Laden...

C# doch populärer als TIOBE meint zu beweisen?

Erstellt von FZelle vor 11 Jahren Letzter Beitrag vor 11 Jahren 4.474 Views
F
FZelle Themenstarter:in
10.010 Beiträge seit 2004
vor 11 Jahren
C# doch populärer als TIOBE meint zu beweisen?

Viele ziehen ja den TIOBE Index heran, wenn es um populäre Sprachen geht.
PYPL PopularitY of Programming Language index erklärt warum TIOBE nicht unbedingt so genau sein könnte wie die meisten glauben und hat deshalb auch ein anderes Ranking.

106 Beiträge seit 2011
vor 11 Jahren

Heise.de hat auch vollmundig behauptet das C# die Sprache des Jahres war. Allerdings ist dem PYPL auch nicht so recht so trauen, da es darauf fusst wie oft Tutorials für eine bestimmte Sprache gegoogled wurden. Dies ist sicherlich ein guter Indikator um zu sehen wie viele Neulinge sich in eine Sprache einarbeiten, aber die meisten Erfahrenen/Profis werden bestimmt nur noch wenig Tutorials googlen, wenn überhaupt. Somit ist die allgemeine Verbreitung der Sprache leider nicht davon ableitbar.

Aber unabhängig davon, C# ist für MICH definitv die Sprache des Jahres 😄

MfG
Rabban

Z
403 Beiträge seit 2007
vor 11 Jahren

Aber unabhängig davon, C# ist für MICH definitv die Sprache des Jahres 😄

Wie jedes Jahr 8)

C
1.214 Beiträge seit 2006
vor 11 Jahren

Ich denke, die Antwort auf diese Frage ist sehr subjektiv und hängt vom Arbeitsumfeld ab. Ich arbeite als C++ Entwickler und für 95% meiner Kollegen ist C# irgendeine komische Sprache von Microsoft, die keinen interessiert und die sich überhaupt nicht durchgesetzt hat. Sie kommen damit überhaupt nicht in Berührung, brauchen sie nicht und interessieren sich nicht dafür. Früher habe ich mal in einer kleinen C# Softwareschmiede gearbeitet. Da wars genau umgekehrt. Da war C# die Top Sprache für die paar Entwickler, und C++ war irgendwas ganz komisches uraltes was eh kurz vorm Aussterben ist und was kein normaler Mensch verstehen kann.
Eine objektive Antwort auf diese Frage wird wohl sehr schwer zu ermitteln sein...

49.485 Beiträge seit 2005
vor 11 Jahren

Hallo Coder007,

bei deiner Überlegung gehst du davon aus, dass einzelne Entwickler, die im Wesentlichen nur ihr eigenes Arbeitsumfeld betrachten, eine Aussage zur Verbreitung von Programmiersprachen treffen sollen. Das kann natürlich nicht klappen. Aber grundsätzlich sind objektive(re) Aussagen schon (theoretisch) möglich. Das Problem ist nur sie (praktisch) zu ermitteln. Man müsste eigentlich alle (professionellen) Entwickler fragen, mit welcher Sprache sie wieviel Prozent ihrer Arbeitszeit sie zubringen. Oder zumindest eine repräsentative Stichprobe von Entwicklern. Allerdings ist der Entwicklermarkt so inhomogen, differenziert und unübersichtlich, dass es praktisch unmöglich ist, eine solche Strichprobe zu definieren.

Deshalb werden verschiedene Ansätze verfolgt, um die Verbreitung zu ermitteln bzw. hochzurechnen. Zum Beispiel (1) die die Anzahl der Suchanfragen oder Suchtreffern zu den verschiedenen Sprachen bei Google & Co, oder die Anzahl der Nennung der Sprachen in (2) Profilen (von Freiberuflern) oder in (3) Stellenausschreibungen. Nur hat jede des Methode so ihre Probleme.

  1. TIOBE verwendet z.B. die Suchanfrage +"<language> programming". Mal abgesehen davon, dass damit der englischsprachige Markt bzw. Sprachraum überrepräsentiert wird, sind die Namen der Programmiersprachen mehr oder weniger mehrdeutig. Die Suche nach C programming findet auch die Bedienungsanleitung eines Fernsehers mit dem Punkt "c) Programming the remote control". Und je nachdem wie (un)ausgefeilt die Suchmaschine ist, werden so auch Treffer wie "C# Programming" bei der Suche nach "C Programming" gezählt.

  2. Profile von Freiberuflern sind deren Werbeaussagen. Entsprechend wird oft jede Programmiersprache genannt, mit denen der Programmierer schon einmal zusammengestoßen ist und sei es wenn in der Uni einmal eine Übungsaufgabe in der Sprache gelöst wurde. Außerdem ist aus dem Profil nur begrenzt ersichtlich, mit welchen Sprachen der Freiberufler tatsächlich überwiegend arbeitet. Und selbst wenn, wird damit nur der Markt der Freiberufler berücksichtigt.

  3. Dass in Stellenausschreibungen gerne der ideale Bewerber mit umfangreichsten gewünschten Kenntnissen beschrieben wird, führt auch zu einer gewissen Verzerrung. Wichtiger ist aber, dass Stellenausschreibungen nur die Neuzugänge bzw. Wechsel abdecken, also nicht den gesamten Markt. Außerdem weiß man nicht, welcher Bewerber am Ende genommen wird, ob Neueinsteiger oder Wechseler und wenn letzterer, von welcher Sprache er wechselt. Es ist also nur begrenzt möglich, die Veränderungen mitzurechnen, bzw. würden sich Fehler im Laufe der Zeit immer weiter addieren. Immerhin kann man an Stellenausschreibungen mit zu einem gewissen Maße Trends erkennen. Aber es weiß natürlich keiner, warum es zu Sprache X plötzlich, so viele Stellenausschreibungen gibt: weil der Bedarf so groß ist, oder weil man gerade keine passenden Bewerber findet und deshalb mehrfach inserieren muss?

Entsprechend kommen die unterschiedlichen Ansätze auch zu unterschiedlichen Ergebnissen, so wie es ja auch der Ausgangspunkt der Diskussion hier war, wo C# auf dem einen Index mit Abstand der Top-Aufsteiger und im anderen mit Abstand der Top-Absteiger (in Prozent) war.

Nicht umsonst heißt es "The TIOBE Programming Community index is an indicator of the popularity of programming languages". Die wissen also selbst sehr genau, dass sie nicht die tatsächliche Verbreitung messen, sondern nur bestimmte, begrenzt aussagekräftige Anhaltspunkte für die Verbreitung.

Dessen sollte man sich immer bewusst sein, wenn mal solche Top-10-Listen anschaut.

herbivore

799 Beiträge seit 2007
vor 11 Jahren

Auch wenn es herbivore schon gut auf den Punkt bringt, auf entwickler.com gibt's einen netten Beitrag zu dem Thema wo ein paar dieser Indizes gegenüber gestellt werden, mit dem Ergebnis, dass bei jedem etwas anderes raus kommt. 🙂

As a man thinketh in his heart, so he is.

  • Jun Fan
    Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
  • Erich Kästner
    Krawutzi-Kaputzi
  • Kasperl