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Krankenversicherung für Selbständige mit minimalem Einkommen (Schüler/Student + Nebenverdienst)?

Erstellt von nicky vor 11 Jahren Letzter Beitrag vor 11 Jahren 14.735 Views
N
nicky Themenstarter:in
232 Beiträge seit 2011
vor 11 Jahren
Krankenversicherung für Selbständige mit minimalem Einkommen (Schüler/Student + Nebenverdienst)?

Hallo,

ich bin Schüler, unter 25 und Einzelunternehmer. Die ursprüngliche Idee war es nebenbei ein bisschen Taschengeld zu verdienen... Naja, jetzt wunder ich mich über die krassen Beiträge für die Krankenkasse:

Der Mindestbeitrag für die "freiwillige" gesetzliche Krankenkasse beträgt für Selbstständige (ohne Kinder) 336,50€ !

Was machen die Einzelunternehmen die nur ein minimales Plus erwirtschaften? Die 336,50€ müssen ja gezahlt werden - So oder so - Oder versteh ich das falsch?
Entweder konnte meine Krankenkasse mir das nicht richtig verklickern oder es ist wirklich so wie beschrieben. Hoffentlich weiss es hier jemand genauer! 🙂

nicky

643 Beiträge seit 2006
vor 11 Jahren

Ich bezahle 150 als nicht Selbständiger. Das ist wohl so...

M
28 Beiträge seit 2011
vor 11 Jahren

Willkommen im Leben 😉

Sorry, konnt ich mir nicht verkneifen...

C
2.121 Beiträge seit 2010
vor 11 Jahren

Wo wärst du sonst versichert wenn du kein Unternehmer wärst?

N
nicky Themenstarter:in
232 Beiträge seit 2011
vor 11 Jahren

Wo wärst du sonst versichert wenn du kein Unternehmer wärst?

Familienversicherung - bis 25 !

Aber auch dann beträgt der Versicherungsbeitrag für Schüler / Studenten so um die 70€...
Ich finde für einen Mindestbeitrag ist ~330€ das schon ziemlich heftig...

799 Beiträge seit 2007
vor 11 Jahren

Hab mich heute auch damit beschäftigt. Jepp, zumindest in Österreich zapft dir der Staat da einiges ab.

Dem Finanzamt ist es egal solange du unter dem Freibetrag bleibst die Versicherung bei der SVA bleibt dir sogar dann nicht erspart wenn du das minimal nebenberuflich machen möchtest. (Nebenberuflich = Neben unselbstständiger Arbeit)

As a man thinketh in his heart, so he is.

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5.657 Beiträge seit 2006
vor 11 Jahren

Hi nicky,

ich bin Schüler

Solange du "hauptberuflich" Schüler bist, sollte dich deine Krankenversicherung auch dementsprechend versichern. Man darf dann halt nur eine bestimmte Anzahl von Stunden selbständig arbeiten, aber wer will das schon nachweisen...

Ansonsten gibt es noch die Alternative, Einstiegsgeld oder Gründungszuschuss zu beantragen, dann übernimmt das Arbeitsamt in den ersten Monaten die Sozialversicherung.

Auf Dauer hilft allerdings nur, deine Preise dementsprechend zu kalkulieren!

Christian

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N
nicky Themenstarter:in
232 Beiträge seit 2011
vor 11 Jahren

@MrSparkle

Danke für deine Antwort. Die Krankenkasse erkennt mich nur als Schüler an wenn a. (wie du schon sagtest) Ich nur x Stunden am Tag arbeite und b. wenn ich unter 375 Euro verdiene. So jedenfalls die Aussage der Beraterin.

Bezöglich Gründungszuschuss etc.:
Der nette Herr vom Arbeitsamt meinte das ich den Richtlinien nicht entspreche weil ich durchgehend gearbeitet habe oder halt Schüler war/bin. Nachdem ich ihn gefragt habe ob ich erstmal ein Jahr auf Staatskosten leben soll um mich zu qualifizieren meinte er nur "Ja, dann sieht es schon anders aus.." -> Dämlich!

Naja, so ist das dann wohl.. 😃

1.361 Beiträge seit 2007
vor 11 Jahren

Hi,

bei der studentischen Krankenkasse darfst du (genau wie bei der Kindergeldregelung mitlerweile) beliebig viel verdienen.
Es geht nur darum, dass du den Status 'Student' behälst. Und Student bist du, wenn du in der Vorlesungszeit immer noch mehr studierst als arbeitest.
Genau ausgedrückt: Wenn du während des Semesters unter 20h die Woche arbeitest. In den Semesterferien kannst du arbeiten so viel du willst.

So bei mir.
Ich weiß jedoch nicht, ob sich was an der Lage ändert, wenn man vorher bereits privat versichert war, oder sonst anders als familien- oder studentisch-.
Und auch nicht, ob das nur für nichtselbstständige Arbeit gilt.

beste Grüße
zommi

N
nicky Themenstarter:in
232 Beiträge seit 2011
vor 11 Jahren

Wow, das stellt alles in ein neues Licht. Hast du dies bezügliches Quellen bei denen ich mich genauer informieren kann? Ich bin zur Zeit Schüler aber werde ab August/September studieren. Wobei, wenn das für Studenten gilt dann gilt es doch bestimmt auch für Schüler?

1.361 Beiträge seit 2007
vor 11 Jahren

Ok, bei selbständiger Arbeit ist das wirklich etwas anders.

Wikipedia schreibt, dass es bestimmte Ausschlussgründe für die studentische KV gibt. Darunter, wenn du ein Gewerbe angemeldet hast, oder mehr als 18h die Woche selbständig arbeitest.

Ich hab auch gerade gesehen, dass die Barmer, einen 'Beitragsrechner ' hat. Dort sind wohl alle Fälle abgedeckt und am Ende siehst du, ob du studentisch versichert sein kannst oder nicht.

Und wie das ganze für Schüler ausschaut... kA.

beste Grüße
zommi

Hinweis von herbivore vor 11 Jahren

Das eigentliche Kriterium ist laut Wikipedia: "Nicht versicherungspflichtig werden Studenten und Praktikanten, wenn sie hauptberuflich selbständig erwerbstätig sind". Die Gewerbeanmeldung und die anderen Kriterien sind erstmal nur ein Indiz dafür, dass jemand hauptberuflich selbständig erwerbstätig ist. Wenn man das widerlegen kann, sollte eine studentische Versicherung möglich sein.

N
nicky Themenstarter:in
232 Beiträge seit 2011
vor 11 Jahren

Hmm das kann doch alles nicht passen! 🙂

Der Beitrag wird am Bruttoeinkommen bemessen. Wenn ich nun 300€ Bruttoeinkommen (Gewinn - Betriebsausgaben wenn ich das richtig verstanden habe) habe, muss ich 293,34€ abgeben. Bleiben mir noch ~6€ Euro für meine erbrachte Leistung übrig. Die ganze Sache scheint sich nicht zu lohnen wenn man es so nebenbei macht! 🙁

PS: Eigentlich muss ich sogar 336 Euro bezahlen weil der Pflegeversicherungs Zuschuss noch dazu kommt... also mache ich bei diesem Beispiel minus 😭

799 Beiträge seit 2007
vor 11 Jahren

That's Life. Es gibt wahrscheinlich einen Minimalbeitrag der dein Erspartes auf die Dauer auffrisst.

Als Freelancer würd's dir da wohl besser gehen. Dann musst du nur Einkommensteuer abgeben.

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N
nicky Themenstarter:in
232 Beiträge seit 2011
vor 11 Jahren

Wie wird man denn Freelancer und welche Grenzen gibt es? Max. Einkommen?

Alternativ könnte ich noch zu einer PKV wechseln...

Gelöschter Account
vor 11 Jahren

Die freiwillige gesetzliche Krankenversicherung ist eine, im Prinzip, tolle Idee der damaligen Gesundheitsministerin Ulla Schmidt. Sie sollte genau Menschen wir dir eine Möglichkeit geben sich zu versichern. In Deutschland gibt es mehr als 1 Millionen Selbstständige ohne Krankenversicherung weil sie gerade so über die Runden kommen. Diesem Umstand will die Idee Rechung tragen. Die Krankenkassen hassen diesen ihnen aufgezwungenen Pflichtarif daher tun sie alles um diesen unattraktiv zu machen. Unter Ulla Schmidt war dieser Tarif auch noch sehr viel günstiger zu haben. Das hat sich allerdings unter CDU/FDP dramatisch geändert. Fun Fact: Reguläre private Tarife würdest du sehr viel günstiger bekommen weil du noch jung bist aber dafür muss man viel verdienen um das überhaupt zu dürfen, die derzeitige Regierung hat den Mindestverdienst dafür auf fast das doppelte angehoben. Der Ausweg ist oft irgendeine pauschale Minijob Regelung auf dem Papier mit dem sich eine bezahlbare gesetzliche Lösung umsetzen lässt. So ist es leider...

EDIT: Ob der notwendige Mindestverdienst für die Eintrittsbedingung in einen normalen PKV Tarif greift wenn du rein selbstständig agierst weiss ich aus dem Kopf gerade nicht. Auf jeden Fall lohnt sich eine Beratung. Gute Steuerberater wissen das und der DGB macht sowas auch(sogar online).

49.485 Beiträge seit 2005
vor 11 Jahren

Hallo nicky,

Freelancer - was ich mal als Freiberufler interpretiere - arbeiten dem Prinzip ihrer Sonderstellung nach wissenschaftlich, was üblicherweise ein abgeschlossenes Studium oder vergleichbare Kenntnisse voraussetzt. Das kommt also für Studienanfänger noch nicht in Frage. Wenn du selbstständig arbeiten willst, dann müsstet du das wohl erstmal als Gewerbetreibender tun.

In Bezug auf die Versicherung dürfte das aber keinen großen Unterschied machen. Der springende Punkt dürfte sein, was ich als Anmerkung zu dem Beitrag oben von zommi geschrieben habe. Eine Gewerbeanmeldung ist kein Ausschlussgrund, sondern ein widerlegbares(!) Indiz für eine hauptberufliche selbständige Erwerbstätigkeit. Nur wenn eine solche nach Art und Umfang tatsächlich gegeben wäre, würde dies eine studentische Versicherung verhindern.

herbivore

799 Beiträge seit 2007
vor 11 Jahren

In Österreich ist das anders geregelt, da ist ein Freelancer nichts anderes als ein freier Dienstnehmer.

Ich kann halt immer nur für Österreich sprechen und da Öst. und Deutsches Recht sich in vielen Dingen gleichen, sollen meine Meldungen hier als Tipp gelten sich das genauer anzuschauen.

In Ö. ist es so geregelt, dass der freie Dienstnehmer nur die Einkommenssteuer selbst abgeben muss, der Arbeitgeber aber die Versicherungen abliefert. Dementsprechend ist das natürlich deutlich günstiger für dich als per Gewerbe zu arbeiten.

As a man thinketh in his heart, so he is.

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49.485 Beiträge seit 2005
vor 11 Jahren

Hallo der-schlingel,

in Deutschland zahlt der Freiberufler die Versicherung selber. Der Auftraggeber bezahlt nur die Rechnung und damit ist alles abgegolten. Das Steuerprivileg eines Freiberuflers gegenüber einem Gewerbetreibenden ist, dass ersterer keine Gewerbesteuer zahlen muss. So ähnlich scheint deutsches und österreichisches Recht zumindest an diesem Punkt doch nicht zu sein. 😃

herbivore

N
nicky Themenstarter:in
232 Beiträge seit 2011
vor 11 Jahren

Hmm nach den ganzen Informationen hier hab ich mich mal auf die Suche nach der Definition eines Freiberuflers gemacht. Im Grunde bin ich einer denn meine Tätigkeit besteht aus:

  1. Beratung / Wartung und Optimierung von Websites
  2. Erstellung individueller Software die nicht für den Massenbedarf sondern wie schon erwähnt individuell für jeden Kunden erstellt wird.

Ja, ich habe noch kein Hochschulabschluss aber dieser ist meines Erachtens nach auch nicht zwinged notwendig.

Als Freelancer hätte ich einige Vorteile. Was meint ihr?

Edit: Soweit ich weiss muss ich "nur" nachweisen das ich mein Gebiet beherrsche?!

49.485 Beiträge seit 2005
vor 11 Jahren

Hallo nicky,

die Anforderungen an die "Wissenschaftlichkeit" der Tätigkeit wurden im Laufe der Zeit in der Tat etwas gesenkt. Das entscheidende ist, dass das Finanzamt es akzeptiert. Daher frage am besten dort nach und spiele dabei mit offenen Karten, denn im schlimmsten Fall musst du die Gewerbesteuer für Jahre nachzahlen, wenn sich irgendwann herausstellt, dass du die Voraussetzungen für dieses Steuerprivileg gar nicht erfüllt hast. Du kannst natürlich auch vorher einen Steuerberater fragen, wie er das einschätzt.

Wie auch immer. Freiberufler oder nicht, ist nicht das Thema des Threads. Deshalb bitte back2topic.

herbivore

N
nicky Themenstarter:in
232 Beiträge seit 2011
vor 11 Jahren

Hallo, ich muss kurz nochmal drauf eingehen. Mein Steuerberater hat mir gesagt das Freiberufler der IT Branche auch die Gewerbesteuer zahlen müssen und das die Krankenkasse keinen Unterschied zwischen Freiberufler und Einzelunternehmer macht.

16.807 Beiträge seit 2008
vor 11 Jahren

Das kommt auf das Finanzamt an.

Ich hab mich diesbezüglich auch neulich erst informiert, welche Vorteile ein Freiberufler gegenüber einem Gewerbetreibenden hat und was es für Vorraussetzungen gibt.
Ende vom Lied war, dass mein Finanzamt IT-ler und auch Software-Entwickler generell nur sehr sehr selten und langwierig als Freiberufler anerkennt; anders siehts aus bei zB Grafikern. Andere Finanzämter, vor allem wohl in Norddeutschland sind da etwas fortschrittlicher.

Hast Du aber mal die Anerkennung als Freiberufler musst Du weder Gewerbesteuer zahlen und auch kein IHK-Beitrag. Da hat Dir Dein Steuerberater nicht ganz das richtige gesagt; aber auch er darf sich mal täuschen.

Das sicherste ist - wie herbivore schon gesagt hat - Deine Vorstellungen, Ziele und Wege dem Finanzamt in einem Gespräch mit zu teilen.
Aber das hat ja nichts mit dem Topic zutun. Hier gehts ja um die Krankenkasse 😉

N
nicky Themenstarter:in
232 Beiträge seit 2011
vor 11 Jahren

Mitlerweile bin ich echt am überlegen ob ich zu einer PKV wechseln soll. Kann vielleicht jemand mit einer PKV ein kurzes Statement zu dem Thema abgeben? Erfahrungen / Beitragshöhe etc.?

nicky

N
nicky Themenstarter:in
232 Beiträge seit 2011
vor 11 Jahren

Ich hab mich jetzt heute über die PKV informiert. Die Beitragskosten würden in meinem Fall, je nach Selbstbeteiligung, zwischen 150 und 250 Euro liegen.

Folgende Punkte waren mir neu:

  1. Der Beitrag wird nur auf Grund des Eintrittsalters des Versicherten festgelegt. Beim "Volk" wird häufig die Meinung vertreten das der Beitrag, auf Grund steigendem Alters, steigt. Das ist nicht korrekt!
    Der Beitrag steigt wenn dann allgemein, für die gesamte Versichertengemeinde. Ein Grund für den Anstieg kann unter anderem der Ansteig der Kosten für die ärztlichen Versorgung sein.

  2. Anders als bei der GKV ist das Einkommen bei der PKV kein Bemessungsgrund. Folglich steigt der Beitrag nicht wenn man mehr verdient.

Die ganze Sache ist schon sehr spannend und definitiv einer Überlegung würdig. Was hält mich bei der GKV? Die Tatsache das man, solange man als Unternehmer ist, von einer PKV nicht in eine GKV wechseln kann? Nicht wirklich...

Was sind eure Gedanken die **Für **oder **Gegen **das ein oder andere Sprechen? Ich bin mit Sicherheit nicht der Erste der sich die Gedanken macht. 😃

Edit: Ok, ein für mich gravierender Nachteil: Bei der PKV wird die Familie nicht mitversichert. Es gibt keine klassische "Familienversicherung". Jeder muss sich selbst versichern. Aber auf Grund meiner Situation kann diesem Punkt weniger Gewicht geben.

5.657 Beiträge seit 2006
vor 11 Jahren

Hi nicky,

das ist doch kein Krankenversicherungs-Beratungs-Forum hier! Aber deiner Aussage entnehme ich, daß du dich bei einem PKV-Vertreter über die PKV informiert hast. Frag besser nochmal einen von der Gesetzlichen und einen unabhängigen.

Christian

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N
nicky Themenstarter:in
232 Beiträge seit 2011
vor 11 Jahren

Natürlich ist es kein Krankenversicherungs-Beratungs-Forum. Ich teile nur meine Erfahrung und disktutiere über Alternativen. Ich denke das Thema ist schon sehr nützlich weil sich immer mehr Leute aus der IT Branche selbstständig machen. Außerdem ist es hilfreich mit Selbstständigen aus der selben Branche zu diskutieren, da es immer Branchenabhänigige Unterschiede gibt. (z.B.: Freelancing)

In einem Krankenversicherungs Forum wäre ich meiner Meinung nach nicht so gut aufgehoben.

Hinweis von herbivore vor 11 Jahren

Die Forenbeschreibung von Smalltalk lautet: "Diskussionen zu allen sonstigen Themen, die Software-Entwickler bewegen, z.B. Aus- und Weiterbildung, Berufsleben, Gesellschaft, ...". Dabei ist "Berufsleben" ist nicht rein fachlich/inhaltlich zu verstehen, sondern umfasst alle Aspekte, auch die Sozialabgaben. Daher ist die Frage nach der PKV bzw. nach GKV vs. PKV vollkommen legitim. Dem Fragesteller ist wohl auch klar, dass er hier keine Antworten von KV-Experten bekommt, sondern von Berufskollegen, die möglicherweise schon vor der gleichen Wahl standen und nur ihre persönlichen Erfahrungen und Kenntnisse weitergeben können. Da die PKV-Diskussion auch noch direkt zum Thema passt, kann die Diskussion ungehindert weitergehen.

49.485 Beiträge seit 2005
vor 11 Jahren

Hallo nicky,

Der Beitrag steigt wenn dann allgemein, für die gesamte Versichertengemeinde.

nein, er steigt innerhalb des Tarifs, in dem man versichert ist. Wenn eine Krankenversicherung irgendwann einen neuen Tarif anbietet und den alten Tarif schließt, also keine neuen Versicherten mehr in diesen Tarif aufnimmt, dann steigt das Durchschnittsalter der in diesen Tarif versicherten unweigerlich. Da sich aber ein Tarif in sich selbst finanzieren muss, steigen dann mit dem steigenden (Durchschnitts-)Alter erfahrungsgemäß auch die Beiträge. Das haben zumindest früher die Versicherungen auch regelmäßig gemacht, um die Beiträge für die jungen niedrig zu halten. Insofern hat die Meinung des Volkes durchaus ihre Grundlage und Berechtigung.

Mittlerweile gibt es wohl ein paar gesetzliche Regelungen, die den Beitragsanstieg im Alter verringern und begrenzen sollen. So müssen wohl mehr Rücklagen fürs Alter in die Tarife von jungen Versicherten einberechnet werden und ich meine auch, dass PKVs ihren Versicherten mindestens einen Tarif anbieten müssen, dessen Beiträge nicht über denen eines vergleichbaren Tarifs in der GKV liegen dürfen. Aber das ist nur gesundes Halbwissen. Ich weiß nicht, ob diese Maßnahmen ausreichen, um einen Beitragsanstieg im Alter wirklich zu verhindern. Dazu solltest du jemanden befragen, der sich damit auskennt.

Ansonsten hast du einige Vor- und Nachteile der PKV genannt. Man sollte vielleicht noch ergänzen, dass ein Wechsel von der PKV zurück zur GKV nur noch unter bestimmten, engen Voraussetzungen möglich ist. Der Schritt, zur PKV zu gehen, ist also je nach persönlicher Situation möglicherweise irreversibel.

herbivore

N
nicky Themenstarter:in
232 Beiträge seit 2011
vor 11 Jahren

Hey,

eigentlich bin ich mit meiner Recherche durch, denn ich hab mich jetzt für eine PKV entschieden.

Fazit: Die Krankenkassen sind sehr verlogen und versuchen wirklich alles um den "Kunden" zu halten. Unglaublich was der heutige Tag gebracht hat aber das soll nicht Inhalt des Themas sein.

Vielen Dank für eure Unterstützung.

F
10.010 Beiträge seit 2004
vor 11 Jahren

Viel spass, du weist aber auch, das einmal PKV immer PKV bedeutet und das du auch dann voll selber zahlen musst wenn du nichts mehr verdienst?

N
nicky Themenstarter:in
232 Beiträge seit 2011
vor 11 Jahren

Viel spass, du weist aber auch, das einmal PKV immer PKV bedeutet und das du auch dann voll selber zahlen musst wenn du nichts mehr verdienst?

Naja so pauschal kann man das nicht sagen. "Einmal selbstständig, immer selbstständig" gilt nur für die Selbstständigkeit. Sollte ich, aus irgendeinem Grund, nach meinem Studium in ein Angestellenverhältnis wechseln, dann werde ich, sofern ich das wünsche, in der gesetzlichen Krankenkassen wieder aufgenommen. Das ist Gesetz und kann nur in Extremfällen verweigert werden. Das klappt jedoch nur solange man jünger als 55 Jahre ist. Ich hoffe bis dahin hab ich mein Studium absolviert.

Ja, in der PKV musst du immer den Beitrag bezahlen, denn dieser richtet sich nicht nach dem Einkommen, anders als bei der gesetzlichen Krankekasse. Das kann man als Vorteil aber auch als Nachteil sehen. Für mich jedenfalls ist der PKV Beitrag geringer als der GKV mindetens Beitrag, somit spielt es keine Rolle. Was in 20, 30 Jahren ist kann man heute sowieso nicht sagen und darauf möchte ich auch nicht spekulieren. Wer weiss wie unser Gesundheitssystem dann aussieht.

Das ist natürlich nur meine Sichtweise auf die Thematik. Sowas sollte immer individuell auf den einzelnen abgewogen werden. Ich sehe momentan keinen Grund gegen eine PKV aber zahlreiche Gründe gegen keine GKV.

nicky

F
10.010 Beiträge seit 2004
vor 11 Jahren

Wenn du da mal nicht auf dem Holzweg bist.
Der weg von der unsolidarischen PKV in die solidarische gesetzliche soll nach Möglichkeit unterbunden werden und ist davor nur in Ausnahmefällen möglich.
Nach 55 ist es nahezu ausgeschlossen.

Eine PKV kann dich nicht ablehnen und muss dir einen basistarif bieten, aber eine gesetzliche muss dich normalerweise nicht wieder nehmen.

Informiere dich also nochmal genau, nicht nur die gesetzlichen sagen nicht alles, auch die PKV verschweigen gerne die Nachteile.

49.485 Beiträge seit 2005
vor 11 Jahren

Hallo nicky,

Sollte ich, aus irgendeinem Grund, nach meinem Studium in ein Angestellenverhältnis wechseln, dann werde ich, sofern ich das wünsche, in der gesetzlichen Krankenkassen wieder aufgenommen.

das kann man so pauschal nicht stehen lassen, denn das gilt nur für versicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse, also bei Angestellten nur dann, wenn der Verdienst unter der Beitragsbemessungsgrenze (2012: 45900 Euro brutto) liegt. Das tut er bei Informatiker aber oft nicht, denn schon das Einstiegsgehalt von Uniabsolventen liegt mit um die 40000 Euro brutto nur knapp darunter. Selbst wenn man im ersten Jahr also noch knapp reinrutscht, bedeutet das nicht, dass man in der GKV bleiben kann, wenn das Gehalt über die Beitragsbemessungsgrenze steigt, denn man muss m.E. mehrere Jahre in der GKV pflichtversichert sein, bevor man als Ex-PKVler dauerhaft dort bleiben kann. Liegt man von Anfang an über der Beitragsbemessungsgrenze, kann man sowieso nicht zur GKV zurück.

herbivore

PS: Zusätzlich muss man unter 55 Jahre alt sein.

F
10.010 Beiträge seit 2004
vor 11 Jahren

Das war früher mal so, aber genau das ist vom Gesetzgeber ( und mit Recht ) geändert worden, so das der Rückweg der unsolidarischen nur sehr schwer ist.

N
nicky Themenstarter:in
232 Beiträge seit 2011
vor 11 Jahren

Das war früher mal so, aber genau das ist vom Gesetzgeber ( und mit Recht ) geändert worden, so das der Rückweg der unsolidarischen nur sehr schwer ist.

In wiefern wurde das geändert? Die 45900 Grenze ist mir bekannt.

49.485 Beiträge seit 2005
vor 11 Jahren

Hallo nicky,

was ich beschrieben habe, ist schon eine Änderung/Erschwerung gegenüber davor, wo man relativ ungehindert in die GKV zurück wechseln konnte. FZelle ist der Meinung, dass die Regelung später nochmal verschärft wurde. Von dieser erneuten Verschärfung habe ich nichts mitbekommen (was aber nichts heißen will) und weiß auch nicht wie die konkret aussehen soll. Dazu müsste FZelle was sagen, oder vielleicht weiß auch einer der Anderen was genaueres.

herbivore

F
10.010 Beiträge seit 2004
vor 11 Jahren

Ich muss zugeben das die Verschärfung dann doch ( leider ) nicht so scharf ausgefallen war wie erhofft.

Leider können Schmarotzer sich das leben immer noch so leicht und Günstig machen wenn sie jünger als 55 sind.
Ist echt schade.
Rückkehr zur gesetzlichen Krankenversicherung

Und wer das Gesetz mal lesen will Sozialgesetzbuch (SGB) Fünftes Buch (V) - Gesetzliche Krankenversicherung

N
nicky Themenstarter:in
232 Beiträge seit 2011
vor 11 Jahren

Leider können Schmarotzer sich das leben immer noch so leicht und Günstig machen wenn sie jünger als 55 sind.
Ist echt schade.

Dein Kommentar ist wirklich sinnlos und überflüssig. Scheinbar scheinst du aus solidarischen Gründen gegen eine PKV zu sein, jedoch geht es hier nicht um deine persönliche Meinung gegenüber Versicherungen.

Dieses Thema galt der reinen Gegenüberstellung der Möglichkeiten für Selbstständige mit niedrigen Monatseinkommen. Für mich persönlich ist das Thema erledigt und kann, sofern auch alle anderen Beteiligten nichts mehr hinzuzufügen haben, geschlossen werden.

nicky

Hinweis von herbivore vor 11 Jahren

"Schmarotzer" ist vielleicht ein etwas drastisches Wort, aber die Frage, wie solidarisch eine Versicherung ist, ist durchaus ein relevantes Entscheidungskriterium im Rahmen einer Gegenüberstellung. Die Anmerkung von FZelle war insofern durchaus berechtigt.

Davon abgesehen hast du uns nach unserer Meinung zu dem Themenkreis gefragt. Dann musst du aber damit rechnen und damit leben, dass Meinungen kommen, die dir nicht gefallen.

P
48 Beiträge seit 2005
vor 11 Jahren
zum Thema Schmarotzer

Ich muss hier noch mal etwas grundlegendes anderes zu beitragen. Denn PKV-Versicherte werden ja gern als Schmarotzer betitelt, klar, denn leider ist unser System so aufgebaut, dass man aus der Solidargemeinschaft ausscheidet, sobald man sich entscheidet, privat versichert zu sein.

Meine Gründe, warum ich mich vor 10 Jahren privat versichert habe, lagen eher im Leistungsbereich, auch wenn ich damals rund 150 Euro monatlich sparen konnte. Aber auch nur bis zu dem Tag, an dem mein erstes Kind geboren wurde.

Ich wollte einfach bestimmte Leistungen mit in meiner Krankenversicherung abgedeckt haben. Zum Beispiel Implantate. Ich hatte in jungen Jahren einen Unfall, der meine Frontzähne stark in Mitleidenschaft gezogen hat. In der Folge entzünden sich immer wieder gern die Wurzeln...usw. usw...ich wusste also damals, irgendwann würde Zahnersatz fällig. Und da wollte ich auf Implantate bauen. Eine Leistung, die die gesetzliche Krankenkasse damals gar nicht übernommen hatte. Ich wusste also, dass rund 5000 Euro Zahnbehandlungskosten auf mich zukämen.

Damals, mit nicht gerade fettem Budget und der Aussicht, 150 Euro monatlich zu sparen (das sind im Jahr 1800 Euro) zuzüglich der 5000 Euro Behandlungskosten, abzüglich 600 Euro Selbstbeteiligung, war ich zu dieser Entscheidung geradezu gezwungen. Es gibt ja keine andere Möglichkeit. Zusatzversicherungen gab es damals noch nicht.

Dann als Schmarotzer beschimpft zu werden (naja...genaugenommen; ich habe hier 40 Arbeitsplätze geschaffen....das sind jeden Monat Tausende Euros an Krankenversicherungsbeiträgen, egal), finde ich nicht gerecht.

--
mfG.
Marcel Eckhoff

49.485 Beiträge seit 2005
vor 11 Jahren

Hallo Profox,

aus meiner Sicht hast du mit deinem Beitrag das Gegenteil von dem erreicht, was du erreichen wolltest. Denn der Wechsel zur PKV war offensichtlich von der Überlegung getrieben, einen (wahrscheinlichen) direkten finanziellen Vorteil zu ziehen, wenn auch nicht wie üblich auf der Beitragsseite, sondern auf der Leistungsseite. Und das auch noch in durchaus grenzwertiger Weise, denn im Grunde ist der Schaden an deinen Zähnen schon zum Zeitpunkt des Unfalls eingetreten oder zumindest angelegt. Es ist ein bisschen so, als würdest du nachträglich eine Versicherung für einen schon eingetretenen oder eben absehbaren Schaden abschließen. Das ist nicht gerade solidarisch, egal ob es um PKV oder GKV geht.

Du brauchst dich dafür aber bitte nicht zu rechtfertigen, denn lies mal erstmal weiter.

Denn auf der anderen Seite - und da stimme ich dir zu - ist es sicher falsch, in der PKV Versicherte pauschal als Schmarotzer zu titulieren. Zum einen sind die Menschen und die Gründe, in die PKV zu wechseln, zu unterschiedlich, zum anderen wäre es zu kurz gegriffen, jemanden als ganzes aufgrund einer einzelnen Entscheidung oder Handlung zu beurteilen. So wie du 40 Arbeitsplätze geschaffen hast, tragen sicher viele andere in der PKV Versicherte in der einen oder anderen Weise überdurchschnittlich zu unserem Gemeinwesen bei, durch Steuern, Spenden, Ehrenämter und der gleichen mehr. Und das möglicherweise in einem (weit) größeren Maße als die Differenz zwischen PKV- und GKV-Beitrag ausmacht.

herbivore

F
10.010 Beiträge seit 2004
vor 11 Jahren

Auch von mir zur Klarstellung:

Ich bezeichne nicht diejenigen als Schmarotzer die in die PKV wechseln, da gibt es viele Gründe für, sondern diejenigen die dann wenn es ihnen zu teuer wird versuchen wieder zurück zu kommen.

P
48 Beiträge seit 2005
vor 11 Jahren

Das ist alles schon ok, hab mich auch nicht angegriffen gefühlt. Ich halte das System als ganzes nicht mehr für zeitgemäß. Die damalige Idee der Bürgerversicherung war an sich gar nicht so schlecht. Aber scheinbar gibt es immer noch zu viele Lobbyisten, die zukunftsträchtige Änderungen am Gesundheitssystem zu verhindern wissen.

Deshalb nichts für ungut. Von der Sache her hat sich die Diskussion doch erledigt.

Halten wir als Fazit fest:

Solange man jung, gut verdienend und gesund (!!) ist, kann man mit dem Wechsel in die PKV viel Geld sparen. Aber man sollte sich den Schritt wirklich gut überlegen, denn später kann es sehr teuer werden (wenn man älter ist und Frau und Kind mit versichern muss).

Wie für so viele Dinge im Leben gilt: Man sollte sich vorher gut und unabhängig beraten lassen, denn nirgendwo wird so viel gelogen wie beim Verkauf von Gebrauchtwagen und Versicherungen.

--
mfG.
Marcel Eckhoff