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Welche Ausbildung/Zertifizierung ist nötig, um beruflich von ABAP/SAP zu C#./NET wechseln zu können?

Erstellt von hawwk66 vor 11 Jahren Letzter Beitrag vor 11 Jahren 4.376 Views
H
hawwk66 Themenstarter:in
30 Beiträge seit 2012
vor 11 Jahren
Welche Ausbildung/Zertifizierung ist nötig, um beruflich von ABAP/SAP zu C#./NET wechseln zu können?

Hallo zusammen,

ich bin bis jetzt hauptsächlich im SAP-Umfeld (ABAP etc.) tätig, habe aber auch schon ein mehrjähriges .NET Projekt (komplexes Silverlight UI, Aufbau einer MVVM / Middleware Infrastruktur etc. mit SAP als Backend) gehabt.
Privat beschäftige ich mich mit einem WPF-Projekt, habe also auch in diesem Bereich etw. Erfahrung.

Bei mir kommt in letzter Zeit immer mehr der Wunsch hoch beruflich ins .NET Lager 'überzuwechseln', weil mir .NET einfach mehr Spass macht und ich mich nach über 10 Jahren auch etw. beruflich verändern mochte.

Die Frage, die sich für mich jetzt stellt ist, wie investiere ich persönlich in meine Weiterbildung um eine realistische Chance auf dem .NET Arbeitsmarkt haben zu können - von meinem aktuellen Unternehmen kann ich diesbezüglich leider nichts mehr erwarten, weil .NET zur Zeit nicht mehr weiterverfolgt wird.

In den Bereichen ASP/Persistenz bin ich bis jetzt blank (da hier immer SAP verwendet wurde)...würde es Sinn machen hier in die (kostspieligen) Zertifizierungen zu investieren? Laut Stellenwert von Microsoft Zertifizierungen allgemein und spezifisch für Vorstellungsgespräche scheint die Ansicht darüber ja geteilt zu sein.

Welche Themen sind denn im Bereich .NET jobmaessig aktuell oder anders ausgedrückt habt ihr Vorschläge wie ich den geplanten Wechsel Skill-maessig angehe?

Danke für mal Feedback. 😃

16.806 Beiträge seit 2008
vor 11 Jahren

Als ABAP Entwickler macht es ja aus finenzieller Sicht absolut keinen Sinn in die .NET Welt zu wechseln.
Beraterisch liegen die ja locker 50% und mehr über normalen Software Entwicklern in .NET oder Java Umfeld.

Ich persönlich bin der Meinung, dass Zertifikate nichts bringen; aber dazu gibts schon mehrere Themen.
openHPI Zertifikate: Nützen die was? Wie ist das Niveau?
Stellenwert von Zertifizierungen: MCPD & SCJP
Stellenwert von Microsoft Zertifizierungen allgemein und spezifisch für Vorstellungsgespräche

Zudem denke ich, dass das Web in der Zukunft eine viel viel höhere Rolle spielen wird; daher beschäftige ich mich eigentlich auch nur mit Web(-nahen) Themen (und die nur auf Basis oder im Zusammenspiel mit .NET).
Apps sind ja grade der Renner aber App-Entwickler sind die mit am schlechtesten bezahlten (im Schnitt) in der Branche.

T
50 Beiträge seit 2010
vor 11 Jahren

Hi,

versuche doch einfach mal, Dich auf Stellen zu bewerben. Mein Auftraggeber sucht derzeit händeringend einen Entwickler, bekommt aber derzeit keine wirklich passenden Bewerbungen und die Anforderungen sind nicht wirklich hoch angesetzt. Er bekommt sogar Bewerbungen aus der PHP- bzw. Java-Ecke - ohne das abzuwerten. Aus meiner Sicht wäre dann eher die Gehaltsvorstellung der Knackpunkt, vor allem wenn man sich bereits auf einem recht hohem Niveau befindet. Hier zählt dann sicherlich Qualifikation und vor allem Berufserfahrung.

Prinzipiell würde ich sagen, dass der Arbeitsmarkt derzeit ganz gut ausschaut und man als "Plattformwechsler" sicherlich gute Chancen auf einen Job hat. Vor allem hast Du ja schon Erfahrungen mit .NET sammeln können.

111 Beiträge seit 2011
vor 11 Jahren

Das Modell mit den tausenden Zertifizierungen wunde leider negativ beeinflusst durch das US Modell in dem man im Prinzip alles Zertifizieren konnte und wenn man nur Official Certified Kartoffelschäler ist. Ich lese selbst täglich von Lehrgängen und bekomme direkt einen Hals wenn ich bei einem 3 Tages Lehrgang für 1000 € lese "Am Anschluss können sie sich noch kostenlos Zertifizieren lassen"
Ich selbst wurde auf solche Lehrgänge geschickt in denen ich nachher genauso viel wusste als nachher Plus ein paar Schlagworte. Aber ich hatte ein, zugegebener Maßen von der Papierstärke und dem filigranen Druck recht wertig scheinendes Printmedium, das jedoch an sich nicht mehr wert war als der IT Unterricht damals im Abitur.
Damit will ich nicht jede Weiterbildung in Frage stellen, um Gottes Willen, aber die Masse an Zertifikaten machen einem das schon sehr schwer damit noch zu Punkten.
Fakt ist in den USA hat man mit vielen Zertifikaten oft mehr Glück als in z.B. Deutschland

Außerdem verweise ich aber da auch auf Abt dessen Meinung über das Web ich völlig teile.

Kommt ein Mann in die Wirtschaft und sagt zum Wirt: 16 Bit!
Sagt der Wirt: Das ist ein Wort!

49.485 Beiträge seit 2005
vor 11 Jahren

Hallo hawwk66,

wenn du tatsächlich schon an einem ein mehrjähriges .NET Projekt mitgearbeitet hast, frage ich mich, ob du überhaupt noch irgendeine Ausbildung brauchst oder ob du dich nicht einfach direkt bewerben solltest.

Dass du mit bestimmten Gebieten des Frameworks weniger (oder gar nicht) zu tun hattest als mit anderen, ist ja nichts ungewöhnliches. Darin sehe ich keinen Hinderungsgrund. Zeige mir den Entwickler, der alle Gebiete gut oder besser kennt, den wird es wohl nicht geben.

Was du jetzt verdienst und was du als .NET Entwickler fordern könntest und ob das mehr oder weniger wäre, kann ich dir nicht sagen. Allerdings ist Geld sowieso nicht alles. Was hat man von einem Leben bei dem man vielleicht ein bisschen oder sogar viel mehr verdient als in einem anderen Job, wenn einem die Arbeit keinen Spaß macht. Es ist derjenige frei, der sich die Freiheit nimmt, das zu arbeiten, was ihn glücklich macht, egal wieviel weniger er (möglicherweise) verdient.

herbivore

H
hawwk66 Themenstarter:in
30 Beiträge seit 2012
vor 11 Jahren

@herbivore: Ja, das sehe ich genauso...ich bin zur Zeit nicht wirklich glücklich im Job (langweilige Aufgaben) und was nützt das Geld, wenn man keine 'Grundfreude' im Job hat.

Ich habe dieses Posting erstellt, weil ich mir einige Stellengesuche angeschaut habe und dort sehr häufig z.B. Kenntnisse in der Persistenzschicht (MS Sql, Entity Framework etc.) gefordert werden, die ich nicht habe. Wobei es natürlich richtig ist, dass die geforderten Profile eh von (kaum) einem Bewerber vollständig erfüllt werden.

49.485 Beiträge seit 2005
vor 11 Jahren

Hallo hawwk66,

Wobei es natürlich richtig ist, dass die geforderten Profile eh von (kaum) einem Bewerber vollständig erfüllt werden.

zum einen das und zum anderen hindert dich ja keiner daran, dir zuerst mal ein Buch zu schnappen, dieses durchzuarbeiten, dir die Konzepte und Zusammenhänge anzueignen und (mit einem kostenlosen Datenbanksystem) auch direkt auszuprobieren. Anschließend bist du zwar kein Experte, aber du hast eine Basis und kannst du besser einschätzen was du schon kannst und wieviel noch fehlt.

herbivore

M
171 Beiträge seit 2012
vor 11 Jahren

Also mit Zertifikaten / Abschlüssen ist das so eine Sache. Wir sind in unserem Betrieb mittlerweile völlig davon abgerückt, nach Studien- / Berufsabschlüssen oder Zertifikaten zu filtern, viel wichtiger sind die Referenzen und früheren Projekte.

Wir haben einfach die Erfahrung gemacht, dass insbesondere Universitätsabsolventen sich in der Praxis oft sehr schwer tun und nicht eigenständig zu Problemlösungen fähig sind. Das gilt natürlich nicht pauschal aber eine Tendenz ist erkennbar.

Wenn ich Bewerbungen bekomme, ist mir mittlerweile ein ungelernter, der mir selbst entwickelte Anwendungen zeigen kann lieber, als ein Uni-Absolvent, der keinerlei Erfahrung mitbringt.

Bei uns ist alles vertreten von Diplom, FH, Bachelors, Fachinformatiker und Quereinsteiger ohne Abschluss im Informatik-Bereich - die Qualifikation sagt jetzt über die Leistung und Befähigung überhaupt nichts aus.

799 Beiträge seit 2007
vor 11 Jahren

Wir sind in unserem Betrieb mittlerweile völlig davon abgerückt, nach Studien- / Berufsabschlüssen oder Zertifikaten zu filtern, viel wichtiger sind die Referenzen und früheren Projekte.

Allerdings ist bei großen Betrieben genau das Gegenteil zu beobachten. Möchte man dort mehr als Code-Monkey werden, so bleiben einem die Türen nach oben ohne Uni-Abschluss verschlossen.

Accenture ist da zB. ein gutes Beispiel.

As a man thinketh in his heart, so he is.

  • Jun Fan
    Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
  • Erich Kästner
    Krawutzi-Kaputzi
  • Kasperl
M
171 Beiträge seit 2012
vor 11 Jahren

Accenture kenne ich vom Hörensagen, eine Bekannte arbeitet da. Das soll der letzte Ausbeuterladen sein. Heute München, übermorgen Köln und wenn Du kein Bock drauf hast - verp*** dich.

Unabhängig davon hast Du schon Recht, die meisten Firmen in Deutschland gehen hauptsächlich nach Papier. Das liegt aber auch bei den großen Firmen (hatte viel mit Siemens zu tun) daran, dass die garnicht selbst ihre Leute suchen, sondern Personalvermittler dran setzen. Die haben meist null technischen Hintergrund und denen bleibt nichts weiter übrig als Profilpunkte abzuhaken.

Gerade in diesen Großkonzernen ist es aber dann meist so, dass in einer Abteilung 1-2 "Brains" sitzen, die alles leiten und lenken, und der Rest wird mitgeschleift. Bei großen Projekten kauft man sich dann externe Hilfe ein.