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Wirtschaftsinformatik anerkannt? Andere gemischte Informatik-Studiengänge?

Erstellt von christKIN_D vor 15 Jahren Letzter Beitrag vor 15 Jahren 3.023 Views
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christKIN_D Themenstarter:in
33 Beiträge seit 2008
vor 15 Jahren
Wirtschaftsinformatik anerkannt? Andere gemischte Informatik-Studiengänge?

Ich habe an einer Akademie eine vom Aufbau eher einem Studium an einer FH ähnelnde Ausbildung gemacht. Im Rahmen dieser Ausbildung habe ich mich angefangen von C und grundlegender Digitaltechnik, mit C++ und der Objektorientierung, Heapsort, Graphen, Suchbäumen und Neuronalen Netzten, später kam auch noch C#, relationale/objektorientierte Datenbanken. Auch (Echtzeit-) Betriebssysteme, Netzwerke und Linux hatten ihren Platz.
Nach langem hin und her hab ich mich gegen ein Studium entschieden und wollte den Direkteinstieg suchen. Doch ich hatte die Finanzkrise unterschätzt .. den einen geht es schlecht, die anderen denken es könnte ihnen schlecht gehen oder wie auch immer, zumindest stellen sie ungerne ein und wenn dann lieber jemanden mit FH/Uni Abschluss oder Berufserfahrung.
Jetzt denke ich wieder intensiv über ein Studium nach. Ich würde ungern rein Informatik studieren und liebäugel mit der Wirtschaftsinformatik. Wie anerkannt ist diese Mischform und gibt es eventuell noch bessere XYinformatik.
Kann man sagen, dass es an einer FH eher Praxis orientiert ist? Kennt ihr FHs die Wirtschaftsinformatik eher Informatik lästig anbieten und nicht ein BWL Studium mit 13 Wochen VBA Kurs?

I
302 Beiträge seit 2008
vor 15 Jahren

Hallo,
also mein Bruder studiert Wirtschaftsinformatik und dort wird sicher kein VBA gelehrt, sondern schon richtige Hochsprachen. Es ist ja auch die Frage was du später machen möchtest. Wenn ich das richtig verstanden habe ist der Wirtschaftsinformatiker das Bindeglied zwischen Infomatikern und ihren Auftraggebern in der Wirtschafts. Das heißt aber nicht, dass der Wirtschaftsinformatiker keine Ahnung von Informatik hat. Bei meinem Bruder ist zumindest das nicht der Fall. Von der Arbeitsplatzsituation hatte ich die letzte Zeit das gefühl das gerade Wirtschaftsinformatiker gesucht werden. Vielleicht kann ja jemand etwas dazu sagen der Wirtschaftsinformatik fertig studiert hat und in Arbeit ist 😃?

3.003 Beiträge seit 2006
vor 15 Jahren

Bin vielleicht nicht 100%ig der richtige Ansprechpartner. Bin zwar Diplom-Wirtschaftsinformatiker (BA), aber ich hatte bereits ein Diplom und einen Job, als ich das BA-Studium begonnen habe. Ich kann nur sagen, wie's bei uns ist:

a) sehr gern gesehn wird das buchhalterische und betriebswirtschaftliche Grundwissen der WIler, den Vorteil gegenüber "reinen" Informatikern kann man gar nicht genug betonen
b) WI sind im direkten Kundenkontakt besser als "reine" Informatiker (Ausnahmen bestätigen die Regel, aber Fakt ist nunmal, dass BWL auch eine gemeinsame Sprache sein kann
c) richtig gute Programmierer in der WI zu finden, ist schwierig, aber: wenn ich jemanden mit Dipl einstelle und bezahle, dann sicher nicht nur, um Code zu schreiben.

So kommt's, dass die WIler als Projektmanager tätig sind, die Software konzipieren, die Anforderungsanalyse machen, und in der Entwicklung das Bindeglied zwischen Kunde und Programmierer sind. Leute, die beide Sprachen sprechen und im Idealfall zwischen Programmierer und Kunde hin- und herübersetzen können.

Und übrigens, selbst an der BA ist der Info-Teil mehr als 13 Wochen VBA, sei da ganz ruhig 😉. Grob: ein Jahr C, ein Jahr C++, ein Jahr Java. Null Wochen VB^^

Gruß,

LaTino

"Furlow, is it always about money?"
"Is there anything else? I mean, how much sex can you have?"
"Don't know. I haven't maxed out yet."
(Furlow & Crichton, Farscape)

C
christKIN_D Themenstarter:in
33 Beiträge seit 2008
vor 15 Jahren

Ok, auch wenn mein Fokus ganz klar erst mal auf möglichst viel Praxis im direkten Entwickel liegt .. so sehe ich mein weiter gefasstes Ziel klar im direkteren Kontakt mit Menschen, ob jetzt planend/leitend/schulend oder wo auch immer im Entwicklungsprozess womit Wirtschaftsinformatik schon mal eine gute Wahl zu sein scheint.

Mit 13 Wochen VBA habe ich vielleicht etwas zu sehr übertrieben. Worum es mir ging ist, dass sich FHs ja schon irgendwie orientieren, bei denen einen ist es eher wirtschaftslastiger mit mehr Recht-/Staats-/Betriebswirtschaftlichen Inhalten und andere setzten den Schwerpunkt eher Richtung Informatik.

Leider hab ich bis jetzt bei meiner INetRecherche nur Einrichtungen mit einer betriebswirtschaftlichen Ausrichtung gefunden.

3.003 Beiträge seit 2006
vor 15 Jahren

Der Fokus liegt auch meistens auf der Wirtschaft. Aber was hindert dich, während des Studiums dich selbstständig in Programmierung weiterzubilden? Praktische Programmierung geht in so gut wie keinem Studium über ein paar Grundansätze hinaus, mach dir da keine Illusionen.

LaTino

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A
764 Beiträge seit 2007
vor 15 Jahren

Wirtschaftsinformatik ist halt kein Informatikstudium mit Wirtschaftsanteilen, sondern ein Wirtschaftsstudium mit Informatikanteilen. Das muss ganz klar gesagt werden. Inwiefern man sich dann weiterentwickelt hängt natürlich von den eigenen Intressen ab.

3.003 Beiträge seit 2006
vor 15 Jahren

Bei uns lag der Anteil Wirtschaft (BWL - Logistik, Materialwirtschaft, BuHa... - VWL, Jura, PM, QM) bei etwa 45% Anteil am Diplom. Rest war Informatik (DBMS, Programmierung, SA/OOA, SD/OOD, Sicherheit, HTML/PHP/Javascript/CMS) zu ebenfalls 45% und restliche Anteile (Englisch und so was).

LaTino

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M
303 Beiträge seit 2006
vor 15 Jahren

Das klingt bei euch so einseitig. Im Wi.Inf.-Studium gibt es nicht nur Wirtschaft oder Programmieren. Die theoretische Informatik und Mathematik geben im nichtwirtschaftlichen Teil den Ton an (an FH und Uni), viele Studenten programmieren keine Zeile während ihres Studiums. Das ist auch nicht das Ziel von einem Studium. Programmiersprachen sind vergänglich, was heute neu ist, ist in 10 Jahren tot. Wäre doch schlimm, wenn ein solides Studium auf solche Dinge aufbauen würde. Zumal Programmieren jeder aus den unzähligen "{Programmiersprache XY} für Vollidioten / Dummys / Kids / Rentner" lernen kann, wollen wir's mal nicht komplexer machen, wie es ist. Code hacken ist jetzt nicht sonderlich anspruchsvoll.

Im Wi.Inf.-Studium geht es um Schnittstellenkompetenzen. Du stellst ein Bindeglied zwischen der Entwicklung und wirtschaftlichen Prozessen dar. Die Anerkennung hängt also von deinem Zielberuf ab. Ich persönlich würde aber FH / Uni einem BA-Studium in jedem Falle vorziehen, auch wenn LaTino gleich wieder behauptet, dass das eh kein Unterschied mache.

3.003 Beiträge seit 2006
vor 15 Jahren

Ich persönlich würde aber FH / Uni einem BA-Studium in jedem Falle vorziehen, auch wenn LaTino gleich wieder behauptet, dass das eh kein Unterschied mache.

Ha, da hab ich mir ja ein schönes Image bei dir aufgebaut 😄. Nein, es macht einen Unterschied. Wenn die Zeit und das Geld da sind, ab an die Uni, erst recht, wenn schon praktische Erfahrung da ist. BA hat andere Vorteile, ist hier aber nicht Thema. Hätte ich es mir aussuchen können, wäre meine Prioritätenliste (Technische) Uni-> FH -> BA gewesen.

Ich kann nur das "in jedem Falle" nicht unterschreiben, aber egal.

LaTino
(EDIT: hmpf, Mathe und theo.Inf. völlig vergessen bei der Aufzählung vorhin. Verdrängt man scheibar als erstes 😉 Ja, wird NATUERLICH auch an der BA drangenommen. Was Stellung der WI angeht, hat marco.b völlig recht. Bindeglied. Dolmetscher sozusagen.)

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303 Beiträge seit 2006
vor 15 Jahren

So wollte ich das nicht ausdrücken, sorry. Die BA hat Vorteile, es gibt Personalchefs, die darin sogar mehr Potential sehen als in einem Uni/FH-Absolventen, da ein BA-Absolvent in den meisten Fällen bereits mehr Berufserfahrung gesammelt hat und darüber hinaus schon gut auf seine Rolle eingespielt ist (duales System). Ich finde aber, dass die Extraportion Theorie und die zusätzliche Erlernung des wissenschaftlichen Arbeitens an FH / Uni einen großen Mehrwert haben, das ist aber meine Ansicht. Ich wollte BA nicht abwerten.

Ganz klar muss aber gesagt werden, dass der BA-Abschluss KEIN akademisches Grad darstellt!

3.003 Beiträge seit 2006
vor 15 Jahren

Stimmt. Seit 2007 sind die Abschlüsse von Hochschulen (als akademischer Grad) und von Berufsakademien (als staatliche Abschlußbezeichnung) allerdings rechtlich gleichgestellt. Daher meine Verwirrung.

Diplom muss ebenso geschrieben werden, wissenschaftliches Arbeiten wird durchaus auch gefordert. Inklusive allem was dazugehört - ich hab ja einen recht guten Vergleich dadurch, dass ich zweimal studiert habe (TU und BA). Der Unterschied war, dass der Fokus in meiner BA-Diplomarbeit bemängelt wurde, weil er etwas zu wenig praktischen Bezug hatte. Für TU wäre das genau richtig gewesen.

LaTino

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I
302 Beiträge seit 2008
vor 15 Jahren

Code hacken ist jetzt nicht sonderlich anspruchsvoll.

dem würde ich ganz stark widersprechen. es sei denn du möchtest bastelprogrammierung betreiben. reines programmieren brint sowieso nichts, da steckt eben der gesamte enwicklungsprozess mit analyse etc. dahinter. da kann man nicht dadurch lernen indem man die syntax einer sprache kann.

3.003 Beiträge seit 2006
vor 15 Jahren

da kann man nicht dadurch lernen indem man die syntax einer sprache kann.

Genau das hat er doch gesagt.

LaTino

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303 Beiträge seit 2006
vor 15 Jahren

Stimmt. Seit 2007 sind die Abschlüsse von Hochschulen (als akademischer Grad) und von Berufsakademien (als staatliche Abschlußbezeichnung) allerdings rechtlich gleichgestellt.

OK, das mit der rechtl. Gleichstellung wusste ich nicht, danke. Damit dürfte es auch in der Praxis keine große Rolle spielen.

@itstata: Danke, dass du meine Aussagen bestätigst.

C
christKIN_D Themenstarter:in
33 Beiträge seit 2008
vor 15 Jahren

Na dann werde ich mal paar FHs abklappern und mir deren genaue Inhalte und deren Austattung angucken ..

Noch etwas vielleicht Interessantes gefunden .. http://studium.informatik.hs-furtwangen.de/SPB1.html