Windows 10 selbst (Kostenlos? Her damit!) und b) seinen Updates.

Abgesehen davon halte ich Windows 8 nicht für boykottiert, sondern für fehlpositioniert am Markt. Dem Massenbenutzer war es schlicht das Geld nicht wert, weil der tatsächliche Zusatznutzen viel zu klein für den Preis war. Die Konsequenz? Kostenloses Update. Kostenlos ist IMMER ein Grund, etwas zu nutzen, so funktionieren Menschen nun mal.

Die Oberfläche von Win8? Darüber regen sich doch wirklich nur einige Vielnutzer und Gewohnheitstiere mit Win-Vista-Historie auf. Meine Oma findet's prima.

Herrje. Wenn es danach ginge, ob mir das neue OS tatsächlich richtig viel mehr nutzt, dann würden immer noch viele mit NT herumkrebsen, mich eingeschlossen. Es geht nur um den Preis.

(sowohl Vista als auch Win8 sind zehnmal besser als ihr völlig unverdienter Ruf, übrigens)

LaTino

"Furlow, is it always about money?"
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(Furlow & Crichton, Farscape)

16.806 Beiträge seit 2008
vor 8 Jahren

[...] 2016er Ausgabe von KIS, die Du Dir mit einer aktiven Subscription (die Du ja vermutlich eh hast, sonst würdest Du ja auch keine aktuellen Pattern bekommen) hättest runterladen können.

.. sind KIS-Lizenzen mittlerweile aufwärts-kompatibel?
Zumindest früher war dem nicht so. Danke für den Hinweis.

Das Problem von Windows 8 war die Unterstützung von Unternehmen.
Die hatten erst kurz zuvor auf Windows 7 aktualisiert und es gab für diese überhaupt keine Not auf Windows 8 zu gehen.

U
135 Beiträge seit 2009
vor 8 Jahren

.. sind KIS-Lizenzen mittlerweile aufwärts-kompatibel?
Zumindest früher war dem nicht so. Danke für den Hinweis.){gray}

Scheint laut Kaspersky FAQschon mindestens seit 2010 zu gehen 😃

"Kompatibilität von Aktivierungscodes mit Produktversionen
Allgemein gilt, dass mit einem Aktivierungscode die Vorgängerversion und die nachfolgenden drei Versionen aktiviert werden können."