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Handschrifterkennung (mit neuronalen Netzen?)

Erstellt von Aratar vor 13 Jahren Letzter Beitrag vor 13 Jahren 3.600 Views
A
Aratar Themenstarter:in
118 Beiträge seit 2009
vor 13 Jahren
Handschrifterkennung (mit neuronalen Netzen?)

Hallo,

Ich hätte eine Frage zur Handschrifterkennung mit Hilfe neuronaler Netze. Es geht nicht primär um die neuronalen Netze, sondern um die Bildvorbearbeitung.

Die Erkennung möchte ich mit einem neuronalen Netz umsetzen. Bei einem computergeschriebenen Text ist einer der Vorteile, dass die gleichen Zeichen immer gleich gross sind (zumindest bei gleicher Schriftgrösse/Schrift).

Bei einem von Hand geschriebenen Text kann es sein, dass einmal ein a relativ klein ist und nachher wieder doppelt so gross. Wie ist es nun möglich dieses a trotzdem zu erkennen?

Dieses Gebiet müsste eigentlich schon sehr gut erforscht sein, trotzdem konnte ich nichts zu genau diesem Problem finden, weshalb ich schon im Voraus für eure Antworten dankbar bin.

Mfg Aratar

Hinweis von herbivore vor 13 Jahren

Später im Threads kommt heraus, dass es um Blockschrift geht. Da sieht die Situation natürlich anders aus, als wenn man - wie die meisten Helfer zu Anfang - von zusammenhängender Schreibschrift ausgeht.

49.485 Beiträge seit 2005
vor 13 Jahren

Hallo Aratar,

meine Einschätzung ist, dass neuronale Netze für Handschrifterkennung eher suboptimal sind. Im Grunde vermutest du das ja auch.

Für eine gute Erkennung müss(t)en Präprozessingschritte erfolgen (um eben das a immer auf die gleiche Größe zu bringen), die bei zusammenhängenden Zeichen, wie sie bei Handschriften üblich sind, besonders schwierig sind.

Ich denke, man wird nicht umhinkommen, eine fertige (und vermutlich kommerzielle) Bibliothek zu benutzen.

Davon abgesehen wurde das Thema (Hand)Schrift(en)erkennung wurde schon ein paar mal besprochen. Bitte benutze die Forensuche.

herbivore

5.742 Beiträge seit 2007
vor 13 Jahren

Hallo Aratar,

evtl. kannst du auch ausnutzen, dass Handschriften meistens als Vektordaten vorliegen - zumindest, wenn sie via Tabelt oder intelligentem Stift erstellt wurden (ein Programm, das auch eingescannte Handschriften erkennt, ist mir noch nie über den Weg gelaufen).
Auch sind gelegentlich Daten wie Andruckstärke vorhanden.
Dein netzwerk sollte sich also nicht auf das absolute Aussehen der Buchstaben, sondern eher um deren Aufbau kümmern.

Ich denke, man wird nicht umhinkommen, eine fertige (und vermutlich kommerzielle) Bibliothek zu benutzen.

...wobei die in Windows Vista und später (bzw. in XP Tablet PC Edition) integrierte auch sehr beachtliche Ergebnisse liefert.

1.820 Beiträge seit 2005
vor 13 Jahren

Hallo!

ein Programm, das auch eingescannte Handschriften erkennt, ist mir noch nie über den Weg gelaufen .
Gibt es aber in vielen großen Unternehmen, wo eingehende Briefe ins interne DMS aufgenommen werden. Allerdings kostet so eine Software dann auch zwischen 100.000,- und 250.000,- Euro, die Erkennungsrate liegt zwischen 85-95% (was bei einigen Briefen bzw. handschriften schon erstaunlich ist 😄)

EDIT:

dass Handschriften meistens als Vektordaten vorliegen

Das würde aber andererseits bedeuten, dass man durch Umwandlung von Grafikdaten in Vektordaten bereits einen großen Schritt weiter kommen würde!?

Nobody is perfect. I'm sad, i'm not nobody 🙁

Gelöschter Account
vor 13 Jahren

Dieses Gebiet müsste eigentlich schon sehr gut erforscht sein, trotzdem konnte ich nichts zu genau diesem Problem finden,

Hm. Jain.
Das ist nach wie vor Forschungsthema.

Gewisse Aspekte sind immer noch harte Nüsse in der Hanschrifterkennung.

Wenn du dich damit beschäftigen willst, musst du dich als erstes mal mit Imageprocessing auseinandersetzen, damit du wie bereits erwähnt, das zu Analysierende Bild erstmal in eine immer einheitliche Form bringst.

Das alleine ist schon ein sehr schwieriges Thema.

Und wenn du das dann hast, musst du dich mit den Erkennungsalgorithmen auseinandersetzen. Eine Möglichkeit sind ja die bereits erwähnten Neuronalen Netze. Es gibt aber auch recht gute bzw teilweise überlegene Alternativen.

Wenn man nach OCR sucht, findet man so einiges....

5.742 Beiträge seit 2007
vor 13 Jahren

Das würde aber andererseits bedeuten, dass man durch Umwandlung von Grafikdaten in Vektordaten bereits einen großen Schritt weiter kommen würde!?

Ich bin zwar auch kein Experte auf dem Gebiet, aber IMHO nicht unbedingt.
Zum einen schreibt man ja quasi mit einem unendlich dünnen Stift - beim Einscannen hätte man ja dann aber (zuimdest bei meiner Handschrift 😁 ) das Problem, dass man nicht mehr eindeutig zwischen Bögen und Linien unterscheiden kann.

Aus den Vektordaten, die ein Stylus liefert, geht ja außerdem hervor, wo der Stift angesetzt hat und welchen Verlauf er dann genommen hat. Ein "A" kann also bereits erkannt werden, wenn sich der Stift nach oben, wieder nach unten und danach noch in etwa senkrecht zu den beiden anderen Strichen bewegt.
Fast wie bei den Gestenerkennungen in heutigen Browsern.

A
Aratar Themenstarter:in
118 Beiträge seit 2009
vor 13 Jahren

Vielen Dank für die zahlreichen Tipps/Meinungen.

@winSharp93: Ich habe nicht vor, die Handschrifterkennung direkt für Tablets umzusetzen.

@herbivore: Eine Einschränkung in der Verwendung wäre, dass man nur Blockschrift schreiben darf, sonst wird es dann doch zu komplex. Falls es gelingen sollte, die einzelnen Zeichen auf eine einheitliche Form zu bringen sind neuronale Netze imho doch eine gute Option.

Ich habe bisher einige relativ primitive Verfahren für die Bildvorbearbeitung umgesetzt und zumindest von Auge sieht das Ergebnis sehr vielversprechend aus und wenn man einigermassen schön schreibt, dann wird das Zeichen beim verkleinern/vergrössern auch nicht all zu sehr gestaucht, bzw. ist noch gut zu erkennen.

Werde spätestens am Wochenende Zeit haben das neuronale Netz zu programmieren und die ersten Versuche damit durchzuführen. Werde die (hoffentlich positiven) Ergebnisse dann posten.

Mfg
Aratar